Man soll Mitleid mit niemand haben, man soll sich vielmehr schämen, daß es so werden konnte. [...] Mitleid ist aus Verachtung geboren, und ist auch eigentlich Verachtung, und edelgeborne Menschen werden durch Mitleid sich entwürdigt fühlen, sie wollen lieber die eignen Kräfte dransetzen als vom Mitleid sich betauen lassen, und so kommt es oft, daß diese große Helden werden, die dem Mitleid ausweichen; denn natürlich liegt der Keim des Helden in ihnen. Jene andern aber, die dem Mitleid erlauben, mit Schmarotzerliebe sich an ihnen zu mästen, die werden verkümmern und menschlicher Würde untauglich sein. Gewiß ist dies eine, daß Mitleid, welches aus Verachtung entspringt, auch wieder die Quelle der Verachtung wird. Der Mildtätige hält sich hoch über dem Bedürftigen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]