Wisst ihr’s schon – die Olympischen Spiele sind abgesagt worden! Nein, nicht wegen einer Pandemie…wenn man so will. Sämtliche Demien haben gar nichts damit zu tun – außerdem haben wir genug Impfstoffe um eine ganze Walross-Schule rückstandslos auszulöschen. Es handelt sich vielmehr um die Menschenrechte: Jedes Tierchen mit Pläsierchen bekommt in Zukunft eine Goldmedaille…natürlich nur virtuell, weil nicht genug Gold zur Verfügung steht. Zu (fr)essen haben ja alle genug, oder auch nicht.

Sagen wir mal: Ist ja egal! Warum dann keine Olympischen Spiele? Nun – die Faultiere haben sich beschwert! „Sie sind keineswegs langsam“, berichtet der Weltregierungssprecher (ein rosafarbener Orang Utan aus Borneo mit braunem Bart), und an die Windhunde aus der Prärie gewandt sagt er: Sorgt dafür, daß ihr nur angefressen auf keine Rennbahn mehr geht, dann gleichen sich die Unterschiede von selbst aus, ab, um und weg.

„Heavyweights first“, tönen die Gewichtheber-Elefanten und sie stampfen mit den Vorderbeinen auf den Savannenboden, damit alle Völker die Signale hören: Auf zum letzten Gefecht! Die Paradiesvögel brechen in Jubelschreie aus, aber die grauen Mäuse sind einfach zu winzig um da noch mitreden zu können – daher überreichen sie eine Protestnote, die von einem Schwarm Heuschrecken überbracht wird.

„Sie säen nicht und sie ernten nicht, aber unser höllischer Vater ernährt sie doch“, singen die Gottesanbeter und ihre Gottesanbeterinnen und die Spinnen spinnen sich mal wieder gewaltig aus. „Dafür stellen sie ein beredtes Beispiel für gelungene Fortpflanzung dar“, trötet der Lachende Hans, „unsere Nachkommen werden ausschließlich Heuschrecken sein!“ „Quark“ sagen die Frösche, aber nur im Winter unter dem Eis.

Denn im Frühling, bei weltweitem Tauwetter, werden sie singen wie die lieben, geflügelten Zwitscherbarden, so schön, daß selbst die Mücken Reißaus nehmen. Auch sie wollen schließlich leben…falls ihnen die anderen Fortpflanzungsweltmeister noch Platz dazu lassen. „Komponisten brauchen wir keine!“, krächzen die Mönchsgeier „schließlich können wir ja auch nicht singen“.

Alle Sportler von A (wie Ameisenbär) bis Z (wie Zebra) unterstellen sich in Zukunft dem Ethik-Beirat der mumifizierten Murks-Pinguine, deren Schweigen so provokant ist, wie ein Treffen von Flusskrokodilen an einer Gnufurt, einer Schweinfurt im Schlaraffenland, oder wie eine Haifischhochzeit am Badestrand.

Alle sind bereit sich neu einteilen und formen zu lassen! Die Zebras werden ab sofort einheitlich himmelblau angestrichen, die Schlangen übersiedeln in den Kaninchenstall, die Katzen tanzen, sobald sie aus dem Haus sind, Ratten besetzen die Häuser von Hameln instand und kurz darauf kommt der absolute Clou: Viren kommen in den Genuss „Lebewesen“ genannt zu werden, obwohl sie überhaupt keine sind.

„Das geht uns jetzt aber dann doch eine Spur zu weit“, ruft ein neutraler Beobachter in ein verwaistes Stadion hinein, wo niemand mehr sitzt und sich schon gar kein Verantwortlicher Entscheidungsträger befindet. Die Welt ist im Aufbruch! In Sibirien explodieren die Gasfelder ohne Permafrost, in Kalifornien hebt sich die Erde, im Yellowstone bereiten sich die Geysire auf das Endstadium vor und der Vesuv liebäugelt mit dem flüssigen Erdkern.

„Proletarier, Lemurier und Neurotiker aller Hemisphären, vereinigt euch!“ pfeifen die Nashörner von den Dächern in Paris, aber wenn‘s geht, dann nur entweder mit Clownsfischen oder Koboldmakaken, wenn grade mal kein geeignetes Neutrum zur Verfügung steht. Irgendwo, in keiner Arena, überwatschelt eine lahme Zeitungsente eine gedachte Ziellinie, um einem fleißigen Lieschen das Armengrab zu schaufeln.

So kommt Ordnung in das Ganze! Niemand ist jemand, aber keiner ist illegal. „Das wird gehen“, meinen die Mitglieder W-OhA (Wahnsinns-Organisation-heiliger Anfänger), die sich gleich darauf zur Ruhe setzen wollen, um die Depots der Goldhamster leer zu fressen, die ihrerseits ihre zuerst vollen und gleich darauf nicht mehr vollen Backentaschen, erst links, dann rechts, hinhalten, weil man ihnen befohlen hat sich einen einheitlichen Solidaritätsanstrich zu verpassen. Dann sind die Schiedsrichter ausgestorben!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Neueste Nachrichten"

Re: Neueste Nachrichten

Autor: humbalum   Datum: 05.03.2020 8:45 Uhr

Kommentar: Du schreibst immer sehr flott! Und die Gedichte und Geschichten von Dir sind immer ansprechend! Klaus

Re: Neueste Nachrichten

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 05.03.2020 12:13 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
ich habe deinen erfrischenden Text mit einem Schmunzeln gelesen. War eine Ablenkung meines Ärgers über die Fäkalsprache hier in der Gedichte-Nachbarschaft, und solche, die gefühlte 1000 Gedichte auf einmal ins Netzwerk stellen.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Neueste Nachrichten

Autor: Alf Glocker   Datum: 05.03.2020 12:21 Uhr

Kommentar: Klaus: Danke Dir!

Wolfgang: Ja, es ist schon schlimm geworden...

LG Alf

Re: Neueste Nachrichten

Autor: Vergissmeinnicht   Datum: 06.03.2020 11:42 Uhr

Kommentar: Ja... das ist unsere Welt...Leider...
Ps.... aber ein himmelblaues Zebra das wäre doch mal was...

Re: Neueste Nachrichten

Autor: Alf Glocker   Datum: 06.03.2020 14:11 Uhr

Kommentar: Danke Dir vergissmeinnicht!

Ja, wenn es dann noch fliegen könnte wär's sogar
unsichtbar!

LG Alf

Re: Neueste Nachrichten

Autor: possum   Datum: 07.03.2020 1:38 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
einmalig wie du den Dingen Rufezeichen verleihst die Hand und Fuß haben,

lieben Gruß!

Re: Neueste Nachrichten

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.03.2020 10:57 Uhr

Kommentar: Danke Dir, liebe Possum!
Du bist ein Schatz!

Liebe Grüße
Alf

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