Ich habe mich mit der Vergangenheit versöhnt, mit der Zukunft vertöchtert und mit der Gegenwart verschwägert. Mit dem Schicksal habe ich mich verschwippt, mit dem Himmel vernefft und zusammen mit der Hölle bin ich vernichtet worden. Alles hat meinen Preis! Ich bin der Größte im Kleinen und der Kleinste im Großen. Was ich sage hat so viel Gewicht wie eine (Schreib-) Feder im Wind, aber es verweht nicht!

Nichts geht den Bach runter, im dem keine Felle schwimmen, denn ich bin glücklich versabbert, im Glanz der verherrlichten Kälber, um die ein goldenes Volk tanzt. Das ist der ewige Frühling, mitten in einem zeitlosen Herbst der Verdatterung! Lasset uns tröten: „So kommet, so kommet, ihr Benglein doch all', so kommet und bleibet in Schweinemanns Stall!“ Ist das nicht einen Friedensappell, samt Antreten wert?!

Neunmal, zehnmal und noch mehr, sind die klugen Köpfe schwer, von Gedanken, hell wie Licht – und sie scheinen, aber sie scheinen nur zu scheinen, denn sie sind es einfach nicht! Sie sind nur sooo groß und sooo nett, wie ein Ast auf dem Einhorn, oder eine Elfe wenn's dreizehn schlägt. Neigen wir sittsam das Haupt! Seine Sache ist es geneigt zu sein, den Neigungen aller im Niemandsland.

Niemandsland ist überall, aber wer aus dem Niemandsland kommt, hat seine Heimat dort, wo sich all jene eine gute Nacht wünschen und ihr Fett wegbekommen, die sich wünschen, daß Niemand kommt. Denn Niemand ist eine Respektsperson! Er ist der Leerer der Nation! Aber die Nation hat kein Territorium, denn Heimat ist gar kein Ort, sondern ein Traum, der leider nur für solche träumbar geworden ist, die aus Niemandsland sind.

Dafür muss Mann leicht arbeiten und Frau dem zuprosten, der sie abfüllt mit dem Ungeist einer Verheißung aus 1000 Nächten, die ihr um die Ohren geschlagen werden müssen, bis sie endlich erwacht aus dem Röschenschlaf ehrbarer Dornen. Das verlangt schon die Titution – Prost! Oder „salute“. Ja, die Gesundheit ist ein erlebenswertes Gut. Wer sie bekommt, der darf sich nicht wundern, woher sie kommt, denn sie kommt meistens von nichts kommt nichts.

Woher wir kommen ist klar: aus dem Orgasmus. Und wo wir hingehen ist auch klar: in den querliegenden Himmel, zwischen dem 666sten Breitengrad und dem Andromedar-Nebelfeld der Quatschare von Ah bis Zett! Da freut man sich, da hat man doch was Eigenes. Eigenheiten zum Beispiel! Schrullen, Macken, Zacken in und außerhalb der Krone, einen in derselben, oder nicht mehr alle Tassen im Schrank, wo die Untertassen sein sollten, wenn nicht...

dann ereignet sich hierzulande, wo es keine Heimat gibt, außer man kommt aus einem Niemandsland, nur noch Schrott. In den Köpfen ist er bereits angekommen! Aber auch im Meer, oder in den Mästiziden, die man unschwer mit dem „UNSGEHTSDOCHGUT“ verwechselt, weil man sich nur zu genau umgesehen hat und dabei erkennen musste: es darf nichts erkannt werden,
sonst mischen wir dich auf wie einen Farbtopf aus Gülle.

Da werde ich doch spielend zum Lachfalter und verleihe Zitronen an die Bescheuerten. Auf diese Weise kann ich in aller Ruhe schwarz werden. Falls ich das selber nicht mehr schaffen sollte vermache ich diese Option an die nachfolgenden Generationen. Wie die sich dann ärgern ist mir heute, so kurz vor der Schnurzflut sündhaft egal. Ich bekenne mich vorläufig jedenfalls, solange ich noch hier rumhänge, stehe und taumle, zu meinem Unglauben!

Komische Wirklichkeiten (Der Frosch im Sturmglas)

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Komische Wirklichkeiten (Der Frosch im Sturmglas)"

Re: Komische Wirklichkeiten (Der Frosch im Sturmglas)

Autor: Elva thalbach   Datum: 24.09.2016 11:27 Uhr

Kommentar: Das weiße Feuer zwischen den Zeilen, beinahe schon ein wenig zu mutig. Doch hoffe ich, dass den Menschen dieses weise Mittel weiterhin erhalten bleibt, bis die Wahrheit die Bühne des Lebens ungefährdet betreten darf.

LG, Elva

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