Wie wir alle wissen, kann Liebe einfach wundervoll sein. Doch was ist, wenn einem die rosarote Brille mit einem Mal von den Augen gerissen wird und man sieht Dinge, die man nicht vermutet hätte zu finden?
Im Fernsehen sehen wir dies am laufenden Band, und denken uns, dass so etwas uns nie geschehen würde. Alles ausgedacht, reine Fiktion. Doch habt ihr mal darüber nachgedacht, dass Autoren solcher Drehbücher nicht allein ihre Fantasie regieren lassen, wenn sie wieder einmal an einem Text sitzen? Häufig ist es sogar eher das Gegenteil. Sie lassen sich von Geschehnissen aus der wirklichen Welt beeinflussen, wandeln sie ein wenig ab und verkaufen sie für eine neue Idee, die sie sich gerade aus dem Finger gesaugt haben. Habt ihr noch nie von Autoren gehört, die schlimme Dinge begangen haben, sie in ihren Texten niederschrieben und damit berühmt wurden, bis man die Wahrheit herausfand?

Und nun fragen wir uns einmal: Was kann alles passieren, wenn die rosarote Brille fällt? Es kann simpel sein – man bemerkt, dass der Partner aufgrund seiner Charakterzüge, die er im Laufe der Beziehung offenbart hat, nicht zu einem passen. Passiert häufig, nicht dramatisch. Doch wie steht es mit komplexeren Sachen wie Lügen?
Ich hatte einen Partner (Gott, lass‘ ihn in der Hölle schmoren!), der hat mich von hinten bis vorne nur belogen. Wenn mich heute einer nach ihm fragen würde, selbst ganz einfache Dinge, ich wüsste sie nicht zu beantworten, da ich nicht wüsste, ob es eine Lüge war, die er mir erzählte, oder doch tatsächlich mal die Wahrheit.
Da fragt sich der ein oder andere bestimmt, wie ich hinter dieses riesige Gerüst aus Lügen gekommen bin, wenn doch alles gelogen zu sein schien. Nun, das war wahrlich einfacher als man denken sollte. Irgendwann fing er an, mit seinen Lügen zu übertreiben. Dinge zu beschreiben, die vollkommen unmöglich sind. Er fand Gefallen daran, die Welt und seine Dinge zu verzerren; die Geschichte einfach umzuschreiben. Eine betrogene Frau forscht besser als das FBI? Oh ja. Nach ein paar Recherchen wurde schnell klar, an wem ich war.
Dies kann noch als leichte Form gewertet werden. Andere Geschichten, die ich hörte, waren deutlich dramatischer. Gewalt, zwanghafte Eifersucht etc. – sowohl im weiblichen als auch im männlichen Geschlecht.

Deshalb rate ich euch zur Vorsicht, wenn es um Liebe, Freundschaft oder ähnliche Verhältnisse geht. Ihr könnt in einen Menschen nicht hineinsehen, nicht abschätzen, ob es der Wahrheit entspricht, was er gerade erzählt, wenn ihr kein Geheimdienst seid und es schnell nachprüfen könnt. Habt Acht vor Worten – sie sind die beste Waffe.


© a.k.heidmann


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