Es gibt verschiedene Methoden Angst vor der Wahrheit zu zeigen. Eine davon ist zu behaupten es gäbe sie nicht! Die andere ist, nachdem man sie ausgesprochen hat, auf ihre eventuellen Folgen aufmerksam zu machen. Konkret: einer wohnt am Fuß des Vesuvs und sagt „der Vesuv wird nicht ausbrechen!“. Oder: einer, der auch am Fuß des Vesuvs wohnt sagt „was machen wir, wenn der Vesuv ausbricht?“. Beide haben Angst vor dem Vesuv, bringen sie aber ganz verschieden zum Ausdruck!

Ebenso verhält es sich natürlich auch, wenn es Menschen betrifft und nicht den Vesuv… Auch sie unterliegen bestimmten Wahrheiten, die (nicht) erkannt werden wollen. Ganz nach Bedarf…

Hier könnte einer, der beispielsweise unter Mördern lebt, verkünden „es gibt keine Mörder!“, dann bräuchte er keine Angst mehr zu haben. Würde einer, der unter Mördern lebt, jedoch verkünden, „Achtung, da sind überall Mörder!“, weil er Angst vor ihnen hat, dann würde er vermutlich nicht nur von den Mördern, sondern auch von denen, die der Meinung sind, daß es keine Mörder gibt, erschlagen werden!

Das wäre die einfachste Lösung – die übrigens gleich an einer endgültigen Lösung, ob es nun Mörder gibt oder nicht, mitarbeiten würde. Das klingt zunächst human, aber stellen wir uns vor, nur Mörder und welche die glauben, es gäbe gar keine Mörder, würden nach dem großen Schlachten derer, die an die Existenz von Mördern glauben, noch übrig bleiben, dann wüssten ALLE nicht mehr, was ein Mörder überhaupt ist. Die einen hätten deren Existenz immer verleugnet und für die anderen wäre es ganz normal so zu sein wie man eben ist.

Der Begriff „Mörder“ würde demnach aus dem Vokabular wegfallen. Aber welcher andere Begriff träte dann an seine Stelle? Vermutlich „Mensch“. Dann wäre jeder Mensch also ganz normal und kein Mörder, oder jeder Mörder kein Mensch? Das wäre und ist ja auch schon, interpretationsfähig, da wir mehrheitlich die Rolle der Mörder unter uns vorsätzlich oder unwissentlich unterschätzen.

Wir stehen in der Zeit herum und benehmen uns glücklich! Bei Nachrichten über Morde schalten wir um, aus, oder ab – uns, das jeweilige Gerät oder den Verstand, der sich, wie wir gesehen haben, wohl am leichtesten um-, aus-, oder abschalten lässt. Wir wissen auch das nicht, weil wir in viel zu vielen Fällen nur über vorgefertigte Meinungen „frei“ verfügen können.

Dem Vesuv würde das, aller Wahrscheinlichkeit nach aber nichts ausmachen, denn er täte, ob man’s nun glauben will oder nicht, sowieso was ihm passt! Er würde halt einfach ausbrechen! Er hat es noch nie nötig gehabt, sich irgendwelchen Meinungen anzupassen – und seien sie auch noch so verrückt. Inoffiziellen Recherchen zufolge, soll sich das bei allen Naturkatstrophen genau so verhalten…zu denen aber natürliche Veranlagungen von Menschen selbstverständlich nicht zählen (sollen).


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der Vesuv und andere Wahrheiten"

Re: Der Vesuv und andere Wahrheiten

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.07.2017 12:17 Uhr

Kommentar: Wo man hinschaut - nur Schafe...alle wollen vom Wolf gefressenw erden.

LG Alf

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