Und ich sah dich an. Ich sah, dass du es bereutest, aber es war nun mal gesagt. DU hast es nun mal gesagt. Und du sahst mich an mit großen Augen und du sahst meine Tränen. Der hilfesuchende Versuch mich zu berühren,doch ich drehte mich weg. Das was du sagtest, konnte durch keine Berührungen oder Worte wieder gut gemacht werden.
Mit keiner einzigen Tat konnte es wieder gut werden.
Du sagtest "Dann stirbt doch". Du sagtest es zu deiner eigenen Tochter. Dein eigen Fleisch und Blut.
Und egal, was ich gemacht habe und sage, niemand gibt dir das Recht, so etwas zu sagen.
Und egal, wie jemand dich behandel oder wie sehr jemand dich zur Weißglut bringt, solch ein Satz sollte nie über deine Lippen gehen und erst recht nicht bei deinem eigen Kind.
Vielleicht kann ich dir ja irgendwann verzeihen, aber vergessen werde ich es Nie, denn ich war dein Kind


© ichwerdedichnievergessen


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Kommentare zu "Ich war dein Kind"

Re: Ich war dein Kind

Autor: Niclas001   Datum: 22.07.2016 7:34 Uhr

Kommentar: So etwas ähnliches erlebte , als ich 18 Jahre jung war, den Führerschein in der Tasche und meinen Opa aus Nördlingen abholte, er sollte ein paar Wochen zu uns nach Stuttgart kommen. Oma war kurz vorher gestorben. Mit ihm war nie gut Kirschen essen, er war so was von streng und dann fehlte ihm auch noch ein Daumen an der rechten Hand, ein festes Knäuel war aber übrig geblieben, mit dem schlug er mich immer, wenn was schief lief und wenn alles gut war, drohte er damit, das war furchterregend. Gut , wie auch immer, ich holte ihn ab und dann erzählte mir der alte Mann doch einfach so sein ganzes Leben, alles, wirklich alles, er ließ doch tatsächlich all seine Gefühle raus während der 2 Stunden fahrt. Ich dachte, verdammt, was geht da ab, muss das denn sein und ich kam zu dem Entschluss, ja, das muss sein. Dabei raus kam , das er ein Gauner war und eigentlich in eine andere Frau als Oma verliebt war und mich es eigentlich gar nicht geben würde und dürfte. Ich behielt alles davon immer für mich, als ich es nach 20 Jahren meiner Mam und Schwester erzählte, glaubte man mir kein Wort oder wollte es einfach nicht. Das konnte ich gut verstehen, es stellt schließlich alles in Frage auf was dein Leben aufbaute. Als mein Vater 50 wurde, saß er in einem Sessel, ihm Wohnzimmer, sein Sessel und erzählte mir dasselbe wie Opa, ich nickte, verstand alles, sofort und ging meiner Wege. Das Leben ist so verrückt und doch so wunderschön wenn du selber anfängst, aus vollem Herzen zu fühlen, dann fängst du an, wirklich alles zu verstehen.

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