69. Schritt

Gedanken sind Echolote, Gedanken sind aber auch zusätzlich Labyrinthe, in denen sich die Seelen verlieren, wenn sie versuchen sich eine Welt zu erklären. Sie drücken nicht nur die Freiheit des Individuums, sondern auch seine Gefangenschaft aus, da die Wege, auf denen sie sich verschlingen vorgezeichnet sind, durch das Charakterbild ihres Besitzers!

Denken ist mental gefärbt! Jeder denkt anders, einzelne Menschen, Familien, Stämme, Völker, aber auch Katzen, Hunde, Vögel, Schlangen, etc. Jedes Denken ist gefärbt durch die Entwicklungsgeschichte der Vorfahren des jeweiligen Denkers, ob er nun einer ist oder nicht!

Und jedes Denken ist geeignet etwas zu vertuschen, für dessen Entdeckung es eigentlich geschaffen wurde – die Wahrheit. So jedenfalls geht die Sage, verbreitet es der Volksmund in vielen, nicht allen, Gegenden der Erde. Das macht es so sehr gefährlich. Denn der Begriff „Wahrheit“ ist, auch angesichts schlagender Beweise des Tatsächlichen, verschieden interpretierbar.

Zunächst dient das Denken einmal ganz praktischen Belangen. Solange es funktioniert wie ein Uhrwerk – einem festen Ablauf folgend – oder es sich ausrichtet an der Effizienz von, sagen wir „Hammerschlägen“, solange kann es schlimmstenfalls nur geringfügig die Umwelt schädigen. Sobald es jedoch anfängt sich in höhere Regionen aufzuschwingen und beispielsweise politische Strömungen entwirft, wirtschaftliche Maßstäbe setzt, oder religiöse Doktrin aufstellt, wird es extrem gefährlich.

Dann kommt es vor allem darauf an, wessen Kopf es entspringt. Ist dieser Kopf, auch über sein Denkvermögen hinaus, offen für Neues, tolerant, also von Grund auf wandlungsfähig, oder stellt seine Prägung einen toten Zweig der Evolution dar, von dem aus es keine weiteren Entwicklungen mehr geben kann?

In diesem Fall wäre es äußerst sinnvoll die meiste Zeit zu meditieren, denn dann liegt die Wahrheit in der weltabgewandten Versenkung, zugunsten unproduktiver Alphawellen. Das kann durchaus sinnvoll sein, denn der Irrtum ist mächtig. Schnell hat er so ein armes Hirn erfasst, es mit der „Läuterung“ durch das System irgendeiner Interessensgesellschaft gewaschen und auf eine Spur gebracht die unheilvoll in konzentrische Kreise führt.

Im Gegensatz zu allen Fragen aller Sparten steht die simple Frage: Was will ich warum erreichen? Die kann sich jeder stellen. Das macht nichts aus, den Kohl nicht fett, niemanden kaputt, usw. Ich tue das auch regelmäßig und ich befinde mich schließlich und endlich nur auf dem Weg in den Wahnsinn, oder der Wahnsinn sich auf dem Weg zu mir – weil ich mir diese Frage überhaupt gestellt habe – sonst nichts!

Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten

Autor: axel c. englert   Datum: 07.03.2015 9:51 Uhr

Kommentar: Wahrheit und Wahnsinn - eng verwandt -
Sind verknüpft mit festem Band...

LG Axel

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.03.2015 11:38 Uhr

Kommentar: Ja, das lässt sich wohl nicht lösen...
drum fang ich schon mal an zu dösen.

LG Alf

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