Was wir zu brauchen glauben

© Alf Glocker

„Wissen ist gut, Glauben ist besser!“ Denn wir leben im 21. Jahrhundert und im 21. Jahrhundert ist alles viel logischer als es in allen Jahrhunderten zuvor zusammengenommen war. Wir sind alle hochgebildet, aufgeklärt und modern – und deshalb bewältigen wir alle, nur erdenkliche, wie sogar auch völlig undenkbare Situationen aus den Effeff. Wir schaffen das! Und wie erklären wir uns was wir alles schaffen? (Viel zu einfach!)

Das ist, zugegeben, etwas komplizierter, als man nicht denkt, sondern nur weiß, um nicht zu sagen „glaubt“. Denn wir zäumen, zur sicheren Gegenprobe, das Pferd neuerdings grundsätzlich von hinten auf, damit uns sofort klar wird wo wir uns geirrt haben könnten, was allerdings nie der Fall ist…weil wir für alles eine obrigkeitskonforme Erklärung zu finden bereit, nein angehalten, um nicht zu sagen „aufgerufen“ sind.

Kommen wie zurück zum Thema und gehen wir direkt in die Theorie, aus der verhagelten Praxis, über. Eine unserer vordringlichsten Aufgaben scheint es zu sein die Rechte der Frauen zu etablieren, zu zementieren, besonders zu betonen und gesetzlich festzulegen. Deshalb legen wir vordringlichst fest, daß wir Parallelgesellschaften brauchen, die von Frauenrechten so viel halten wie der Teufel vom Weihwasser.

Dies legt man uns, umsichtig wie unsere „Verantwortlichen“ die nun mal für nichts verantwortlich sind, nahe, Parallelgesellschaften nicht nur zu dulden, sondern sogar zu fördern, da wir sonst ja andernfalls intolerant wären und uns gar nicht mehr für die Rechte der Frauen einsetzen würden. Das ist doch jetzt logisch – oder? Dazu befürworten auch noch gewisse Minderheiten, die man wahrscheinlich gerne als Mehrheiten sehen würde, daß, sich momentan noch in der Minderheit befindliche Parallelgesellschaften stark gefördert werden. Das ist superleicht nachzuvollziehen!

Sie erhoffen sich durch die Abschwächung unmoderner, sprich „althergebrachter“ Regeln, früher noch einigermaßen funktionierender Staatswesen, einen größeren Schutz ihrer Interessen, durch die Erstarkung völlig neuer Einflüsse. Sie sollen, durch die spätere Übernahme hochzivilisierter Industrienationen gewährleisten, daß die Freiheiten, im Sinne einigermaßen ungewöhnlicher Praktiken ihrerseits, mehr toleriert werden. Ihre, meist ungewöhnlich hohe „Bildung“, schließt jedoch eine präzise Aufklärung über die Praktiken solcher Parallelgesellschaften nicht mit ein.

Es wird einfach völlig außer 8, 9, oder 10 – 1000 gelassen, daß a). neue starke Einflüsse auch neue starke Regeln mit sich bringen und b). in sogenannten einstmals demokratischen Systemen, die von undemokratischen Dogmatikern überrannt werden, nach der Machtübernahme im Sinne neuer Mehrheiten, auch ganz andere, als die bisher schwer errungenen Gesetze wirksam werden. Das würde aber für viele die auf grenzenlose Toleranz hoffen, sogar den Tod bedeuten!

Langer Rede nicht akzeptierter Sinn: Wer seit 30- oder 40 000 Jahren eine völlig andere Lebensart, als diejenige heutiger, hochzivilisierter Staaten gepflegt hat, dessen Kinder sind keineswegs, durch die Geburt in einer anderen Weltregion, als der angestammten, plötzlich in der Lage für uns moderne Lebensweisen mit zu vollziehen! „Bildung“ ist nicht gleich „Bildung“! Bildung muss auch empfunden und begriffen werden! Wiederholungen von Erlerntem sind nicht gleichbedeutend mit Verinnerlichen!!

Um dies jedoch nachhaltig in Frage zu stellen, ist man – ausschließlich in hochzivilisierten, modernen Gesellschaften, sehr bemüht, auf ihren „Hoheitsgebieten“ Menschen anzusiedeln, die alles andere als bereit sind die, ausschließlich, von Menschen des 21. Jahrhunderts propagierten Generaltoleranz anwenden zu wollen. Diese Methode schließlich erweist sich als sehr effizient dafür etwas zu zerstören das sich selber nicht mehr selbstbewusst am Leben erhalten kann.

Die Weisheit der Neuen, im Gegensatz zur Weisheit der Alten, erfrischt somit auf einigen Umwegen, die anerkannte Intelligenzbolzen für angebracht halten mögen, alles Erreichte, indem es Gesellschaften völlig neu, nach archaischen Mustern, wiederaufbaut, nachdem sie sie zur Strecke gebracht hat. Womit sich sowohl Glaubensprinzipien, als auch unverfälscht natürliche Reaktionen auf komische Erscheinungen außerhalb der Evolution einer Renaissance längst vergangen geglaubter Kulturen erfreuen dürfen.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Was wir zu brauchen glauben"

Re: Was wir zu brauchen glauben

Autor: ulli nass   Datum: 21.04.2021 10:36 Uhr

Kommentar: Es ist interessant.
Diese gedanklichen Klimmzüge teile ich nicht. Da trennen uns Welten. Sei's drum, ich kann damit leben. Grins.
Bleib aktiv mit all Deinen Talenten
ulli

Re: Was wir zu brauchen glauben

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.04.2021 18:47 Uhr

Kommentar: Danke Dir, lieber Ulli!

LG Alf

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