Dichten ist manchmal schwer

Schweigend sitz ich vor den Tasten,
und mein Kopf ist gähnend leer
möchte Dichten ohne rasten,
doch es geht fast gar nichts mehr.

Flugs geht es dann in die Küche,
an den Kühlschrank, der dort lacht
und statt ellenlanger Flüche,
wird ein Bierchen aufgemacht.

Ach, wie tut das Bierchen gut,
macht zum Dichten neuen Mut.
Lustig greif ich in die Tasten -
Vers auf Vers folgt leicht und schnell,
vergess die Zeit vor meinem Kasten,
draußen wird's schon langsam hell.

Noch schnell speichern und dann schlafen -
so hat ich's mir ausgedacht.
Doch ich hatte meine Rechnung
ohne den PC gemacht.
Blauer Bildschirm, weiße Zeichen
und ein Gruß von Microsoft.

Dann ein Schrei, zum Stein erweichen,
kurzer Schlag - ...
dann ward es still,
Übrig blieb ein Trümmerhaufen,
der mal ein Computer war,
muss wohl einen neuen Kaufen,

fängt gut an, das neue Jahr...


© Raina Jeschke


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Kommentare zu "Dichten am Jahresanfang"

Re: Dichten am Jahresanfang

Autor: agnes29   Datum: 06.07.2017 13:05 Uhr

Kommentar: Ja das war aber sehr schlimm. Gerne gelesen!
LG Agnes

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