Im Internet erschien mir Brüssow wieder,
der See, ich spürte das weiche Wasser.
Das Rote Haus am See, in dem ich wohnte.
Ich schlug dumpf mit dem Stock auf Frösche im Teich.
Schläge, Prügeleien unter den Jungen.
Strafpunkte abarbeiten,
Hausaufgaben unter Aufsicht.
Gottesdienste und Tischgebete.
Zum Ende, nach einem Jahr,
dachte der Heimleiter: "Es ist noch zu früh!".
1956.
Unbekümmert und verändert strebte ich
zurück in den Prenzlauer Berg.
Bewusst wurde mir mögliche Nachbildung,
Frembildung
des inneren Sprechens
erst 1992.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]