Durch Gefühle miteinander verbunden, streben die Leiber eine Vollendung an, die ursächlich ist für das Bestehen der Welt. Zunächst ohne Vernunft, verschmelzen die Intentionen zu einer gespenstischen Einheit, die noch über die Grenzen des Daseins hinaus wirksam ist. (Warum müssen wir sterben?)

Es gibt genug Gründe die Fruchtbarkeit zu vermeiden, aber sehr wenige, die logisch begründen können, warum die Philosophie sie braucht. Selbstverständlich wird der Hang zum Denken gerne von archaischen Systemen verteufelt, aber auch echte Kulturen sind von der Notwendigkeit der Geburt abhängig.

Die Geister erleben, gefangen in der Zentrifugalkraft der Attraktionen, die sich ohne die Sexualität schwerlich erklären lassen, den Sog, der alles Leben mit zwanghafter Lust erfüllt. Wer sie ablehnt, oder aus abnormen Gründen gar nicht erkennen kann, ist ein Held auf der Bühne des Zweifels. (Aber Zerstörungen lassen uns nicht an die Zukunft glauben.)

In den Strömungen des bloßen Entstehens spalten sich die Charaktere in ihre Bestandteile auf. Ein erheblicher Teil geht in der berechtigten Angst verloren, daß der sich Hingebende allein gelassen wird, durch die Herausforderung der Naturgesetze an den Menschen. (Niemand ist stark genug um alleine zu überleben!)

An dieser Stelle schreitet der „Verstand“ ein, indem er uns eine Lüge vorgaukelt, die alle Welt trösten soll: „Der Mensch ist das mit Vernunft begabte Wesen“. Und sogleich glaubt jeder daran, vorliegende Sachverhalte für sich entscheiden können, wenn er nur will. Aber das ist eine Illusion!

Denn das Zufallsprinzip reiht sich mit ein, in die Kette genetischer Entscheidungen, die noch erklärbar wären, gäbe es die Falschheit der Ereignisse nicht, die es wagen, unverschämt über alle jene hereinzubrechen, die zum Verenden ausgewählt wurden. Vae victis!

Erhaben über all den Schwachsinn ist nur der Schwachsinnige der sich weigert, Erkennbares zu erkennen, damit er einen Weg gehen kann, der im Sumpf endet. Doch er hat versäumt folgendes zu respektieren: Der Geist ist schwach, aber der Körper ist noch schwächer!

Er spiegelt eine Stärke vor, die nur im Tierreich ihre richtige Bedeutung hat. Diverse Kulturkreise nutzen sie jedoch für ihre Ideologien aus, deren wichtigster Bestandteil die geistige Stagnation ist. Denn darin liegt scheinbar das Glück der Welt: im bloßen Fühlen eines Selbst, das unberechenbar ist!

Das unberechenbare Selbst

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das unberechenbare Selbst"

Re: Das unberechenbare Selbst

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.02.2017 10:47 Uhr

Kommentar: Unheilige Triebe?
Ich weiß nicht...
Vielleicht sollte man sie nicht zum Gestz machen - wie z.B. wer Geschlechtsverkehr hat, der sollte auch unbedingt schwanger werden...

Re: Das unberechenbare Selbst

Autor: Alf Glocker   Datum: 08.02.2017 6:30 Uhr

Kommentar: eben....

LGAlf

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