Über heilige Sprachen und wichtige Bräuche

© Alf Glocker

„Deutsch ist die heilige Sprache!“ Sag das und du bist weg vom Fenster! Sag „Fuck You Mohammed“ und du wirst umgehend erschossen! Verkünde „Es gibt keinen Gott außer dem Christengott“, dann wirst du misstrauisch beäugt... Singe „Withe is beauty!“ und man lacht über dich! Oder verurteile einen Massenmörder, der wild um sich sticht, mit dem Auto in eine Ansammlung feiernder Menschen fährt, dann wirst du hören er sei doch nur „psychisch gestört“, du selbst aber seist ein Nazi, der keinen Respekt vor der Menschenwürde kennt.

Denken wir einmal gemeinsam zurück wie es soweit kommen konnte? Erinnern wir uns dann an gewisse „Kaffeekränzchen“ einer Kanzlerin mit anderen „großen“ Frauen aus Wirtschaft und Politik? Wagen wir es uns Sprüche wie „Kinder statt Inder“ ins Gedächtnis zu rufen, bzw. die flehentliche Bitte der Politik doch wieder mehr Nachwuchs zu zeugen, weil in Deutschland doch, ach, so viele „Fachkräfte“ fehlten?? Was hatte wir doch für subversive Einstellungen?! Wir wollten doch glatt den oberen 10 000 ihre willfährigen Diener wegnehmen! Warum denn?

Könnte es damit zusammenhängen, daß die Menschen in unserem Heimatland das plötzlich gar nicht mehr existiert weil „Heimat kein Ort“ ist, ein bisschen mehr am allergrößten Wohlstand, der von den Menschen hierzulande mühsam, über viele Generationen erkämpft und erarbeitet wurde, abhaben wollten?! War das zu vermessen? Konnten wir uns denn nicht gewissermaßen „gesundschrumpfen“? Nein, das konnten (durften) wir natürlich nicht!! Dann wären ja die Grundstückspreise gefallen und es wären wohl auch höhere Löhne fällig geworden...

Das kann keiner brauchen! Wo kämen wir denn da hin? Wie ständen wir denn da – in der Weltwirtschaft, im Ränkespiel der Mächtigen, von denen keiner (haha) den entscheidenden Ton angeben will?! Da ist es doch sehr viel besser alle Globus-Bewohner sind urplötzlich gleich und absolut gleich zu behandeln... Keine Protest bitte dagegen! Lasst euch lieber umbringen, bevor man euch und eure Leistungen wertschätzt. „Menschen“ die euch von jeher gehasst und bekriegt haben nehmen gern eure Stellen ein – sie randalieren höchstens wenn man sie nicht schätzt.

Wie sie randalieren ist ihre Sache! Leicht geschürzte und lebenslustige Frauen sind verabscheuungswürdig – die werden anderswo als Sklavinnen verbraucht.. Geht uns das was an??Nein, auch hier, wo Heimat kein Ort ist, geht uns das einen feuchten Kehricht an! Wenn da eine vergewaltigt wird, dann hat sie eine Vergewaltigung nicht erlitten, sondern erlebt, nein besser noch: sie hat das provoziert was mit ihr geschah! Warum? Na, weil Deutschland schon immer ein Einwanderungsland war, weil unsere Vorfahren die einzigen krummen Hunde der Welt waren...

Außerdem ist Emanzipation keine Erfindung weißer Frauen – klar?! Natürlich haben sich andere Frauen auf der Welt auch schon gelegentlich gegen den Umgang, der mit ihnen gepflegt wurde, ausgesprochen...bevor sie gesteinigt, beschnitten oder sonst wie verhätschelt, vor allem aber wohlwollend missverstanden wurden. Aber wer sich daran stört, der hat vergessen, daß dies vor allem von „psychisch“ Gestörten (die in ihren Ländern als völlig normal angesehen werden) verübt wurde. Das geht uns schon wieder mal nichts an. Denn deshalb kommen die Leute ja zu uns.

Denn überall auf der Erde herrschen die gleichen Umstände vor! Überall sind gleiche Menschen, gleich weise am Werk...nur, wenn sie zu uns kommen, dann merkt man das erst so richtig, denn wir sind ja so frei, alles zu verstehen, zu erdulden, mitzumachen, zu bezahlen, alle durchzufüttern, usw. Wozu haben unsere miserablen Vorfahren, denn über viele Generationen gearbeitet und für bessere Verhältnisse gekämpft! Taten sie das gar nicht, damit ihre Ururenkel von geldgeilen Despoten der Verdrängung durch rigorosere Arten anheimgegeben werden?

Was ist schon Kant gegen einen großen Vorsitzenden?! Und: Ist Michelangelo mehr gewesen als einer, der für ein Museum gearbeitet hat, wo die Überbleibsel der Westlichen Zivilisation ausgestellt werden dürfen, während sie im Öffentlichen Raum – mit Rücksicht auf „zartbesaitete“ Gläubige – verhängt werden müssten? Wer war Jean Paul Sartre? Gab es Simone de Beauvoirs? Das waren Niemand und eine Luftblase weißer Verstiegenheit! Wenn hier einer wirklich was war, dann war er zumindest nicht weiß, denn darin liegt das Heil der Zukunft.

Wo wären wir denn, wenn es die Nichtweißen nicht gegeben hätte?! Na also! Da können wir jetzt doch endlich die Denkmäler von „verbrecherischen“ Entdeckern stürzen, Straßennamen austauschen, Kinderlieder als „nicht zeitgemäß“ abschaffen und uns von jenen kontrollieren lassen, die unseren Austausch gegen tüchtigere Menschenwesen initiiert haben! Wie auch immer sie das anstellen werden – die Zukünftigen werden mit Sicherheit die nötige Bildung gechipt oder geimpft bekommen, damit sie nicht plötzlich anfangen überkandidelte Ansprüche zu stellen!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Über heilige Sprachen und wichtige Bräuche"

Re: Über heilige Sprachen und wichtige Bräuche

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 22.03.2022 8:32 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
Text mit spitzer Zunge. Feines Bild (Lago di Garda?).
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Über heilige Sprachen und wichtige Bräuche

Autor: Alf Glocker   Datum: 22.03.2022 15:24 Uhr

Kommentar: Danke dir lieber Wolfgang!

Ja, Lago di Garda - Abendstimmung im Abendland.

Liebe Grüße
Alf

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