Immer wenn ich an der Kasse beim Netto stehe, beobachte ich andere Kunden und mache mir so meine Gedanken. Dabei sehe ich die Realität, lasse aber auch meiner Phantasie freien Lauf. Man hat ja Zeit !
So sind mir mit der Zeit so einige merkwürdige Verhaltensweisen und Typen von Kunden aufgefallen :
I. "Weltspartag"
Meistens handelt es sich dabei um ältere Mitbürger, die auf Deibel komm raus passend bezahlen wollen. Wenn sie den zu zahlenden Betrag genannt bekommen haben, geht's los : Sie zücken die Börse und zählen die darin befindlichen Münzen auf den Kassentresen. Dabei bauen sie lustige kleine Türmchen, akkurat geordnet nach dem Münzwert. Irgendwann merken sie, daß es so nicht hinhaut und ergießen ihr Hartgeld über den Tresen, das dann gleich einem Tsunami die aufgeschichteten Münztürme hinwegspült. Nach dem Sturm folgt der Wiederaufbau ! Während sich in der Warteschlange leichter Unmut regt, komme ich persönlich dem Rentenalter immer näher und mein Blutdruck in einen ungesunden Bereich.
Gleich ist es überstanden ! Es fehlt noch ein Cent...
Schade, der ist auch nach längerem Suchen in sämtlichen Mantel-, Hosen- und sonstigen Taschen nicht aufzufinden. Also folgt ein zweiter Tsunami, der die "Münz Towers" diesmal zurück in das Portemonnaie spült... Und daneben !
Es folgt eine längere Suchaktion auf dem Fliesenboden bis auch die letzten Überlebenden geborgen sind und ihren Platz im Säckel gefunden haben. Dann wird ein Geldschein aus den Untiefen der Brieftasche zutage gefördert. Aufatmen in der Warteschlange, die sich mittlerweile bis zum nächsten Gang erstreckt.
Es ist überstanden ! Na ja, jedenfalls fast...
"Sieben Euro dreiundzwanzig ? Moment... dreiundzwanzig Cent habe ich." Und schon fängt das Spiel im Kleinen von Vorne an.
Der Mob schwenkt inzwischen schon Fackeln und reckt Sensen und Dreschflegel drohend in die Luft ! Jetzt schließt sich die Kasse und der Albtraum ist überstanden...
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]