Und es wird sein der Tag und die Stunde, wo das große Tier die Erde betritt und der Ekel wird ausbrechen über die Welt! Seltsame Bräuche werden die Bühne betreten und Gedankenfäkalien ausstreuen, die man sich nicht einmal in den fulminantesten Alpträumen ausmalen wollte. Alles was wider die Natur ist wird in den Himmel gehoben sein! Und aus den neuen Himmeln werden die Asseln erdwärts streben.

Feuer werden reife Früchte ersetzen und den Menschen wird sein ein Wohlgefallen, denn genau das haben sie gewollt! Das Wasser wird zu Lande versiegen, aber in den Meeren steigen, bis über die höchsten Türme menschlicher Eitelkeit hinaus und auf den Türmen werden die weisen Männer sitzen, die ebenso ersaufen werden wie ihre Opfer, denen sie Zeit ihres Lebens nur Böses andachten, da sie es selbst waren.

Nirgendwo wird mehr sein langweiliger Engelsfrieden und die Pest wird zurückkehren in vielerlei Formen! Hungerheere werden die Ebenen durchziehen und alles missbrauchen was dem Teufel nicht ähnlich sieht! Aus den Wolken wird das Blut der Jahrhunderte neu vergossen werden – an einem Tag mehr als in jedem anderen großen Krieg insgesamt, denn alle Völker werden am Siechtum beteiligt sein.

Was weiblich ist und auf zwei Beinen geht, will nicht mehr erkannt werden, denn die Gefahren sind groß, einem Gott zum Opfer zu fallen, der sich nicht beherrschen kann, so wie sich die Götter noch nie beherrschen konnten, im Anblick des Fleisches, das zur Freude geboren, aber zur Strafe verurteilt sein wird, wie ein gemeiner Verbrecher. Verbrecher aber werden dann Richter sein…in den schönsten Roben.

Es wird sein die Epoche der Scheinheiligen, die sich darin sehr gut gefallen das Unbrauchbare zu bevorzugen und das Schlechte in den Rang des Rechten zu erheben, das sich wiederum über die Menschen erhebt, wie eine Gaswolke aus nicht mehr atembarem Giftdunst. Und die Scheinheiligen werden sich gegenseitig noch heiliger sprechen als es die Vernunft auch nur ansatzweise tolerieren kann.

Wer nicht verkehrt herum denkt wird des Nichtdenkens beschuldigt und wer sich bemüht erprobte Werte zu retten, der wird behandelt werden, als sei er aussätzig, denn die kommende Gesellschaft der untragbaren Selbstgerechten wird sehr darauf achten, daß alle Katzen grau sind, selbst wenn noch die Sonne am Himmel steht. Und es wird jahrelang junge Hunde regnen – bis nichts mehr auf den Feldern wächst.

Dann ist der Augenblick gekommen an dem das große Tier die Macht ergreift um zu wüten! Es wird rücksichtslos um sich schlagen und vor allem all jene ausrotten die ihm überlegen sind, denn seine erste Tugend ist der Neid! Das Schöne wird geschmäht und das Hässliche wird bevorzugt werden, wenn sich die Pforten der höllischen Paradiese öffnen, so daß keiner mehr etwas Böses verstecken muss.

Dann werden die Würmer zu Delikatessen gekürt und wer sich nicht dem Abschaum gemäß benehmen kann, dem droht das Nichts. Auf allen Straßen und Plätzen werden sich Elende versammeln, die nichts mehr haben, weil ihnen ihr Gott die Verwendung von natürlich erworbenen Schätzen der Erde verboten hat und an ihre Stelle werden schließlich die Häscher treten, die alles Lebendige vierteilen.

Alle die sich, frei von der Leber weg, übergeben möchten, werden gewürgt, damit das Ekelhafte in ihren Körpern bleibt, um der Seele zu schaden und es wird Schulen geben, die Kochkünste lehren, bei denen sich sogar die Mägen von Harpyien umdrehen – aber die sind ja auch nicht intelligent. Intelligent kann nur noch der Idiot sein, der verständnislos auf den Galgen glotzt, an dem seine Eingeweide baumeln.


© Alf Glocker


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