Wild wachsen Blumen noch am Strauch,
leuchten gelb, duften zart.
Unter ihnen wächst eine Bohnenpflanze,
blüht bunt. Kühle dämpft ihre Pracht.
Nebel hängen am Morgen im Tal.
Rasch fährt das Winzerauto vorbei,
voll mit Lesern, ich wurde nicht gefragt.
Mit der Sonne lauf ich in den Weinberg.
Klee blüht, Hahnenfuß.
Kräftige, süße Trauben hängen.
Beim Beißen in die Frucht,
sehe ich oben die Winzerin mit ihrem Glas.
Für 10 Jahre war zu gefährlich,
bin ich heute zu alt für den Erntebetrieb.
2009 erzählten mir Deutsch-Russen
aus Simmern, bei ihnen bestimme das KGB
wer Arbeit bekomme.
Es sei hier schlimmer als in Russland.
Einen Herbst arbeiteten wir nebeneinander.
Der Fluß schimmert silbrig am Morgen,
fließt und drückt jeden Tag.
Fischlein springen in die Mittagssonne
und der Winzer vom Nachbartal
sagt mir rasch ab, die Ernte sei schmal heuer.
Die Fischlein springen, Wellen laufen aus.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]