Befassen wir uns einmal nicht mit fantasievollen Ausschweifungen auf dem (virtuellen) Terrain der Philosophie, sondern einfach mit harten, unumstößlichen Fakten. Ob es die gibt? Selbstverständlich gibt es auch Fakten im Leben, wo doch eigentlich alles nur ein Traum ist, ein Traum aus umherfliegenden Teilchen, die entweder sicht- oder messbar sind, nicht aber beides gleichzeitig. Das betrifft übrigens (wie mehrfach erwähnt) auch uns! ABER: in der Welt der umherfliegenden Teilchen, die entweder sicht- oder messbar sind, gibt es auch feste Gesetze, die ein Universum ausmachen, mit dem wir zurechtkommen müssen...ja, auch wir!

Wir können zwar nicht festhalten was wir „besitzen“, oder uns vor allen Gefahren schützen, die uns drohen, aber wir werden immer wieder praktisch feststellen, daß ein Apfel vom Baum zu Boden fällt und nicht andersherum, vom Boden auf den Baum, daß die Zeit vergeht und vielleicht einmal, viel später (wenn wir uns doch zu schützen gewusst haben), daß das Licht der Krümmung des Raumes folgt. Das Ganze nennt sich schlicht und ergreifend „Dasein“ - und dieses Dasein fordert von jemandem wie uns, der möglicherweise doch überleben möchte: die Fähigkeit gewisse unumstößliche Fakten zu erkennen und AN-ZUERKENNEN...als das was sie nun einmal sind.

Und genau deshalb sollten wir nichts durcheinander bringen! Denken wir nur an den Irrtum mit den Bonobo-Affen! Die Bonobos wurden lange Zeit unter der Bezeichnung „Zwergschimpansen“ geführt, obwohl sie gar keine Zwergschimpansen sind! Entdeckt wurde das aber erst vor kurzem... Ein paar weniger umwölkten Geister fiel nämlich plötzlich auf, daß sich die Bonobos sehr viel anders verhalten als die übrigen Schimpansen, und als man dies schließlich und endlich bemerkte, erkannte man plötzlich noch mehr: die Bonobos sahen auch anders aus als gemeine Schimpansen – sie tragen so etwas wie ein Frisur – sie haben einen gescheitelten Haarschopf und helle Lippen.

Dazu eine hochoffizielle Eintragung aus einer hochoffiziellen Beschreibung im Internet: „Im Vergleich zum Gemeinen Schimpansen sind die auffallendsten Unterschiede die Friedfertigkeit und die etwas zierlichere Statur. Die Bezeichnung ZWERG-Schimpanse ist irreführend, denn beide Schimpansenarten sind annähernd gleich groß“. Die Bonobos stellen also eine eigene Art dar, die sich von der anderen Art der Schimpansen abgrenzt! Sie legen einfach großen Wert auf ihr ureigenes Verhalten, das sie nicht durch aggressive Einflüsse gestört sehen wollen! Der gemeine Schimpanse ist also bei ihnen nicht gerne gesehen. Für die Bonobos sind Fakten einfach Fakten – sie haben etwas erkannt!

Daß wir anfangs die Bonobos nicht von den gemeinen Schimpansen unterscheiden konnten ist typisch für uns Menschen. Menschen neigen, der Einfachheit halber, dazu Fakten zu übersehen, wenn das Denken dadurch leichter wird – wenn man sich dabei nicht so anstrengen muss! „Alle Schimpansen sind gleich!“, hört sich leichter verständlich an als „wir haben herausgefunden, daß sich die beiden Arten genetisch voneinander unterscheiden!“, weil man an dieser Stelle weiter denken muss... Zumindest soweit wie die Affen gedacht haben, als sie zu dem Schluss kamen, deshalb lieber unter sich zu bleiben weil die gemeinen Schimpansen sehr streitsüchtig sind. Da haben uns die Bonobos echt was voraus!

Die Bonobos

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die Bonobos"

Re: Die Bonobos

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.10.2016 7:38 Uhr

Kommentar: Ein kluger Kommentar!
Vielen Dank!

LG Alf

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