18.04.2014 Freitag

Ich weiß nicht wann ich das letzte mal etwas geschrieben habe, aber ich muss hier mal darüber schreiben wie das mit meinem psychischen Zustand ist. Ich bin schon immer unnormal schüchtern gewesen. Meine Mutter war als ich klein war sogar mit mir beim Arzt, aber der meinte ich sei halt einfach extrem schüchtern. Da ich mit vertrauten Kindern reden konnte meinte er das es sicherlich auch bald mit Erwachsenen klappt. Doch da hatte er sich gewaltig geirrt. Im Kindergarten hatte ich zwei Freundinnen die für mich mit anderen Leuten geredet haben. Die Grundschule war demnach natürlich ein Albtraum denn dort wurde ich ja gewissermaßen gezwungen mit Erwachsenen zu reden und mich zu melden. Jetzt bin ich 14 und muss sagen, dass es auf dem Gymnasium sogar noch schlimmer geworden ist. Wenn ich mehr als 3 Worte zu einem Erwachsenen sagen will oder besser gesagt muss, baut sich in mir so ein Druck auf das ich anfange zu weinen. Natürlich unterdrücke ich das so gut es geht aber es ist eine ziemliche Belastung. Ich schreibe eigentlich auch relativ gute Noten, bekomme aber immer viel schlechtere Noten wegen der mündlichen Noten. Ich habe das meiner Mutter mal erzählt und irgendwann meinte sie, dass man dies als selektiven Mutismus bezeichnen würde (sie hat ein bisschen im Internet rumgeschaut). Doch sie meinte auch, dass das wahrscheinlich gar nicht auf mich zutrifft und ich deshalb nicht zum Psychologen müsse.
Ich kann meiner Mutter ja auch nicht sagen das ich gerne in Behandlung gehen würde, weil es mein Leben vielleicht leichter machen würde.
Okay also ich dachte der Text würde länger werden aber ich will ja ach nicht jammern. Falls jemand einen Rat weiß oder eine Meinung dazu hat...immer gerne
LG Kerstin


© Kerstin


3 Lesern gefällt dieser Text.







Kommentare zu "Mein Tagebuch 8"

Re: Mein Tagebuch 8

Autor: axel c. englert   Datum: 18.04.2014 22:41 Uhr

Kommentar: Hallo Kerstin!
Ich bin überzeugt, dass eine 14 – jährige Gymnasiastin,
die - wie mir dein Text zeigt – „nicht auf den Kopf gefallen ist“,
durchaus im Stande ist, das, was für sie wichtig und richtig ist, zu erkennen.
Ohne deiner Frau Mutter zu nahe treten zu wollen:
Medizinische Ferndiagnosen via Internet erscheinen doch sehr dubios.
Natürlich ist es relevant, den „richtigen“ Psychologen ausfindig zu machen, es gibt „Spezialisten“, die menschliche Ebene muss ebenfalls stimmen, wenn etwas Vernünftiges bei der Untersuchung / Behandlung raus kommen soll.

Du kannst deiner Mutter deinen Wunsch nach ärztlicher Betreuung nicht nur sagen, du solltest es sogar tun, wahrscheinlich liegt ein Missverständnis vor und deine Mutter glaubt, dir den „schlimmen“ Arztbesuch ersparen zu müssen.

Versuchs einfach anzusprechen!

LG und FROHE OSTERN, Axel

Re: Mein Tagebuch 8

Autor: Kerstin   Datum: 19.04.2014 21:26 Uhr

Kommentar: Vielen Dank Axel, ich freue mich über Unterstützung. Ich habe meine Mutter ja schon einmal dezent daraufhin gewiesen, aber sie meinte ich solle mich da nicht so hineinsteigern. Manchmal fühle ich mich völlig missverstanden. Keiner weiß was für ein Druck das für mich ist.
Hoffe auf weitere Unterstützung
Frohe Ostern, Julia

Kommentar schreiben zu "Mein Tagebuch 8"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.