Paul geht´s schlecht! Ich bin bei ihm...halte ihm die Hand und mache kalte Umschläge! Er hat Kopfschmerzen. "Das sind nicht nur einfache Kopfschmerzen...das ist bestimmt Migräne"! Flüstert er. Und während er so vor sich hin leidet, lächle ich ihn an und erkläre ihm, dass nicht jeder Kopfschmerz gleich Migräne sei. "Bei Migräne kommt es z.B. zu Übelkeit und man vermeidet Helligkeit, liegt lieber im Dunkeln." Sofort bittet mich mein Paul spontan die Gardinen zu schließen und ihm eine Hühnersuppe zu kochen. Und er braucht Tabletten...starke Tabletten. Am Besten gleich Morphium! "Möchtest du alles auf einmal"? Frage ich. Er nickt. Ich eile in die Küche und bereite sein Abendmahl. Das Teewasser kocht, die Suppe dampft im Topf, die Tablette ist in Zuckerwasser aufgelöst und ein Stück Schokolade liegt bereit, gegen den schlechten Geschmack danach. Als ich das Schlafzimmer mit der Medikation betrete, jammert er leise in sich hinein. Es ist dunkel und ich taste mich langsam an ihn heran. Er fragt mich, und seine Stimme klingt leise...klagend, leicht vibrierend: "Bist du es"? Ich habe die Idee, ihn zu verwirren. "Nein Schatz, hier ist Rotkäppchen, ich bringe Brot und Wein. Warum hast du so große Ohren...warum hast du so große Füße"!? Schnell richtet er sich auf und knipst das Licht an. Nachdem er einen Blick auf seine Füße geworfen und seine Ohren kontrolliert hat, meckert er mich an, dass ich ihn nicht ernst nehmen...schlimmer noch, ich würde mich über ihn lustig machen. Selbstverständlich entschuldige ich mich und verspreche, dass er sich rächen darf, wenn ich krank bin. Da ich aber nie krank bin, weiß ich, dass er niemals die Gelegenheit dazu bekommen würde!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.