Ein Blick in den Spiegel. Das bin ich. Ist dieser Satz korrekt? Bin ich wirklich ICH? Oder bin ich nur ein Anschein eines nicht Sichtbaren?
Wenn Leute mich ansehen, sehen sie meinen Körper. Da schon wieder: mein. Wie ich mich verhalte, was ich denke, was ich fühle, hat rein gar nichts mit meinem Körper zu tun, wo ich drin stecke. Schaue ich in den Spiegel, erschrecke ich was für Augen mich anstarren. Immer wieder schaue ich in den Spiegel, um mich zu vergewissern wie ich aussehe.
Doch mein Aussehen und wer ich bin ist etwas unterschiedliches. Ich, meine Seele, ist in diesem Körper. Ein Körper, der mein Zuhause ist. An manchen Tagen würde ich gerne ausbrechen, an anderen mich darin zurück ziehen.
Wenn Leute mich also anschauen sehen sie nicht mich. Sie sehen das was man von einem erwartet, das was so stark zu einem gehört, dass es das eigentlich schon wieder nicht tut.
Also nein. Das bin nicht ICH.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]