Es war so weit. Nun sollte ich ihn also wiedersehen. Nach ziemlich genau anderthalb Jahren. 18 Monate in denen sich scheinbar nichts und doch alles verändert hat.

Kurz vor dem Treffpunkt werden meine Schritte immer langsamer. Gedanken schießen durch meinen Kopf – und wenn ich wieder gehe? Ich könnte in der Ferne warten, ihn beobachten und dann einfach wieder umkehren… Aber nein, das kann ich nicht. Weil ich es mir sonst nie verzeihen würde. Ich muss ihn sehen. Muss ihn sehen um mir selbst über die Gründe klarzuwerden. Es ist ja nicht so, als ob wir die dicksten Freunde sind. Im Grunde genommen kennen wir einander gar nicht, wissen nichts vom anderen. Aber dennoch war da von Anfang an eine große Vertrautheit.

Entschlossen nähere ich mich jetzt doch dem Treffpunkt. Er steht schon da, mit dem Handy in der Hand. Als ich fast bei ihm angekommen bin, sieht er auf. Ein Strahlen breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Ich wollte dich grade anrufen.“ Wir begrüßen uns, Küsschen links, Küsschen rechts. Ich bin etwas sprachlos. Nun soll ich ihn also zwei Stunden ganz für mich alleine haben.


© Valonita


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