Schweigend sitz ich vor den Tasten,
und mein Kopf ist gähnend leer
möchte Dichten ohne rasten,
doch es geht fast gar nichts mehr.
Flugs geht es dann in die Küche,
an den Kühlschrank, der dort lacht
und statt ellenlanger Flüche,
wird ein Bierchen aufgemacht.
Ach, wie tut das Bierchen gut,
macht zum Dichten neuen Mut.
Lustig greif ich in die Tasten -
Vers auf Vers folgt leicht und schnell,
vergess die Zeit vor meinem Kasten,
draußen wird's schon langsam hell.
Noch schnell speichern und dann schlafen -
so hat ich's mir ausgedacht.
Doch ich hatte meine Rechnung
ohne den PC gemacht.
Blauer Bildschirm, weiße Zeichen
und ein Gruß von Microsoft.
Dann ein Schrei, zum Stein erweichen,
kurzer Schlag - ...
dann ward es still,
Übrig blieb ein Trümmerhaufen,
der mal ein Computer war,
muss wohl einen neuen Kaufen,
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]