Umrundet von Augen, von Blicken, die stets so böse scheinen, die alles Eigene zu verurteilen scheinen. Wenn man sie nicht erwartet, erscheinen sie immer und streben an, dass man erwartet, sie drängen einen zu denken, dass sie erwarten und man sie daher achten sollte: zu achten und dafür füllt man sich gezwungen sich in den Käfig der Gehemmtheit zu setzen, die Grenzen des eigenen Territoriums zu verkleinern, zu verletzen. Die Grenzen immer zu verengen bloß aus Angst vor den Erwartungen, die es zu geben scheint, und aus Angst das eigene Gebiet mit dem der Anderen zu vernetzen, obwohl sich zu vernetzen, zu verknüpfen, ehemals das Ziel zu sein schien. Denn obwohl man sein eigenes Schicksal weben, im Glück schweben möchte, spinnt man nur Hürden über die man oft nicht mehr gelangen kann. Die böse scheinend, jedoch total neutralen Augen, die bloß scheinen, zerstören, was man denkt, zum Leben zu benötigen. In dem Moment, den man lebt und sogar das nicht mehr beweisbar ist, ist man hinter Grenzen, Netzen, Hürden so versteckt, dass man im eigenen Loch versunken, nicht mehr die Wolken sieht: die Hoffnung und die Ziele aus den eigenen Augen verliert, die einen doch zu führen schienen. Resignation – den Glauben an die eigenen Augen aufzugeben ohne sich Bescheid zu geben; sich blenden, ohne dass man es realisiert. Sich blenden. Nun weben, oder vielleicht stricken, die Pfoten, die aus den ehemaligen Flügeln entstanden sind, weiter das Netz - das Spinnennetz des eigenen Untergangs, der ein angeblicher, scheinbarer Zufluchtsort vor den angeblich, bösen Augen sein sollte. Der Untergang, den man eigentlich nicht wollte und der einem gar nicht bewusst, sichtbar wird. Der Untergang der eigenen Existenz, die die Augen, die einen kritisch zu beobachten schienen, nicht mehr interessiert, denn sie haben einen längst aus den Augen verloren, als aussichtslose, verlorene Sackgasse markiert, im Mülleimer des Gedächtnisses verstaut und längst zum nächsten Opfer vorgedrungen, mit ihren giftigen Schwüngen. Und man selbst ist noch alleiner, kann man denn noch alleiner sein? Der Untergang wird immer unvermeidlicher, denn wie kann man ihn noch vermeiden, wenn jeder Ausweg von den eigenen Pfoten zu gewebt, oder vielleicht auch zu gestrickt, wurde, zum Schutz, den man im Endeffekt nur vor sich selbst zu brauchen scheint, was aber nun unmöglich ist.


© Kitorli


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Beschreibung des Autors zu "Es scheint. Und ES ist nicht die Sonne."

Kennt ihr das Gefühl, das man eine Entscheidung nur trifft oder sich gehemmter verhält, nur weil man nicht will, dass andere etwas schlechtes über einen denken? Dieses Gefühl und deren Konsequenzen habe ich versucht in diesem Text zu vermitteln.

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