Ich glaube wir müssen uns von einem, nicht mehr zeitgemäßen Zerrbild verabschieden: dem „guten“ Menschen! Jetzt geht’s ans Eingemachte!

Ein guter Mensch fragt nicht nach dem Grund, warum es gut ist, gut zu sein, er ist es einfach! Manchmal ist er es ohne Rücksicht auf Verluste, und manchmal sogar zu seinem eigenen Schaden!

Gibt es dagegen einen Schutz? Die Verantwortlichen hierfür lehnen jede Verantwortung ab, sie tragen nur welche auf! Und der Mensch ist unaufhörlich gut! Warum ist er gut?

Man hat ihm gesagt, er würde Waffen in Krisengebiete verkaufen und anderen Leuten den Fisch wegessen – dabei wollte er das doch gar nicht.

Haben Herr Müller und seine Frau Lieschen sich schuldig gemacht, weil sie wieder mal nichts gewusst haben? Klar haben sie sich schuldig gemacht! Sie haben die Verantwortlichen, die heute alles von sich weisen, gewählt!

Ebenso wie Herr Schmid und seine Verwandten, ebenso, wie alle anderen, die nur ihren sogenannten „Bürgerpflichten“ freiwillig nachkommen wollten. Die Familien Kochler und Heck aber sind nur ihren eigenen Interessen gefolgt.

SIE und nicht Müllers oder Schmids haben Waffen hergestellt und verkauft – an jeden, der sie haben wollte, ohne sie rechtmäßig gebrauchen zu können!

Und nun? Nun soll Lieschen Müller zuhause gesteinigt werden, weil sie zu kurze Röcke trägt, weil die „Krisengebiete“ zu uns gekommen sind, um hier bei uns ihre „Waffen“ unrechtmäßig gebrauchen zu wollen? Ihre Waffen sind nicht von Kochler und Heck!

Warum aber gehen sie jetzt nicht ausschließlich zu den Familien Kochler und Heck, zu denen der Regierenden, die Kochler und Heck unterstützt haben?

Warum müssen alle den Schaden haben, weil einige Verantwortliche nicht gewusst haben wollen, was sie tun – obwohl sie dafür sehr gut bezahlt wurden?

Nun sagen die Verantwortungslosen Verantwortlichen: „Aber das ist doch eine Bereicherung, wenn ihr bald nichts mehr zu sagen habt! Seid ihr nicht mit euren Arbeitsplätzen zufrieden? Wollt ihr verhungern?“

Die uns Bereichernden dürfen nicht verhungern, denn wir haben sie schließlich vertrieben, bestohlen, usw., wir, Herr Müller und seine Frau Lieschen, Herr Schmidt und seine Freundin Bumsi. Nieder mit ihnen!“

Sie müssen jetzt eben gute Menschen sein! Der allgemeine Kampf um das Licht, bei dem seit Millionen Jahren, immer wieder die Unfähigen zurückbleiben, darf kein Maßstab mehr sein!

Logisch, wir sind moderne Menschen! Aber woran merkt man das? An der nicht ganz harmlosen Unwissenheit von Müllers und Schmidts, an der Gewissenlosigkeit der Waffen- und sonstiger Lobbys?

Besinnen wir uns! Es geht längst um ganz andere Dinge – um welche, für die nicht nur Schmidts und Müllers, Kochlers und Hecks, Lobbyisten und Regierungsmarionetten zu blöd sind. Es geht ums pure Überleben. Um sonst nichts!


© Alf Glocker


2 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die Seele des Staates (Kriegstagebuch, Akte 3)"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Die Seele des Staates (Kriegstagebuch, Akte 3)"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.