Was wir lernen

© Alf Glocker

Bevor wir ein Ergebnis aus logischen Denkvorgängen beurteilen können hat uns die Entwicklung meistens, oder auch bereits demographisch überholt. Denk-Ergebnisse können kaum noch zum Einsatz kommen. Die Stadtplanung ist ihnen stets um eine Nasenlänge voraus! Sogenannte „Pragmatiker“ sind gefragt…

Und ehe der besonnene Einsatz seine Wirkung erreichen kann haben sich entweder kantige Fleischköpfe oder exotische Einheitsgesichter an den zentralen Schaltstellen des Schicksals eingenistet, wo sie sich scheinbar unentbehrlich gemacht haben oder genug Druck ausüben zu können, damit Erfahrungen effizient ignoriert werden können.

Damit rechnet der weise Politiker, wenn er sich aufmacht seinen persönlichen Erfolg einzufahren, der sich hauptsächlich in der praktischen Anwendung eines als originell bezeichneten Wahnsinns, oder leider, bzw. Gott sei Dank auch immer in nicht mehr klingender Bargeldlosigkeit ausdrückt.

Überwachung ist das Zauberwort einer Zukunft, die mittels Mikrochips und Nanoteilchen eine Weltbevölkerung regiert, die sich anders nicht mehr eingrenzen lässt. Als Spielverderber gelten Freigeister, deren Talent Zusammenhänge zu erkennen, sowie Machenschaften zu durchschauen unerwünscht ist und immer unerwünschter wird!

Gefordert ist der steuerbare Bioroboter, ein teils künstlicher, teils fleischlich-bewusster Lebensteilnehmer, den man überall einsetzen kann, wo er von den Steuerungsinstanzen gebraucht wird. Dabei ist es nicht mehr wichtig wie sein Gengut entstanden ist und welcher evolutive Druck sein Verhalten über zehntausende von Jahren geprägt hat.

Niemand ist mehr in der Lage sich frei für eine bestimmte Art von beispielsweise Kunst zu entscheiden, niemand soll, kann und darf mehr dazu in der Lage sein! Denn Kunst ist eine Ausdrucksmöglichkeit des schöpferischen Geistes um Situationen zu verbessern, Träume zu verwirklichen und Sehnsüchte zu stillen.

In Zukunft werden alle diese Aufgaben Sache eines globalen Steuerungsapparates sein, der scheinbar, aber natürlich nicht wirklich, „menschenwürdige“ Bedingungen erschafft. Menschen, die gelernt haben zu begreifen, die des Lernens fähig waren, werden dann längst gestorben und ihre Ideen vergessen sein, wenn es um das Überleben einer formlosen Masse Mensch geht.

Davon werden jedoch alle Lebewesen nachhaltig profitieren! Die Nationalparks werden endlich frei von Wilderern bleiben, in den Schulen wird gepredigt was das Volk in Schach hält, in den Tempeln wird der Missbrauch und die Korruption legalisiert, also endlich gesetzeskonform sein und die verbleibenden Scheinparteien können dann auch glücklich in eine ungefährdete Zukunft blicken, in der eine, früher als „Gesunder Menschenverstand“ bezeichnete Eigenschaft keinen Platz mehr hat.

Lernen werden für uns Elektronengehirne, die, durch gefühlsimitierende, biochemische Reaktionen, Kapazitäten von ungeheurer Wirksamkeit erzielen. Niemand bleibt mehr außen vor: Alle sind zu winzigen Mitläuferchen eines insgesamt funktionierenden Gemeinschaftsgehirns geworden, das keine Wünsche mehr offenlässt, weil es die Art zu wünschen im Vorhinein bestimmt.

Die wird sein: Das Ende der Genialität, das Ende frei empfundener Gedanken – und vielleicht wird dann auch die Fortpflanzung eines Tages durch die Ausgabe von Ruhigstellungs-Hormonen, oder Euphorie-Substanzen geregelt werden. Dies können wir ja, wenn wir uns einmal die Mühe machen würden, bereits in den perfektesten und urtümlichsten Formen des Lebens auf der Erde, bei den Insekten, beobachten.

Wir dürfen nur eines nicht vergessen: Beobachten, Kombinieren, Schlüsse ziehen und Planen, wird nicht mehr in unseren Aufgabenbereich fallen. Denn der wird sein was von wenigen gewünscht wird: Pflichterfüllung und demnach auch Lebensfreude per Diktat oder einen Antrag hin. Allein auf diese Weise lässt sich die Menschheit auf diesem Planeten noch als Spezies erhalten!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Was wir lernen"

Re: Was wir lernen

Autor: Sonja Soller   Datum: 16.05.2021 10:50 Uhr

Kommentar: Deine Bilder,,lieber Alf sind Faszination und ?? zugleich.

Du schreibst hier von Situationen, die hoffentlich nie eintreten!!!
Wenn, dann bitte nach mir.

Herzliche Grüße aus dem speziellen? Norden, Sonja

Re: Was wir lernen

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.05.2021 17:05 Uhr

Kommentar: Hallo liebe Sonja,

wir werden es denke ich (leider) noch erleben...

Danke für's Bilderlob!

Ja, der Norden ist speziell und der Süden auch... :-))

LG Alf

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