3. Station

Obwohl sie, die Erwachsenen, später einmal bereits ein ganzes Leben eingezahlt haben werden, werden sie irgendwann einmal nichts mehr von dem herausbekommen, das sie in die Zahlungen hineingedacht haben, weil das kindisch ist und außerdem ungeheuer wichtig.

Zur Unterstützung der allgemeinen Moral werde ich daraufhin sie, die Moral, verändern! Obwohl sie, die Erwachsenen, inzwischen von mir erzählt bekamen, wie wichtig es ist, Kinder zu bekommen, sage ich ihnen nun, daß es außergewöhnlich interessant und wünschenswert sei, erfrischend homosexuell und dabei unglaublich aufgeschlossen zu sein.

Ich stelle also veraltete, heterosexuelle und aufgeschlossene Homo-Paare vor dem erstrebenswertesten aller allerwertesten Gesetze nicht direkt gleich, weil ich eine Seite sogar bevorzuge – die tollere (im Sinne von Toll)! Parallel dazu verändere ich sogar noch zusätzlich die Wettbewerbsbedingungen auf dem Arbeitsmarkt.

Egal wer wie viel leistet – ich führe Quoten ein, die bestimmen, daß, leistungsunabhängig, ja leistungsignorierend, ein Frauenanteil von 50%, hauptsächlich in Führungsetagen, zu gewährleisten sein müsse. Das hält die Frauen davon ab, zuhause Kinder zu hüten, oder zu bekommen, oder nicht aufgeschlossene Männer auch nur anzuschauen, weil sie dumm sind.

Lange zuvor muss bereits eine verschärfte Emanzipationsbewegung entstanden sein, die nicht bei der Verwirklichung gleicher Rechte Halt macht, sondern darüber hinaus, den Mann zum Hampelmann, nicht degradiert, sondern erhebt: er soll natürlich gut gelaunt, zuvorkommend und diensteifrig sein. So viel wird frau doch noch verlangen dürfen.

Aus dieser Bodenhaltung heraus muss er aber stets genug hampelmanns sein, sofort jede auch noch so undenkbar lächerliche Art von Verpflichtung nicht auszuschlagen, die gerade irgendwo ansteht, weil Männer neuerdings weinen dürfen, weil das viel besser aussieht, oder weil die Erde eine Scheibe ist.

Die dazu passende pseudo-moralische Schrittformel muss sein:

1. Traue niemals einem über 20, unter 100, oder jenseits von Eden.
2. Traue dir selbst nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht.
3. Trau dich alles, besonders wenn du ein Mann bist.
4. Traue Einflüsterungen aller Art.
5. Verweigere dich nicht den Vertraulichkeiten.
6. Trau, schau wem oder was, aber nicht unbedingt.
7. Vertraue darauf, daß du niemandem drunter und drüber trauen kannst.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Wie zerstöre ich einen Staat? (eine verbotene Geschichte in 7 Stationen)"

Re: Wie zerstöre ich einen Staat? (eine verbotene Geschichte in 7 Stationen)

Autor: axel c. englert   Datum: 24.06.2016 10:53 Uhr

Kommentar: Die Frauen-Quote find ich gut!
(Wie Merkel schön beweisen tut ...)

LG Axel

Re: Wie zerstöre ich einen Staat? (eine verbotene Geschichte in 7 Stationen)

Autor: possum   Datum: 25.06.2016 2:22 Uhr

Kommentar: Ja Vertrauen was war denn dies gleich wieder ... ach ja als Kind da war es noch da!!! LG!

Re: Wie zerstöre ich einen Staat? (eine verbotene Geschichte in 7 Stationen)

Autor: Alf Glocker   Datum: 25.06.2016 6:37 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde!

LG Alf

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