Im Zuge der allgemeinen Globalisierung muss alles dem neuesten Trend angepasst werden – selbstverständlich auch die Geschichtsschreibung! Hilfreich dazu sind meistens die "Neuesten Erkenntnisse" aus der Forschung. Sie müssen müssen für allerlei Erklärungen herhalten warum sich eine heutige Entwicklung mit sehr viel früheren Ereignissen gut vergleichen lässt.

In diesem Zusammenhang ist, der füher so sehr als "Urmensch" apostrophierte Neandertaler besonders geeignet. Ursprünglich als grobschlächtig, dumm und überaus robust dargestellt, erfährt er seit neuestem eine wunderbare Verwandlung zu einem äußerst humanen Zeitgenossen. Früher einmal als eher klein und massiv, als dunkelhaarig und überhaupt sehr haarig beschrieben, sieht man ihn heutzutage eher blond, blauäugig und fast ebenso grazil wie den Homo sapiens. Dadurch erscheint uns sein Verschwinden als absolut rätselhaft, ebenso wie die Tatsache, daß das Gengut des heutigen Homo sapiens zu ungefähr 2% aus der Erbmasse des Neandertalers besteht. Das trifft aber nur auf den sogenannten "Alten weißen Mann" zu...

Wenn wir uns vergegenwärtigen wie die Verdrängung einer Art durch eine andere, samt teilweise Übernahme von deren fleischlichem Erbe gewöhnlich zustande kommt, dann erhalten wir folgenden Ablauf im Zeitgeschehen...

Aus der großen Landmasse Zentralasiens wandert ein neuer, äußerst findiger Mensch in das mittlerweile eisfreie Europa ein. Er besitzt bereits Pfeil und Bogen und weiß mit einer Vielzahl komplizierter Werkzeuge umzugehen. Während seiner Ausbreitung trifft der Homo sapiens auf ein grausames Wesen das nicht einmal richtig sprechen kann. Es ist ihm körperlich weit überlegen und betrachtet ihn von daher schon auch mal als Jagdbeute. Das sind aber Einzelfälle! Nur selten wird ein "Moderner Mensch" von einer Naeandertalergruppe verschleppt, bestaunt und gefressen. Die Begegnungen größerer Gruppen geht meistens zugunsten der Menschen aus, denn der primitve Vormensch ist in der Regel nicht in der Lage sich den Menschen auf mehr als 30 Meter zu nähern. Er werden aus der Distanz bekämpft!

Im Gegenzug werden die Vormenschen jedoch vom Homo sapiens gerne verdrängt, da sich die beiden Kulturen – von denen ja nur eine eine Kultur ist – einfach zu sehr voneinander unterscheiden! Während der Auseinandersetzungen erschlagen die moderneren Individuen natürlich die primitiven, damit diese keine Schäden unter den Stämmen der Einwanderer anrichten können. Leider kommt es dabei auch gelegentlich zu Vermischungen. Besonders dann wenn die Sieger ein beinahe erwachsenes Urmädchen der Vormenschen (das noch einigermaßen zart aussieht) als attraktiv genug betrachtet, um vergewaltigt zu werden. Da verschiebt sich manchmal die Ekelgrenze. Das ist übrigens auch heute noch ein gebräuchliches "Ritual" aller Sieger auf der Welt. Die Mehrzahl der Neandertaler wird jedoch vorsichtshalber ausgerottet...

Im 21. Jahrhundert wird aber behauptet der Mensch sei insgesamt friedlich, gebildet und zivilisiert. Zumindest fordert das die Welt vom sogenannten "Alten Weißen Mann", der nun plötzlich stark mit dem Neandertaler verglichen wird. Aus diesem Grund wird dieser Barbar der Frühzeit nun auch zum "indigenen Friedensmann" umgedichtet. Die Neandertaler seien äußerst rücksichtsvoll gewesen wird plötzlich behauptet, so rücksichtsvoll, daß soger ein paar Frauen (Weibchen) unter ihnen Homo sapiens-Männer gnädig "erhört" hätten, um mit ihnen den Bund fürs Leben einzugehen.
Die große Mehrheit dieses ausgesprochen robusten Volkes hätte sich jedoch freiwillig zurückgezogen, damit es auf einmal durch Inzucht eingehen konnte. Obwohl das Volk der Vormenschen ca. 200 000 Jahre, ohne bedeutende technische Entwicklungen, in einer rauhen Umgebung alle Anfechtungen übelebt hatte, starb es nun freundlicherweise aus, damit Platz für unsere Vorfahren entstehen konnte. Die ist doch, besonders was steinzeitliche Verhältnisse betrifft, logisch – oder?

Oder hören wir da eine Nachtigall trappsen? Waren die ersten, mehr oder weniger kultivierten Einwohner Europas dunkelhäutig und die Primitven weiß? Ist es deshalb nicht mehr als recht und billig wenn das in Zukunft auch "wieder" so ist? Sollen wir uns die "Weisheit" des Neandertalers als Beispiel für unser eigenes Aussterben hernehmen?
Nein, nein, wer würde denn dergleichen behaupten wollen?! Die Werbung doch nicht, die Politik doch nicht! Die Rechtsprechung doch nicht! Niemand! Wir müssen jedoch trotzdem nur die Wahrheit ein bisschen anders sehen...wir müssen die Fakten doch nur ein wenig umformulieren.

Ungefähr so: EINE Wahrheit gibt es gar nicht...aber es gibt die Übersetzung der alten Wahrheit in die neue Wahrheit! Und das bedeutet? Na, ist doch klar: Wir erschaffen, wie zu allen Zeiten, einen "Trend" – einen, der "Neuordnung" heißt. Die Zivilisisierten machen den Weg für die "Friedlichen" frei. Die Friedlichen sind all jene, die sich die Errungenschaften der Zivilisierten aneignen und weiter verwenden (wollen)...und die Zivilisierten werden dazu erzogen Wahrheit mit dem Erfolg Einzelner zu verwechslen...wer sich dem Trend anpasst, darf Geld verdienen, wer die Wahrheit weiterhin als das ansieht was sie ist, der wird aussortiert und als irgendetwas Böses angesehen, das keine Exiestenzberechtigung mehr hat, dann alle Menschen, Neandertaler und Homo sapiens sind von Natur aus gleich!!

Die moderne Geschichtsschreibung

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die moderne Geschichtsschreibung"

Re: Die moderne Geschichtsschreibung

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 21.03.2023 11:10 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
mit Interesse gelesen; dagegen war der Geschichtsunterricht in der Schule langweilig.
Deine Bilder regen fast immer zum Nachdenken an. Nicht nur zum Thema, sondern auch in der Herstellung: Ist das ein Mensch oder so eine Art Wachsfigur? Und wo?
Ein neugieriger Wolfgang

Re: Die moderne Geschichtsschreibung

Autor: Sonja Soller   Datum: 21.03.2023 16:31 Uhr

Kommentar: Ja, unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Ur.... Ahnen,

wir sind nichts ohne die, die schon waren!!!!
Und die Geschichtenerzähler haben es weiter getragen.

War sehr interessant zu lesen!!***

Herzliche Grüße aus dem Ahnen behafteten Norden, Sonja

Re: Die moderne Geschichtsschreibung

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.03.2023 18:13 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde!

Du hast recht lieber Wolfgang, das ist eine Wachsfigur.
Sie steht in Krumau / Tschechien

Liebe Grüße
Alf

Danke Dir liebe Sonja

herzl Grü aus dem ahnungsvollen Süden
Alf

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