Der Pragmatismus als irrsinniges Glaubensbekenntnis

© Alf Glocker

Schonungslose Ehrlichkeit führt uns zu den Wurzeln der Wahrheit, die allerdings kein Mensch gebrauchen kann. Geh in Klausur und hab große Gedanken! Haha – anders formuliert: „Wenn du nichts von der Welt gesehen und gespürt hast, werden deine Gedanken klein bleiben!“ Die Horizonte sind uns Maß und Ziel und je mehr sie sich erweitern, desto übergreifender kann gedacht werden. Dabei dürfen wir jedoch die Ehrlichkeit nicht vergessen. Die sofort auftretende Frage „Wie sag ich‘s meinem Kinde?“ müssen wir ignorieren? Wenn man so will, ja! Aber vorher, bevor es zum Kinde überhaupt kommt, steht ein Zerwürfnis, denn „Wie sag ich es meiner Frau?“

Frauen kann ein Mann lieben, wenn er ein Herz hat. Aber was kommt dann? Wie groß muss denn so ein Herz sein, wenn man der Liebe treu bleiben will? Riesengroß, denn die Verleugnung des Selbst kommt in ihrem Fahrwasser, ganz von allein zum Tragen. Liebe machen ist ein natürliches Bedürfnis und dafür zu sorgen, daß niemand dabei Schaden nimmt ein menschlicher Anspruch! Aber wer kann diesem Anspruch genügen? Ein Philosoph gewiss nicht! Er kann sich entschließen niemanden zu lieben…dann verpasst er eine gewaltige Menge an Erfahrungen. Seine Philosophie ist dann wertlos. Wenn er aber jemanden liebt, dann müsste er zum Sklaven der Obrigkeit werden, denn nur Sklaven können genug für den Unterhalt einer Familie verdienen. Seine Frau ist sicher nicht davon begeistert, wenn er „die Welt aus den Angeln heben“ kann, aber seine Kinder verhungern lässt.

Da scheint bereits zum ersten Mal der Irrsinn durch den Vorhang himmlischer Weisheiten, auf eine Erde, die verruchter und gewissenloser nicht sein kann, als sie durch sämtliche Verbrechen geworden ist, die der Mensch begeht. Eines davon ist die Ehrlichkeit im Denken! Davor nehme man sich in acht! Aber andererseits gibt es keinen Fortschritt ohne die rücksichtslose und völlig glaubensfremde Horizonterweiterung des Geistes, in der Freiheit eines Seins, ohne dringliche Pflichten. Was uns im Zaum hält ist tatsächlich die Befriedung aufsässiger Gehirne, in der Ruhigstellung, mittels eines Bekenntnisses der Selbstverleugnung. Darin entfaltet sich das Heil der Abstumpfung, gegenüber einem Gotteswillen, der alle Unbotmäßigen zur Revolution aufruft…und die gewaltigste Revolution der Menschheit ist der Drang dazu Aufklärung zu fordern!

Aufklärung ist göttlich und teuflisch zugleich, denn sie bringt alles aus dem Lot. Sie stürzt Despoten vom Thron, sie zerstört Liebschaften, die gerade dabei sind familiäre Ambitionen zu entwickeln und sie bezweifelt Glaubensjünger, die wiederum andererseits den Tod der Ungläubigen erstreben. Warum? Weil die Ungläubigen alles gefährden: Frondienste, Demut, soldatische Treue, Kinderreichtum und wohltuenden Stumpfsinn, welcher allein für die immer gleichbleibende Ordnung in Stadt und Land verantwortlich zeichnet. Ihm, dem Tod, gegenüber steht die Lebenslust, die Freude an freier Entfaltung, die Romantik der Zweisamkeit, unter einem Mond des Vertrauens in die Unsterblichkeit phantasievoller Seelen. Dafür muss eine Ehrlichkeit aufgeboten werden, die alles verhöhnt was, aus politischen Gründen, der Lüge verpflichtet ist. Niemand darf diszipliniert werden!

Dagegen spricht, zu allen Zeiten, der Schwachsinn! Einen gepflegten Schwachsinn zu zelebrieren scheint ein Gebot jedweder Stunde zu sein – verfolgt man die Bestrebungen derer, die an einer Frömmigkeit Interesse zeigen, die sich zersetzend auf jene Unzuverlässigkeit auswirkt, die Philosophien erzeugt und Mitläufer daran hindern möchte, zusammen mit Kleingeistern, Kriege anzuzetteln. Und der Schwachsinn ist sehr, sehr stark! Er regiert, von den Lenden aus, die ganze Welt, indem er all jenen, die Lust auf Horizonterweiterungen haben, deutlich vor Augen führt, wie dramatisch man damit das Missfallen einer Mehrheit erregen kann, die nichts weiter im Kopf hat, als Brot und Spiele. Mit den Grundfesten einer bürgerlichen Gesellschaft – ganz gleich auf welchem Niveau sie steht – spielt man nicht, denn man erhält kein Brot dafür!

Also liebe bis zur Selbstaufgabe, denn so wirst du belohnt werden, mit den Reichtümern des Paradieses, dessen Baum der Erkenntnis du nicht anrühren sollst…auch wenn seine Früchte noch so süß sind. Ein Engel(?) mit dem Flammenschwert wird dich daraus vertreiben und du wirst niemals feststellen können, ob es nicht vielleicht doch der Teufel war. Denn der Teufel regiert die Welt des realen Kapitalismus, des irrealen Kommunismus, der absurden Weltreligionen und der verrückten Weltanschauungen, die alle eines gemeinsam haben: Daß der Mensch unter allen denkbaren und undenkbaren Umständen unbedingt getäuscht werden muss, weil sonst angeblich nichts mehr funktioniert. Leider steuern auf diese Weise die Superjachten der Milliardäre in den Malstrom der Geschichte, der, ausgelöst von der Technikverliebtheit (einer perversen Romantik) globalistisch veranlagter Weltbürger, die in Wirklichkeit gar keine sind, sondern einfach nur Vollpfosten, seine allesvernichtende Wirkung vor aller Augen ungesehen entfaltet!


© Alf Glocker


3 Lesern gefällt dieser Text.




Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der Pragmatismus als irrsinniges Glaubensbekenntnis"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Der Pragmatismus als irrsinniges Glaubensbekenntnis"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.