Impfgegner sind Leute, die der Überzeugung sind, dass Impfungen wirkungslos seien oder in vielen Fällen sogar meinen, diese richten Schaden an. Diese als ,,Impfschäden“ bezeichneten Nebenwirkungen reichen angeblich über Allergie Reaktionen, zu Krankheiten bis hin zum Auslösen von Autismus. Schuld daran sollen in vielen Fällen beispielsweise Konservierung oder Zusatzstoffe in den jeweiligen Mitteln sein wie beispielsweise Quecksilber.
Was aber ist dran an diesen Behauptungen. Beginnen wir mit der harmloseren, das Impfen erst einmal Wirkungslos sein, also, das die Injektion von inaktivierten Antigenen oder abgeschwächten Erregern nicht die gewünschten Effekte hat, nämlich den einer Immunitätsbildung durch Exposition des Immunsystems mit dem entsprechenden Antigen.
Häufig wird dieses Argument damit kombiniert, das der eigentliche Grund für den Rückgang von Krankheiten in der verbesserten Hygiene des 20 Jahrhunderts zu suchen sei.
Dieses Argument hat auf den ersten Blick tatsächlich Hand und Fuß. Es ist statistisch so, dass die Gesamtzahl an Erkrankungen in den Industrieländern zurückgegangen ist. Aber , und das ist das entscheidende, Bekämpfen oder gar ausrotten lassen sich Infektionskrankheiten so nicht. So sind z.b für den Zeitraum von 1920 bis 1963 kleinere Schwankungen in den Masernfällen in den vereinigten Staaten zu beobachten, diese lag bei 100.000 bis 90.000 Fällen im Jahr. Jedoch bereits wenige Jahre nach Einführung der Impfung sanken die Fälle bereits auf deutlich unter 50.000 Erkrankungen im Jahr. Es dürfte schwer sein zu argumentieren, welche Veränderung in weniger als einem halben Jahrzehnt die Krankheitsfälle halbiert haben sollte, wenn nicht die Impfung.
Ein weiteres Argument das gerne für die Wirkungslosigkeit von Impfungen angebracht wird, ist, das oftmals auch Geimpfte Erkranken können.
Dies zeigt aber nur das die Impfgegner sich leider, nicht mit der Materie Impfen auseinander gesetzt haben. Niemand hat je behauptet, dass Impfungen einen 100%igen Schutz bieten, im Gegenteil. Baut sich kein hoch genügender Impftiter auf, ist der entsprechend behandelte Patient genau so anfällig, wie jemand, der nicht geimpft wurde. Auch ist die ,,Gedächtnisleistung“ unseres Immunsystem in vielen Fällen nicht dauerhaft, sondern muss alle 5, 10,20 Jahre einmal daran ,,erinnert“ werden, damit die entsprechenden Gedächtniszellen weiterhin aktiv bleiben. Allerdings wohl ein kleines Opfer im Vergleich zu den Folgen einer vollausgewachsenen Hirnhautinfektion, die durchaus aus so etwas ,,harmlosen“ wie Masern folgen kann. Aber, das führt zu dem Paradoxon, das, zumindest rein statistisch, mehr,, Geimpfte“ Erkranken können, als Nichtgeimpfte. Ein Beispiel der GWUP :
Nehmen wir an, in einem Dorf leben 1000 Einwohner, wovon nur 20 nicht geimpft sind. Es werden Masern eingeschleppt. Die 20 Ungeimpften erkranken. Da der Masernimpfstoff eine Erfolgsquote von etwa 95 Prozent hat, sind 50 der Geimpften nicht immun und erkranken ebenfalls. Mithin erkranken in der Tat mehr als doppelt so viel Geimpfte wie Nichtgeimpfte. Ohne Impfung wären allerdings nicht 70, sondern 1000 Personen erkrankt – ein durchschlagender Erfolg der Impfung und nicht, das Gegenteil.
Weden wir uns nun den so genannten Impfschäden zu sprechen. Oft wird hier mit allergischen Reaktionen oder auch dem Guillain-Barré-Syndrom argumentiert. Und das diese von der großen pösen Pharmaindustrie ja verschwiegen werden würden.
Dazu folgendes: Bei meinem Hausarzt hängt großer Zettel im Wartezimmer. Darauf steht: ,, Bleiben sie nach einer Erfolgen Impfung bitte noch mindestens 30 Minuten im Wartebereich, für den Fall akuter Allergischer Reaktionen.“
Es ist kein Geheimnis, das Menschen auf praktisch jede Substanz allergisch reagieren können. Von Staub bis Plastik und Metall. Dabei bilden auch z.b die Konservierungsstoffe, die in Impfstoffen eingesetzt werden keine Ausnahme. Aber, genau dafür wird ständig an alternativen geforscht. Ist eine Allergie bekannt, gibt es in den meisten Fällen sichere Ersatzstoffe, die stattdessen benutzt werden können. Und auch sind diese Allergien in den meisten Fällen recht harmlos. Einige Tage Fieber z.b sind nichts im Vergleich zu den lebenslangen Folgen einer Hepatitis C-Infektion
So etwas kann aber auch gar nicht an der Impfung liegen, sondern auf einen Ärztefehler zurückzuführen sein. Wären Nadel oder Vene nicht richtig desinfiziert kann durchaus eine Infektion entstehen. Dies ist dann aber nicht Folge der Impfung, sondern schlicht Pfusch am Bau. Auch die Engel in Weiß sind nicht unfehlbar, was aber seltsamerweise jeder von ihnen zu erwarten scheint.
Und das Guillain-Barré-Syndrom ? Das Guillain-Barré-Syndrom (auch Miller-Fisher-Syndrom, abgekürzt GBS) ist eine seltene neurologische Krankheit, die in etwa 5% der Fälle tödlich endet.
In einer Bevölkerungsgruppe von 10 Millionen Menschen sind binnen sechs Wochen – und zwar auch ohne Impfkampagnen – 22 spontane Erkrankungen am Guillain-Barré-Syndrom (GBS) plus sechs plötzliche Todesfälle zu erwarten, berichten US-Epidemiologen im Oktober 2009. Sollten in Deutschland also 50 Millionen Dosen Schweinegrippe-Vakzine verimpft werden, ist in zeitlichem Zusammenhang mit den Impfungen mit etwa 100 GBS-Erkrankungen und 30 Todesfällen zu rechnen. Diese Ereignisse träten aber auch ohne die Impfung auf.
Ein ähnliches Argument wiederum behauptet, das geimpfte Kinder häufiger an Allergien leiden würden als nicht geimpfte. Diese Aussage ist schlicht falsch, wie eine von Dr. Erika von Mutius am Universitätsklinikum München durchgeführte Untersuchung beweist. Dr. vn Mutius hat die Häufigkeit von Allergien zwischen in der DDR aufgewachsenen Kindern und denen in der BRD verglichen. Dazu muss man wissen, das in der DDR Impfpflicht bestand. Ein was Gutes hatte der gelebte Sozialismus also…
Das Ergebnis der Studie war eindeutig. Die durchgeimpften Kinder aus dem Osten litten nicht nur nicht MEHR an Allergien als ihre Counterparts aus dem Westen… sie zeigten sogar sehr viel WENIGER Anfälligkeit für Allergien. Nach der Wiedervereinigung und damit der Abschaffung der Impfpflicht, ist die Allergiehäufigkeit in den neuen Bundesländern übrigens ansteigend und bewegt sich zunehmend auf das Niveau der alten Bundesländer zu.
Kommen wir zu dem Argument, das Impfungen, als Teil der Konservierungsstoffe, Quecksilber enthielten. Dazu muss man sagen : Jein. Früher enthielten viele Impfungen tatsächlich geringe Mengen Quecksilber. Heute gibt es in vielen Fällen Ersatzstoffe, die überwiegend Verwendung finden. Bei den wenigen Injektionen, die nach wie vor Quecksilber enthalten, ist die Dosierung jedoch derart verschwindend gering, das man sich, in der Theorie, jeden Tag für mehrere Monate einen ,,Schuss“ setzen müsste um in den gefährdeten Bereich zu gelangen. Impfungen werden jedoch im Abstand mehrerer Wochen verabreicht und über mehrere Jahre hinweg verteilt. Es besteht keinerlei Gefährdung. Sollte man jedoch trotzdem Bedenken haben, ist es vielleicht Klug, beim Arzt des Vertrauens einfach nachzufragen, welche Arten von Impfdosen Quecksilber enthalten und welche Alternativmittel es gibt.
Und was ist mit dem alten, Langzeit Opfer der Esoterik und der alternativen Medizin ? Dem Autismus ?
Wieder einmal haben wir es hier mit einer besonders perfiden Geschichte zu tun, die sich um einem Mann namens Andrew Wakefield dreht. Vor nun mehr als 15 Jahren veröffentlichte der , nun ehemalige, britische Arzt Wakefield einen Artikel in der ,,Lancet“ , (Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children) in der er einen Zusammenhang zwischen dem Kombinantionsimpfstoff Mumps-Masern-Rötlen, kurz MMR und einer Autismuserkrankung fest.
2004 kam jedoch zu Tage, das Wakefield für seine Stuide ,,Finanzhilfe“ in Höhe von 55.0000 Pfund erhalten hatte. Dieses Geld stammte von einer Reihe von Anwälten, die Wakefield das Geld für die Veröffentlichung einer Studie boten, die, eben genau das beweisen sollte, was sie hören wollten. Einen Zusammenhang zwischen MMR Impfung und Autismus. Diese Anwälte vertraten eine Reihe von Eltern, deren Kinder von Autismus betroffen waren und versuchten, einen Weg zu finden, die Hersteller des Impfstoffes zu verklagen.
Und es wird noch brisanter. Nebenbei hatte Wakefield bereits mehrere Monate zuvor Patente für einen Ersatzimpfstoff angemeldet. Ein Präparat, dessen Rechte dann allein bei ihm gelegen hätten, der sich aber nur Verkaufen ließ, wenn die bereits bewährte MMR-Impfung von Markt wäre.
Als diese Fakten bekannt wurden, traten zehn der ursprünglich dreizehn Autoren des Artikels davon zurück. Im Januar 2010 entschied die britische Ärztekammer (General Medical Council), dass Wakefield „unethische Forschungsmethoden“ angewandt hatte und seine Ergebnisse in „unehrlicher“ und „unverantwortlicher“ Weise präsentiert wurden. The Lancet zog daraufhin Wakefields Veröffentlichung vollständig zurück.
Es besteht so ein kaum zu leugnender Verdacht, dass Wakefield bewusst Daten gefälscht habe, um einen Zusammenhang zwischen MMR-Impfung und der Entstehung von Autismus zu konstruieren. Brian Dear, ein investigativer Reporter der Sunday Times, versuchte dies in einer dreiteiligen Serie nachzuweisen. Das Britischen Ärzteblatt (BMJ), das die Behauptungen von Gutachtern prüfen ließ, hält die Anschuldigungen für glaubwürdig.


© EagleWriter


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Impfgegner-Kritik

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