Was wird beim 3. Waldkrug passieren?

© Alf Glocker

Der 3. Waldkrug ist ausgebrochen. Die letzten Menschen kämpfen mit den Uhrmenschen ums nackte Nacktsein. Auf der ganzen Uhrwelt tanzen die ehemals Nackten, die jetzt alle bekleidet sind. Sie sind entweder schwer mit ihren Gemächten bewaffnet, oder unheilschwanger. Die ehemals bekleideten, die jetzt immer noch sehr bekleidet sind, bewegen sich in den Spielstraßen auf und ab und spielen das brandneue „Ich zeige mit dem Finger auf dich-Spiel“. Manche nennen es auch den „Denunzianten Reigen“.

Alle stehen dicht an dicht! Die Erde ist ein einziges Trümmerfeld aus Bauplätzen, Wöchnerinnenheimen und Terrorschulen, in denen die Klassenprimusse das Hin- und Her-Wackeln lernen, oder wie man sein Hinterteil, durch in die Höhe strecken betont: Köpfchen in die Sandburg, Schwänzchen in paradiesische Höhen! Die Mächtigen Magnaten lächeln sich ein, zwei, oder drei und gießen ab und an Öl ins unsichtbare Feuer der Überlebensleidenschaft, damit die Menschen nicht zur Ruhe kommen…

die „ewige“ einmal ausgenommen! Direkt in den Prahlamenten haben sich Plapperkreise gebildet, die man nicht zerstören darf, weil man sonst den Bildungsstempel um Längen verpasst und in einen Schweigeorden eintreten darf, kann, oder muss. Und während sich die Uhrmenschen gegenseitig ermuntern die Zeiger anzuhalten, indem sie einen Menschen nach dem anderen in die wüste Wüste schicken, schicken sich die Zeitlosen an sich als Neudrohnen auf den Weg in eine Zukunft zu machen, die nichts mehr bedeutet.

Sie, deren Geschichte einen einzigen Arbeitsaufwand darstellt sind die III. Kraft des Infernos, dessen Flammen über den Klimazonen der Hemisphären lodert. Ihr kompromissloses Weltsparen hat ihnen den Weltsparpreis beschert – sie besitzen nun alle Betriebe der Erde und gehen daran das Beste für sich in Anspruch zu nehmen: Ihre Kriegsflotten aus Geisterschiffen sind sogar auf Ententeichen aktiv und ihre Fastfood-Läden sogar in sämtlichen Kuhdörfern zu finden. Dort gibt es auch pulverisierte Fledermäuse.

Wer aus allen Nähten platzt, der muss auch Dinge essen, die gar nicht nach Essen aussehen. An den neuen Atzthkeken gibt es sogar wieder Schmackhaftes aus Artgenossen und allen die dafürgehalten werden wollen. Alles taumelt, in einem einzigen, gewaltigen Scheinkarneval die Lemming-Straße hinunter, die, in ihren letzten Ausläufern, praktisch nur noch aus einem schmalen, eingeseiften Grad besteht, auf dem es Pflicht ist auszurutschen. Außerdem ist diese Straße eine Einbahnstraße, die jedoch dem „Psst-gebot“ unterliegt.

Inzwischen marschieren die Heere aufeinander zu! Die Menschen haben all ihre Waffen abgegeben. Dazu gehören auch Zuversicht und Verstand – damit die Uhrianer und die Zeitlosen größere Chancen auf Treffer haben. Der Welt-Hamster-Rat schaut irgendwie zu und irgendwie auch wieder nicht. Er befindet sich in einer Null Zone aus verkrachten Existenzen, Despotismus und Pandemien, die schließlich dringend notwendig erscheinen, damit Leuten die sonst keine Argumente mehr haben der Gesprächsstoff nicht ausgeht.

Die letzte Runde wird vom St. Nimmerleins-Dom aus eingeläutet! Dort hat sich eine winselnde Ratte mit dem Teufel aus den Sapperlott-Ländern verschworen, die zum Verwechseln gut aussieht – eben genau wie der Partner von Dick. Da müssten eigentlich alle lachen, wenn sie nicht grade mit dem verhüllen großer Kunstwerke beschäftigt wären, bei denen die Hauptwaffen der Uhrmenschen zu sehen sind. „Geradeaus geht’s in Hölle!“ predigt der Popanz im weißen Gewande der Unzucht mit kleinwüchsigen.

Dann wird es am Morgen aller Abendtage zappenduster: Niemand, außer den Menschen, die keine Uhrmenschen sind, ist illlaterall, sondern Anal-phabet und außerdem nicht herbeigewünscht, sondern vielmehr nicht weggedacht, weil ja ohne Hirn die Köpfe besser geschmiert werden können…und zwar aus! Die Lobbys haben ausgedient, die Herrscher ausgeherrscht, die Zeitungsenten stehen dampfend, gebraten auf dem Tisch und bilden, zusammen mit den Ramschknödeln ein entzückendes Bild! Das war‘s – die Schlacht ist…

entschieden danebengegangen, aber es wurde einigermaßen human getötet, gemetzelt, geschnetzelt, gerammelt und gegammelt. Alle sind unzufrieden, denn die Vergangenheit wirft sich als eine einzige Frage auf: „Wer hat den Käse zum Fronhof gerollt?“ Da sich nun aber keiner meldet, weil alle gerade beim Arbeitsbeten versammelt sind, bleibt nichts als heiße Luft über den Städten, die bald so voll von Bio-Androiden sein werden, daß es höchst feierlich ist. Und dieser Internationalfeiertag wird dann ewig begangen werden (müssen)!

© Alf Glocker

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Karl Hausruck
Volker Harmgardt

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