Ich stehe hier an der Brücke. Sehe hinab und begutachte die sanften Wellen, die nur ein Fluss haben kann. In der Ferne ist das Schloss auf dem Berg zu sehen. Einstige Ruine, die durch die Zeit ihr majestätisches Aussehen zurück bekommt.Umrahmt vom zarten Grün des nun erwachenden Waldes. Die milde Sonne scheint mir in den Rücken und eine angenehme Wärme umfängt mich. Noch ist es früh, die Sonne noch nicht am Höhepunkt und noch ist die Brücke nicht überfüllt. Ein Schiff, dass wohl gerade geschleust wurde, fährt unter der Brücke durch. Wie weit es wohl noch fahren wird?
Ich wende mich ab und gehen zum großen Platz. Hier scheint das Leben zu pulsieren. Menschen wechseln vom Bus zur Tram und anders herum. Viele strömen in die Fußgängerzone. Doch ich bleibe in der Mitte stehen und blicke zur Büste hinauf. Der Blick scheint ins Leere zu gehen, doch ist es das Antlitz des großen Strategens. Aber es bringt alles nichts, emsigen Schrittes wandere ich hinfort. Lasse mich von der immer größer werdenden Masse treiben. Vorbei an den alten Gebäuden. Muss ich doch bis ans Ende, so lang der Weg auch ist. Vorbei an den Plätzen, an der großen Kirche und schließlich bleibe ich stehen. Blicke auf und wieder fällt mein Blick auf das Schloss. Doch nun wird es für alle eine begehrte Trophäe. Jeder schielst und in dem Schlachtgetümmel versuche ich mir meinen Weg zu bahnen und in die rettende Stille zu kommen. Vergeblich.
Hinfort getragen vom vielsprachigen Getümmel. Befreiung gelingt erst am Tor, ich kann nicht mehr und eile zur Rettung. Oh du Fluss! Wie gut du es doch hast. Du musst nicht deinen Weg durch die Menschen bahnen. Du warst schon vorher da, doch wurdest du von den Menschen im Lauf geändert. Aber stetig bahnst du dir deinen eigenen Weg. Langsam nähere ich mich deinem Ufer und lasse mich nieder. Ja hier werde ich bleiben. Fern ab des Getümmels und der immerwährenden Schlacht. Und vielleicht kann ich eines Tages ja unbeschadet in mein Seminar gehen ohne hinfort Getragen zu werden.


© von S.H.


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Beschreibung des Autors zu "Wo bin ich hier nur gelandet?"

Vom Lande in die schönste Stadt, aber etwas voll ist es hier...

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