Ich geh einkaufen…was brauche ich? Bananen hab ich schon, also Bananen! Eine Barbie-Puppe? Pfui Deibel! Naja, Ken vielleicht… Unterschwänglich betrachtet ist heute ein schöner Tag, heute werde ich mir auf keinen Fall den Weißen Peter zuschieben lassen, egal was ich auch kritisiere, denn ich bin ein Satiriker: ich reite den Teufel wann es mir passt, denn ich habe den Hintergrund vorher erfasst, bevor eine neue Scheiße auch nur entsteht – ich ahn‘ im Voraus worum es geht.

Vielen Dank im Voraus, mit unfreundlichen Grüßen, an alle Sacher…außer dem Hotel in Wien. Gemeint sind die die Wider-, die Verur- oder Nebensacher, alle, die sich kopflos querlegen, bzw. fußfrei nachhinken* - ihnen rufe ich hochachtungslos zu: „Ihr müsst mich mal, auch wenn ihr nicht einmal das könnt!“ Dümmer seid ihr als der klügste Vogel der Welt! Das ist eine Elster, bei der man festgestellt hat, daß sie sich im Spiegel erkennt. Damit hat sie was mit Affen gemein, mit Affen…

Ihr erkennt euch ja nicht. Ihr seht was ihr denkt, wenn ihr da reinglotzt – einen Truthahn vielleicht, ein Warzenschwein? Ihr könnt ja nicht einmal ein X von einem U unterscheiden. Für euch sind alle Buchstaben gleich und deshalb schaut ihr auch aus wie die berühmten 4 – wenn ihr wisst was ich meine. Ihr könnt zwar die Doppelhelix entziffern, aber lesen könnt ihr sie nicht! Was könnt ihr denn überhaupt lesen – Weisbücher? Bücher, in denen man euch zurechtweist…in die falsche Richtung!

Und das soll ein Weg sein? Das ist ja nicht einmal ein Ziel. Wenn ihr dafür in die Schule gegangen seid, dann Prost Mahlzeit. Da hättet ihr doch lieber die Elster geschickt, oder die Affen. Aber, Verzeihung – hab ich vergessen – Affen gehen ja längst an eurer statt. Ihr habt ihnen ja Platz gemacht. 1000mal berührt, 1000mal – und nix gespürt – und dann hat’s „Platz“ gemacht. Ihr habt eure Träume platzen lassen…man hört sie gelegentlich explodieren. Danach solltet ihr eure Wecker stellen.

Wecker mit Explosionsgeräuschen – das wär doch mal was… Naja, das wird euch wahrscheinlich auch nicht von der Trance befreien, die man euch, durch Drogen verabreicht hat und verabreicht und verabreicht: ein feiner Cocktail! Hintergründig betrachtet seid ihr eine fette Farce, überschwellig präsentiert als Heiliger Strohsack: anbetungsunwert…und das zeigt man euch auch, wo ihr hinkommt, oder bei wem auch wer zu euch kommt. Euer Ansehen gleicht eurem Aussehen, es ist untragbar!

Tragbar ist nur die Umweltverschmutzung. Die forciert ihr leidenschaftlich, indem ihr öffentlich propagiert, daß immer mehr Menschen immer weniger Risiken darstellen – und wenn doch, dann stattet ihr ihr sie mit ansehnlichen Beträgen aus. Respekt! Aber ich wollte eigentlich Einkaufen gehen… Ich nehme ein Maß Lügen – gerüttelt bitte! Drei Berliner Schleimbeutel, eine Propagandaseife zum Hirnwaschen und einen Einheitsbrei – vorgekaut versteht sich! Dann ab zur Kasse!

Dort sitzt ein Gnom aus Obermordland, der mich so wissend anlächelt, daß ich in seinen Augen die Guillotine sehe, an der ich enden werde. Während sich der Gnom ausrechnet wann das spätestens sein wird, renne ich noch einmal zurück, denn ich habe noch was vergessen: Tarotkarten. Ich muss mir heute unbedingt noch, bei einer Flasche Reinwein, den Gehenkten und den Tod legen und dazu die Anleitung lesen…Prüfung und Neubeginn. Es kommt nur auf die Betrachtung an.

Und ohne Anleitung geht überhaupt nichts! Überall sind die Täuschungsbeauftragten unterwegs. Sie sind damit befasst, Waren umzuetikettieren. Alles muss mit Aufklebern wie „Sonderposten“, oder „stark verbilligt“, oder „echte Bereicherung“ versehen werden. Rattengift ist am billigsten. Davon nehme ich gleich noch 10 Packungen mit. Für Leute wie mich ist es fast umsonst! Beinahe bekommt man noch eine Belohnung, wenn man es einkauft und so ist wie ich, oder wenigstens danach aussieht… Kurz vor der Kasse angekommen sehe ich schon die Riesenschlange, die sich offenbar meinetwegen gebildet hat. Sie zischt, sie windet sich, sie ist anscheinend gar keine Schlange, sondern ein Tausendfüßler, der mir jetzt 1000 Hände auf die Schulter legt und mir mit 1000 Mündern ins Ohr flüstert: „Du hast hier nichts mehr zu suchen!"

*Carl Barks/Erika Fuchs


© alf glocker


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Kommentare zu "Betrachtungen beim Einkaufen"

Re: Betrachtungen beim Einkaufen

Autor: possum   Datum: 16.02.2018 0:43 Uhr

Kommentar: Also dies hast du wieder hingebogen ich staune, toll, gerne angehalten! Lieben Gruß!

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