Das Sujet vom suspekten Subjekt

© Alf Glocker

Als einst die Kult-Urmenschen den Urkult in Uruk erfanden, da mussten sie lange warten bis sie schwarz wurden. Das erfolgte erst im 21. Jahrhundert durch eine richtige Fälschung, zur richtigen Zeit, am rechten Fleck, wo eigentlich das Herz sitzen sollte, aber nicht war, denn das hatten sich viel später eben die Urmenschen erobert, die keinen Urkult erfunden hatten, sondern das Dörrfleisch.

Und genau deshalb hatten sie ja auch ganz viel von sich selber, damit sie überleben konnten und gar nicht erst aussuchen mussten wie viele, wer, warum und womit. Die Erde gab einfach nicht so viel her, wie sie immer schon gebraucht hätten, aber nicht bekamen, weil eben noch kein 21. Jahrhundert war, sondern eine natürliche Geburtenregelung.

Sie verbreiteten sich, lange vor Uruk, kaum, denn die echten Urklutmenschen, die Ackerbau und Viehzucht betrieben waren zuerst dran – was man ihnen allerdings heute noch übel nimmt…wie damals schon, als die Gammler und Schläger, Verzeihung, richtig muss es natürlich „Sammler“ und „Jäger“ heißen allen Grund dazu hatten.

Aber die Richtigen ließen sich halt nicht, wie heute die leider ganz gewöhnlichen Kulturmenschen, beirren, sondern sie machten einerseits fleißig weiter, was die Arbeit betraf, und sie schränkten sich weiter ein, was die Geburten bertraf. Sehr viel später, im 21. Jahrhundert kann natürlich jeder daherkommen und sagen: „Ich bin eine Geburt!!

Und keiner – weder ein Ur- noch ein Mensch, wird danach fragen, ob er illegal isst, oder trinkt, vielleicht sogar Rauschmittel wie Drogen oder fremde Frauen benützt, wenn er, satt von seinem Glauben, nicht mehr sehr viel weiterweiß, als bis zum nächsten Kindergarten, wo schon alles voll von ihm ist, oder zu sein hat.

Das gefällt den Propheten der Neuzeit, die sich ganz gaanz Altes zum Vorbild genommen haben, damit wieder ein Vorstadium des Stadiums erreicht werden kann, an dem der Kult-Urmensch in Uruk den Urkult erfand. Das ist mindestens so viel wert wie das Rad aus China von europäischen Schafzüchtern, deren Gebeine man in der Unterschicht fand.

Drei Schichten gibt es dort, wo das Rad entstand. Man hat sie inzwischen alle ausgegraben! Die unterste ist voller Schafe, die mittlere Schicht ist voller Schafe und Hilfsschafe, die später zu Wölfen mutiert werden wurden und die Oberschicht, die übrigens auch heute noch dort lebt, ist voller Menschen die das Rad wieder vergasen.

Heute können sie jedoch trotzdem Autofahren, Kühlschränke bauen und in Wolkenkratzern leben, wie in einem Pferch…weil sie die Schafzüchter einfach nicht aus dem Ur-Gedächtnis streichen können…also wenigstens inoffiziell! An Schäferstündchen denken sie jedenfalls
unentwegt. Dafür braucht man keinen Platz, nur winzige Hütten.

Damit wären dann alle wieder einträchtig dort angelangt wovon sie dringend wegwollten: In der Armut – in den Netzen der Armut. Die armen Spinnen! Die Armen spinnen! Anders kann man sich das doch wohl kaum erklären, außer man wirft sein Gehirn zum Fenster hinaus und beginnt laut zu schnattern. Das hört sich dann an wie eine Mädchenschulkasse.

Gänse kann man sogar essen, obwohl sie nicht so intelligent sind wie Schweine und trotzdem ebenso gut schmecken, weil es einmal Viehzüchter gab, die sich dann ans Durchfüttern der Urmenschen machten – aber nicht sofort, sondern erst nachdem sie lange überhaupt nicht auf dergleichen Unsinn gewartet haben.

Das erledigen jetzt schon die klugen Nachkommen derer, die dort, wo sie begannen, kaum noch, bis gar nicht mehr anzutreffen sind, weil die Gebeine der Oberschicht schließlich in ein paar hundert Jahren auch wieder gefunden werden wollen. Das ist doch leicht zu verstehen – oder? Wer das nicht kann, der ist dem Subjekt suspekt…


© Alf Glocker


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