Wissen und das Mehr von Wissen

Dialektik sei „Mittel sich über jedes Einzelne als Wissen gegebene zu orientieren durch Anknüpfung an die zur Klarheit gebrachten letzten Principien alles Wissens.“ Das dialektische Können habe somit einen Hilfscharakter, um das noch Unverborgene in die Sinnlichkeit, in die ästhetische Wirklichkeit zu transponieren. Dabei ist das dialektische Vorgehen methodisches Element für die praktizierte Mäeutik für kommunikativ vermittelte Sublimationen und Urteilsbildungen. Erst als versinnlichte Bewusstmachung dessen, was wir kognitiv verstehen wollen, können wir auch wahrnehmen, was wir nicht nur denken, oder hypostasieren wollen, sondern durch Sinneseindrücke auch zu bestätigen wissen, wir es leibhaftig erfahren, es cerebral wie somatisch, empirisch experimentell beobachten und mit inneren wie äußeren Sinnesorganen zu erfassen vermögen. Klarheit ist der Allgemeinverständlichkeit brauchbare Tugend, doch die Uneindeutigkeit birgt das Geheimnis. Die partielle Unklarheit, die Rätselartigkeiten, das So-und-Anders-Gewordensein sind Elemente des Mythischen. Unwissenheit ist ein Spiel, welches zur Quelle von Wissen mutiert.
Wissen, welches zum Schematismus verkommt, erniedrigt das Spiel, als konformierender Ballast. Das Spiel von Ungewissheiten und Wissen sei das kreative Weiterwirken von Konkretionen und verschleiernden Unbestimmtheiten, diese Gestaltungen neuen Typs, der Wille zur Originalität und Nicht-Wiederholbarkeit. Wer das Unwissen verdammt, ist kein Wissender, oh Gott, du am wenigsten Wissender aller Unwissenden…bewahre sie vor Dogmatismus! Bitte. Denn erst die Wissenden ahnen und schätzen den Wert des Ungewissen, als Möglichkeiten variabler Vergewisserungen prozessualer Fortwirkungen reflexiver Tätigkeiten in raumzeitlichen Situationen, dessen, was ist und wird, was wir wahrnehmen und reflektieren, wir imaginieren und realisieren können. Unwissenheit ist ein Spiel, welches zur Quelle des Wissens variiert und experimentiert. Da fragen sie bitte die Kinder. Und Wissen, als gewordenes Resultat inhärenter Absichten sei die partielle Erfüllung von Kräften; wie Willenskraft, Schöpferkraft, Beobachtungskraft, Tatkraft, Vermittlungskraft, Zielbewusstsein und Fleiß, Medialisierungskraft, Lernbereitschaft, Reflexionskraft, Sammlungskraft, Konzentration und Aufmerksamkeit, Arbeitskraft und Liebe. Wer zu wissen versteht, der staunt noch über das Ungewusste. Denn im Ungewussten wirken die Zauber des Reizvollen und Neuen. Die Möglichkeiten des Wissens sind die inspirativen Quellen für die Verwirklichungen dessen, was wir wissen und wollen, praktisch, theoretisch wie ästhetisch. Abgestandenes Wissen ist schal, latent schimmlig und verwahrlost in den Tümpeln des Vergangenen. Neues Quellwasser für die frischen Schöpfungen des Gewussten sind die Inspirationen des Gegenwärtigen mit dem Willen zur Vitalisation bewusster Artikulationen.


© Alexej


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