Denkbeschwerend aufgeflossen,
über Hand und Hals und Fuß,
meistens unhaltbar begossen,
übermannt vom gold’nen Schuss!

So stehst du als Nichts zuleide,
unter dem geschwoll’nen Kamm.
Nimm dich mal dezent beiseite,
wie dich länger keiner nahm.

Dann verklickere dir die Menge,
die ganz ohne Lehre prangt
und studier‘ in ganzer Länge,
was dir alles abverlangt:

Wie man Kreise dunstig macht,
wie man weiße Mäuse melkt,
wie man über Ernstes lacht,
oder nicht als Blume welkt.

Wie man, parallel zur Welt,
sich etwas auf und fröhlich tischt,
wie man Hitzefrei erhält,
wie man trüb‘ im Klaren fischt.

Oder man erleichtert Fritzen
um ihr anerkanntes Maß,
die im tiefen Keller sitzen,
auf dem ungebohrten Fass.

Wieder dann bei sich, benommen,
mag man fragen „Was ist los?“
Denkbeschwerend angekommen,
nackt und wichtig, doch nicht bloß!


© Alf Glocker


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