Die Volksbank zu Bingen
lud zu einer Ausstellungseröffnung
über Feldrabbiner im deutschen Heer
1914-1918.
Junge Leute eilten in diesen Krieg,
aus verschiedenen Schichten,
Religionen.
Tapfer zogen Viele,
Albert Einstein hielt sie für dumm
und bedauerte sie.
Das Ende verlief grässlich
bis heute
und spaltete das Land, den Kontinent.
Hitler wuchs in diesem Spalt zur Macht
und machte dann
mit den Deutschen, Europäern
was er wollte.

Juden hatte er als Sündenböcke ausgesucht,
zum Vertreiben, wurden Arbeitsplätze frei,
zum Ausplündern, für die SS-Kassen,
zum Morden:
Zeugen weg, Klagen weg.

Während der Vorträge
hörte ich meinen Nachbarn im Dorf,
Auschwitzverteidiger,
die pornographische Sprache
des KGB vortragen.
Lenkte mich ab,
konnte mit der Historikerin nicht mehr sprechen,
fühlte mich kraftlos.

Am Wirtshaustisch, später,
mit nur Wenigen,
klang die
pornographische, sexistische
Erinnerung wieder auf.

SS-Söhne, Gestaposohn
im KGB-Laserdruck.
Demokraten.
Ich : Judenfreund,
so wie ein Bäuerchen
die Tour de France-Athleten
bewundert.


© Hartmut Holz


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Kommentare zu "Feldrabbiner"

Re: Feldrabbiner

Autor: possum   Datum: 16.06.2019 2:59 Uhr

Kommentar: In der Tat da fühlt man sich heute wie damals kraftlos lieber Hartmut,
eine sehr traurige Zeit, wollen wir aus Herzen hoffen,
dies passiert nicht wieder,
lieben Gruß!

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