Zerrissen - Eine Autobiografie

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** Wird komplett überarbeitet**

**Neue Fassung**
An einem unbekannten Ort fristet eine graue Röhre ihr Dasein, unbeweglich liegt diese unter der Erde, bewegt sich sich keinen Zentimeter.

Nur ein kleiner Bereich an ihrem Eingang ist von Erde befreit.

Ein junges Kind rennt angsterfüllt darauf zu, kriecht weinend hinein.

Zusammengekauert legt er sich allein in die ausbreitende Decke der Dunkelheit.



Wildes Applaudieren reißt mich aus dem Tagtraum.

Fest werden die Hände meiner Eltern gedrückt, meine Augen blicken nervös einer unbekannten Zukunft entgegen.

Bestaune das gelbfarbene Gebäude, trete zusammen mit meinen Eltern in ein weißes Klassenzimmer ein.

Erneuter Applaus, uns allen geltend, wir sind nun gefeierte Grundschüler.

Überreicht wird mir eine orangene Schultüte oder in den Worten meines Vaters. “Ein ziemlich großes Überraschungsei.”

Bonbons, Schokolade, alle versteckten Leckereien verschlinge ich in Sekunden.

Selbst die kleinsten Zuckerrückstände werden von meinen Fingern geschleckt.


Nachdem ich Mäppchen und Stifte entnehme ist die Tüte nichts weiter als eine süße Erinnerung.

Was bleibt ist ein neuer, lockere sitzender Schulranzen, noch wiegt er nicht schwer, doch dies wird sich bald ändern.



Meine ersten drei Jahre in der Grundschule beginnen als Abenteuer.

Schreiben und lesen lernen, Zahlen subtrahieren und addieren.

Erfüllend, das Gefühl, mit einiger Übung, sich selbst Fähigkeiten beizubringen.
Die anfänglichen Leseversuche sind etwas schleppend, doch mit dem verinnerlichen des Alphabets wird Lesen zum Genuss.

Nun halte ich richtige Bücher in meinen Händen. Deren Hauptcharakter sind wuchtige Persönlichkeiten, Mickey Mouse, Donald Duck a.k.a. Phantomias und der gierige Dagobert werden zackig zu täglichen Begleitern.

Lustige Taschenbücher stapeln sich danach haufenweise auf meinem Nachttisch.



Lustige Taschenbücher stapeln sich danach haufenweise auf meinem Nachttisch.



Manchmal gehe ich vor dem Schulunterricht shoppen, zum Bäcker, Center- Shocks kaufen.

Zu den Einkäufen begleitet mich normalerweise meine Mutter, heute bewältige ich diesen jedoch selbst.

Ein paar Nachbarn entdecken meinen alleinigen Einkauf.

"Oh, gehst du heute etwa ganz allein einkaufen?", ein älterer Herr schaut mich mit großen, fragenden Augen an.

"Ähm... ja, ich bin bereits 10.. ", "also wirklich, typische Erwachsene," denke ich mir.

Dann öffne ich stolz die klingelnde Tür des Backshops.

Während die Bäckerdame die Preise von den Süßigkeiten in ihrer Kasse eingibt, rechne ich bereits den Betrag des Rückgeldes aus.

“Ding”, die Kasse springt auf.

50 Pfennig müssen nach meiner Rechnung in die Hosentasche zurückwandern.

“Hier, 50 Pfennig bekommst du noch zurück”, die Dame streckt mir die runde Münze entgegen.

“Yeah, richtig ausgerechnet”, mit einem strahlenden Gesicht verlasse ich das nach frischem Brot duftende Geschäft.

Die sauren Center- Shocks werden als Belohnung ausgiebig genossen.

Dann geht es auf zum täglichen Schulalltag.

In diesem lerne ich gerade Mitschüler kennen, den sportlichen und großen Emi, den lustigen und schmächtigen Mo.

Ausufernd unterhalten wir uns in den Pausen, treffen uns nach der Schule.

Lassen Hausaufgaben links liegen um gemeinsam Fußball, Pokemon oder Videogames zu spielen.

Mo und Emi werden schnell zu meinen besten Freunden.

In unserer geliebten Freizeit beginnen wir unsere Persönlichkeiten zu entdecken.

Welches Verhalten wohnt in uns ?

Welches Verhalten haben andere ?

Eine wichtige Rolle tragen auch meine Eltern, sagen sie mir, wie ich mich anständig in der Gesellschaft zu benehmen habe.

Unsere Vorstellungen von “anständig”, sind jedoch nicht immer dieselben.

“Zu viel Süßes ist nicht gut, zu viel zocken auch nicht”, typische Worte von Papa und Mama.

“Ja, ja” denke ich mir, ziehe meine Schuhe an und latsche mit einer fetten Packung Fressalien zu Mo und Emi.

Dort zocken wir Super Mario Party 64, während saure Center-Shocks auf unseren Zungen bruch landen.



An manchen Tagen stehen Konfrontationen mit anderen, weniger geschätzten Klassenkameraden bevor.

In diesen Momenten weiß ich mich nicht zu verhalten, überlege wie ich ihre Worte, ihren dumme Witze kontern kann.

Meistens bleibe ich still, lasse ihre Worte über mich ergehen.

Manchmal jedoch, vor allem dann, wenn meine Freunde verbal angegriffen werden, stehe ich da, felsenfest von mir überzeugt.

Als wäre ich eine andere, stärkere Person.

Auch meine Freunde setzen sich für mich ein, einmal kommt es in der großen Pause beinahe zu einer Schlägerei.

Ohne Absicht rempel ich einen Schüler an, reiße sein Pausenbrot aus der Hand , dieses liegt nun in seinen Einzelteilen auf dem dreckigen Schulhof.

Schreiend läuft er auf mich zu, erhebt seine Faust.

Erfrierende Angst klammert sich an meinen Körper, lässt mich erstarren.

Bevor er zuschlägt baut sich eine unüberwindbare Felswand vor mir auf, es war Emi.

Emi’s selbstbewusstes Verhalten läßt den Pausenbrot losen Schüler in die gegengesetzte Richtung davon sprinten.

Emi erkundigt sich sofort ob es mir soweit gut geht, klopft mir auf die zitternde Schulter.

Ich nicke, bedankt mich bei ihm.

Gemeinsam laufen wir in unser Klassenzimmer.



Diese Art von Konfrontationen ist wohl nichts für mich, lieber auslassen, ihnen aus dem Weg gehen.

Mit meinen Freunden abhängen macht da deutlich mehr Spass.

Unsere gelebte Freizeit wird zur ultimativen Freiheit.

Nach 45 Minuten muss ich nicht hastig Gespräche oder Aktivitäten unterbrechen und zurück auf den Platz sprinten, hier kann ich mich entwickeln und entfalten.

Ab und an übertreibe ich es mit der Gier nach Freiheit, komme verspätet zu Muttis selbstgekochtem Essen, dann hagelt es auch mal einen Hausarrest.

Konnte ich irgendwie verstehen, immerhin macht sie sich die Mühe, für uns alle zu kochen.

Ein Art Regelsystem gibt es also auch zuhause, dieses stellt jedoch, abseits der Strafen, genügend Freiheiten zur Verfügung.



Die Grundschule dagegen bietet weniger Freiheiten an.

Werde ich hier bereits mit mahnenden Worten bestraft wenn meine Konzentration kurz von dem Unterricht abschweift, ist es auch nur für Sekunden.

Doch wer kann seinen Blick schon von einer jungen, weißgrauen Katze abwenden, welche sich gemütlich vor dem Fenster niederlegt.

Auch kurzes Gespräche über die Pausendauer gelten als untolerierbar.

Zugegeben, Pokemon erscheint für eine Lehrkraft wahrscheinlich nicht sonderlich interessant.

Jedoch gleich bei der ersten “Straftat” mit einem Schreiangriff um sich zu wirbeln oder die Pokemonkarten aus Kinderhänden zu reißen ist ein Art welche keinen Respekt erzeugt.

So lästert die gesamte Klasse über schimpfenden, schreiende Worte der Lehrkraft.

Sie sei eh immer am Ausrasten, was für eine komische und unsympathische Person.

Wut anstatt Ruhe und Empathie, so ist kein angenehmes Miteinander möglich.

Nur ein Lehrer besitzt eine gesunde und ehrliche Autorität, leider beherrscht außer ihm niemand diesen Mittelweg.

Bei ihm dürfen wir alles mögliche fragen, auch nimmt er sich Zeit für viele schwächelnde Schüler.

Er mindert das Leid junger Menschen, doch durch seine Andersheit leidet der an uns zu übermittelnde Inhalt des Schulstoffes.

Kollegen und Kolleginnen sind nicht begeistert von seiner Art des Unterrichts.

Sie haben ihr eigenes Rezept von Unterstützung, lernen, lernen, alle gleich Schüler behandeln, schnell möglichst ihren vorgegeben Lehrplan durchbringen, bis einer von uns aufsteht und sich mit Tränen zur Wehr setzt.



Mit 10 Jahren bin ich wunderfitzig, will einfach alles mögliche wissen.

Wir, ein Haufen von pubertierenden Jungs, bombadieren mit tausend Fragen unsere hübscheste Lehrerin, gewähltes Thema, Sex.

"Wie macht man Sex richtig ?"

"Ist Sex gut ?"

Natürlich wollen wir eine erwachsene und verheiratete Frau fragen, sie hat Sicherheit vom Liebesleben gekostet, vor allem aber ist sie mega “heiß”.

Mit fortschreitendem Grinsen starren wir sie an.

Wie soll eine Lehrerin nun auf solch eine Frage, welche von ihrer “Bedeutung” kaum zu überbieten ist reagieren ?

Mit einem Lächeln, humorvollen, bestimmten Worten oder einem lauten Schrei welcher uns vor der gesamter Klasse gedemütigt dastehen lässt ?

“Was fällt euch ein solche Fragen zu stellen?!”, “Soll ich mal euren Eltern mitteilen wie sexistisch ihr euch hier verhaltet?!”

Nur ihre eigenen Fragen waren offenbar erlaubt, es ist als würden unsere Münder zugeschnürrt werden.

Zu guter letzten erhalten wir auch noch ein Haufen Strafarbeiten, Schulordnung abschreiben.

Mo grinst mich währenddessen an, flüstert mir  zu “Hier steht aber nicht drin das Fragen über Sex nicht ausgesprochen werden dürfen”.

“Ja dann sag’s ihr doch, wunder dich aber nicht wenn wir gleich dreimal die Klassenordnung abklappern müssen”:

Wir verkneifen uns ein Lachen, warten auf darauf das der große Zeiger auf die Zwölf und der kleine auf die Eins gelangt.

Dann verlassen wir die Schule und beginnen zu leben.



Im Sonnenschein fahren wir mit unseren Fahrrädern in Richtung Rhein, dort befindet sich der Garten meiner Eltern.

Angekommen auf liegenden Stühlen hören wir Crawling von Linkin Park, arbeiten unsere zusätzlichen Hausaufgaben ab.
Unterhalten uns offen über Sex, lernen oder eher spekulieren wir über unser nicht vorhandenes Sexualleben.

Der Punkt, wir entdecken Offenheit, innerhalb der regulären Schulzeit begegneten wir dieser nur selten.

Auch bei Themen wie Gewalt, schweigen und lügen viele Lehrer, dann heißt es, die im Fernseher gezeigte Person ist ein böser Mensch und sofort wird Person XY von mir zu einem bösen menschen abgestempelt.

Dann erfahre ich in den Nachrichten das die als unmenschliche dargestellte Person XY aus Notwehr handelte, frage nach was Notwehr bedeutet und glaube meinen Lehrern kein Wort mehr.



Verschneit ist der Schulhof, der Winter präsentierte seine eisige Schönheit.

Auf dem Schulhof besteht Rutschgefahr.

Das Wort Gefahr scheinen meine Freunde jedoch nicht zu kennen.

Gekonnt schlittern Emi und Mo auf dem Eis herum

“Schlittschuhlaufen mit Sneakers”, so nennt es Mo.

Während ich mich zögerlich am Sneaker Rutschen versuche, sehe ich den Neuen, verlassen sitzt er auf einer Holzbank.

Er ist ein Schüler mit einprägsamen Outfits, welche nicht dem typischen, angesehenen, gesellschaftlichen Standard entsprechen.

Andersartig, ein Freak, eine von vielen Bezeichnungen welche ihm meine Klasse zu Füßen legt.

Zu dieser Art von Menschen dehnt sich zügig ein grausiges Flüstern aus.

Vorurteile, Spekulationen, schnell war die ganze Schule infiziert von Gerüchten und Lügen.

Wegen seiner bunten, lila Kleidung, ist er schnell als schwul gebrandmarkt.

Umgeben von Getuschel und Blicken richtet sich sein Gesicht konstant in Richtung Boden.

Ich schließe mich seiner Blickrichtung an, das Sneakersrutschen bietet dafür eine unauffällige Möglichkeit.

Gerne hätte ich etwas getan, ihn gegrüßt, aber dann sind die Blicke der gesamten Schule auf mich gerichtet.

Auch Mo und Emi können sich keinen Ruck geben, denn wie wehrt man sich  gegen eine gesamte Klasse ?

Laut den anderen kann er kaum Deutsch und stottert zudem nur  “seltsame” Sachen vor sich hin, also halten wir alle Abstand.

Meine Angst läßt nicht zu, dass ich über meine Schatten springe, mich gegen die Masse erhebe.

Wie gelähmt stehe ich still.



**Alte Fassung**
Kapitel 1
Lügen

Hier stand ich nun vor einem neuen Abschnitt meines Lebens, fest wurden die Hände meiner Eltern gehalten, nervös blickten meine ängstlichen Augen einer unbekannten Zukunft entgegen.

Schulbeginn, eine interessante Zeit, man bestaunt das Gebäude, den Klassenraum und bekommt unter Applaus eine Schultüte in die Hand gedrückt.
verschlingt den darin versteckten Süßkram und vergisst für einige Sekunden den noch leichten und leeren Schulranzen.
Doch dieser soll bald gefüllt werden, nicht nur von Wissen und Bildung, nein, auch Vorurteile und Mobbing werden dort ihren Platz finden.

Sobald der Essensvorrat der Schultüte aufgebraucht ist wird sie überflüssig, der Schulranzen bleibt jedoch und leichter wird dieser nicht werden.

Meine ersten drei Jahre in der Grundschule genoss ich regelrecht, es ist ein faszinierendes Gefühl schreiben und lesen zu lernen, Zahlen zu subtrahieren und zu addieren.
Wenn man durch das erlernte sein erstes Buch laß oder ausrechnete wie viel Geld nach zwei Center Shocks noch übrigen blieben war dass ein Gefühl von Zufriedenheit und Freude.

Man lernte Mitschüler kennen, einige wurden zu Freunden, wir unterhielten uns in den Pausen, trafen uns nach der Schule, manchmal ließen wir Hausaufgaben links liegen um gemeinsam Fußball, Pokemon oder Videogames zu spielen.

In dieser Freizeit entdeckte ich mich selbst, kam in Konfrontation mit anderen, wusste oft nicht was zu sagen war, manchmal jedoch stand ich da, felsenfest überzeugt von mir und meiner Meinung, ein gutes Gefühl.

Freizeit war für mich die wahrhaftige Freiheit.
Nach 45 Minuten mussten wir nicht auf einmal unsere Gespräche oder Aktivitäten unterbrechen und zurück auf unsere Plätze sprinten, hier konnten wir uns entwickeln und entfalten.
Ab und an übertrieb man es mit der Gier nach Freiheit, kam verspätet zu Muttis selbstgekochtem Essen, dann hagelte es auch mal einen Hausarrest.
Auch Eltern hatten also ihr System, doch dieses war bei uns, im Gegensatz zur Schule, um ein vielfaches an Freiraum reicher.

Die Schule bot weniger Freiheiten, wurde bereits mit mahnenden Worten bestraft wenn man kurz vom Unterricht abschweifte weil sich vor dem Fenster eine Katze ausbreitete oder man sich zwei Minuten über die Pausenzeit unterhielt, zugegeben Pokemon mag für die Lehrkraft nicht sonderlich interessant sein, aber gleich bei der ersten “Straftat” rumzuschreien oder die Pokemonkarten aus der Hand zu reißen war ein Art welche keinen Respekt schuf.
So lästerte man über die Lehrkraft, sie sei eh immer am Ausrasten, was für eine komische Person.

Für mich zeugte, von damals bis heute nur eine Form der Autorität von Respekt.
Ruhig, bestimmend aber trotzdem auf eine Art sanft, leider gab es kaum Lehrer die diesen Mittelweg beherrschten.

Mit 10 Jahren ist man wunderfitzig, will alles mögliche wissen, ist vielleicht etwas aufbrausend und wild, heutzutage gäbe es ja “helfendes” Ritalin, damals eben Strafarbeiten.

Ich erinnere mich an eine Frage zum Thema Sex.
Wir, ein haufen von vorpubertierenden Jungs bombadierten mit dem Thema unsere Lehrerin.
"Wie macht man Sex richtig ?"
"Ist Sex gut ?"

Natürlich mussten wir eine erwachsene und verheiratete Frau fragen, diese hatte bereits vom Liebesleben gekostet, vor allem aber war sie “heiß”.

Mit unserem aufblühenden vorpubertierendem Grinsen starrten wir sie an.
Wie reagiert man nun auf solch eine Frage welche von ihrer “Bedeutung” kaum zu überbieten ist ?
Mit einem Lächeln, sanften , bestimmten Worten oder einfach mal wieder vor der Klasse anschreien und Strafarbeiten verteilen ?
Sie entschied sich für den einfachsten Weg.
Es war als würde man uns den Mund verbieten, nur vorgegebene Fragen waren erlaubt.

Am Mittag saßen wir draußen im Garten hörten Radio und arbeiteten unsere zusätzlichen Hausaufgaben ab, wir unterhielten uns über Sex, offen und frei, lernten oder eher spekulierten wir über unser nicht vorhandenes Sexualleben.
Der Punkt ist wir entdeckten Offenheit, innerhalb der Schulzeit begegnete man dieser sehr selten.

Auch bei Themen wie Gewalt, schwiegen Lehrer, es hieß dann diese Person sei ein böser Mensch und sofort wurde Person XY von uns zu einem bösen menschen abgestempelt.
Heute weiß ich das Person XY aus Notwehr gehandelt hat.

Es ist ein Gefühl von Unzufriedenheit wenn ich während dem Schreiben zurückblicke und verstehe wie ich den jungen Jahren ohne jegliches hinterfragen Vorurteilen meinen Glauben geschenkt habe.

Wenn Schüler nicht dem typischen gesellschaftlichen Standard von Aussehen und Verhalten entsprachen dehnte sich ein Flüstern aus, Vorurteile, Spekulationen, schnell war die ganze Schule infiziert von Gerüchten und Lügen.
Ein männliche Person wurde als schwul gebrandmarkt, weil er bunte Farben trug, was dazu führte das er in den Pausen stets irgendwo allein rumstand, um ihn herum, Blicke und Getuschel.
Auch von mir, ich hatte Angst dass mich meine Freunde ausgrenzen, dann würde ich dort stehen, einsam, von Blicken und Getuschel umgeben.
Man sagte das er nicht wirklich deutsch könne und nur “seltsame” Sachen vor sich hin stottere, also hielten wir Abstand.
Wohl fühlte ich mich nicht dabei, doch für mich selbst stehen, einfach mal nachfragen oder die ausgestoßenen Person grüßen konnte ich nicht, zu groß war die Angst und zu gering meine Persönlichkeit, welche gerade wie gelähmt stillstand.


Irgendwann verschwand diese Person von der Schule, es sollte still werden bis das nächste Opfer auserwählt wurde.


In diesem von Lügnern gebauten Spiegelsaal war ich ein blasses Abbild meiner selbst.
- Max Payne


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Beschreibung des Autors zu "Zerrissen - Eine Autobiografie"

Der Beginn von Angst, Wut, Hass und Liebe.
Der Beginn meiner Geschichte wandernd durch Regel und Erziehungsschulen, Jugendamt, Psychiatrie und Gummizelle.

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