Falscher Großvater

Falscher Großvater

Wenn man mit Kindern unterwegs ist, da kann man viel erleben. So erging es uns eines Tages, noch in der ehemaligen DDR.
Meine Frau und ich, waren mit unseren Kindern bei Freunden in der Nähe von Sonneberg, zu Besuch. Ich lebte bis zu meiner Heirat mit meiner Mutter in dieser Stadt. Inzwischen ist sie verstorben. Aber auf dem dortigen Friedhof befand sich noch das Grab ihrer Eltern und Geschwister.
Wir nutzten den Aufenthalt, um die Ruhestätte zu besuchen. Anschließend gingen wir in eine Gaststätte zum Mittagessen. Unser „Großer“ war ein aufgewecktes Kerlchen, zapplig und wissensbegierig. Sein Kopf bewegte sich fortlaufend. Mal folgte er dem Kellner, mal beobachtete er andere Gäste und wollte wissen, was diese essen. Es war schon manchmal anstrengend mit dem Jungen. Auch an diesen Tag war es so. Sein Blick ging durch die Gaststätte. Plötzlich sah er ein Bild an der Wand. Dieses Bild zeigte das Porträt unseres Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker.
Wie gesagt, unser Naseweis schaute auf dieses Bild. Plötzlich rief er ganz laut durch den Raum, so dass es auch alle mitbekommen sollten:
„Papa guck mal. Dort ist mein OPA.“
Ich schaute meine Frau an. Wie sollten wir jetzt reagieren. Natürlich verneinten wir das. Aber ein unangenehmes Gefühl hatten wir im Magen. Aber das mussten wir nicht haben. Die anderen Gäste lachten herzlich über diesen Kindermund.

©DG-06.07.2018

© DG-Dieter Geißler - Alle Rechte beim Autor

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Angélique Duvier
Unregistrierter Besucher
Ella Sander
agnes29

Beschreibung des Autors zu "Falscher Großvater"

so geht es einem, wenn man noch Sprösslinge hat.

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Kommentare zu "Falscher Großvater"

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