Schon ein Tag vor Weihnachten und ich bin keineswegs in Weihnachtsstimmung. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Es scheinen immer mehr Probleme zu werden. Und es wird keine Rücksicht auf mich genommen, nur weil ich nicht allen meine Geschichte erzählen will, dabei kann man das doch verstehen, oder? Wenn sie die Probleme haben würden wie ich, wenn sie geschlagen werden würden oder jeden Tag aufs neue zu spüren bekämen, dass sie Nichtsnutze sind und deshalb angefangen hätten sich selbst in den Arm zu ritzen, ich glaube sie würden es auch vergessen wollen und so selten es geht daran denken wollen. Aber ihnen muss man das erst erklären, sonst haben sie keinen Bock darauf auch nur im geringsten etwas Rücksicht zu nehmen. Ganz im Gegenteil: Jetzt muss ich versuchen mich von dem einzigen fern zu halten, der weiss was ich getan habe und mir helfen möchte auch ohne alles bis ins kleinste Detail zu wissen. Und das nur weil Danu sich "unsterblich" in ihn verliebt hat und es nicht ab kann zu sehen, wie er mal den Arm um mich legt um mir "seelisch" beizustehen. Aber damit verletzt ich sie und das möchte ich nicht. Ich halte mich fern von ihm und merke, wie das verlangen mir wieder in den Arm zu schneiden von Stunde zu Stunde wächst. Ich habe Angst es wieder zu tun. Ich habe Angst, seinen Gesichtsausdruck zu sehen, wenn er eine weitere Narbe auf meinen Arm entdeckt, ich habe Angst, dass er es dann auch wieder tut - aber dann wegen mir.Aber andererseits weiss ich, dass wenn ich es tue, dass ich dann wieder für eine Zeit unbeschwert sein kann, dass ich lachen kann und dass mir diese Hirngespinste fern bleiben. Ich kann oft Nächtelang nicht schlafen, weil immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich meinen Arm und meine andere Hand mit der Klinge drin und wie ich es wieder tue. Und das Blut.Und ich vermisse das gute Gefühl, das Gefühl welches mich wissen lässt, dass ich noch lebe und noch nicht in dieser kalten Welt untergegangen bin.
Ich möchte gerne zu ihm fahren. Ihm irgendwas erzählen. Ihn in meiner Nähe wissen und wissen, dass ich ihm vertrauen kann und einfach nur alleine mit ihm Zeit zu verbringen. Und vielleicht sogar in seinen Armen einzuschlafen oder einfach wieder dieses Gefühl reiner Glückseligkeit zu erleben. Es war so schön. Ich habe mich so wohl wie lange nicht mehr gefühlt, aber dennoch habe ich Angst, ihn zu nerven, oder Danu zu verletzten. Das wären die zwei schlimmsten Dinge, die ich mir vorstellen kann und ich glaube dass sie, wenn ich nicht aufpasse, schneller wahr werden, als ich gehofft habe...
Das einzige was ich im Augenblick nur noch tue ist mich abzulenken, damit ich nicht wieder zur Klinge greife. Denn ein kleiner Schnitt bringt meine Welt für eine kurze Zeit wieder in Ordnung, aber später verbirgt sie dann nur noch eine geheime Geschichte mehr, die nur noch grausame Erinnerungen birgt. Wie kann etwas, was sich die erste Zeit so gut anfühlt, so grausam sein? Ich weiss es nicht....


© Ifer


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Kommentare zu "23.12.2010"

Re: 23.12.2010

Autor: PeKedilly   Datum: 25.12.2010 22:57 Uhr

Kommentar: Ich hasse Weihnachten. Doch bei dir scheint ein Mensch in der Nähe zu sein, der dich wirklich verstehen kann und dir dadurch auch helfen kann. Nihct durch gute Ratschläge, sondern in dem er einfach nur da ist. Einfach da ist. Einfach da sein, reicht schon völlig aus, also schließe ihn nicht aus.

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