Es gibt Körperteile, die man ohne Vorbereitung nicht entblößt. Es gibt Inzestbetroffene unter uns. Es gibt Sternchen, mit denen manche einen Teil in den Worten gewisser Sorte verdecken, weniger in der Literatur, die sich die Welt der schönen Sprache einst nannte. Es gibt Möglichkeiten Gefühle angemessen auszudrücken. Es gibt rotes, naßes Blut, die aus vielfach geschnittenen Armen der Inzestbetroffenen fließt, auch jetzt, während ich diese Worte schreibe. Es gibt Wunden, die wieder und wieder aufgerissen werden. Es gibt Ängste, die sich integrieren wollen. Es gibt Esstörungen. Es gibt stumme Schreie. Es gibt Menschen, die wegen der wie das Selbstverständlichste auf der Welt, allgegenwärtigen Vulgärsprache erbrechen. Es gibt Grenzen, Räume, in denen gewisse Körperteile entblößt werden, nicht überall, nicht auf der Straße. Es gibt Eltern die sich um die geschlechtliche Entwicklung ihrer Kinder sorgen. Auf den Straßen gibt es Kinder, die Vulgärsprache zu sprechen verboten bekommen. Nicht aber diejenigen, die in alle Öffentlichkeit die Worte wie das Selbstverständlichste auf der Welt gebrauchen, auch in ihren Gedichten.


© lika


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Ich habe den Text als Reaktion auf ein vulgäres Wort, das im Verzeichnis zu sehen war, am 11.11.2022 als nächstes eingesandt.
Der Text, der ein vulgäres Wort, enthielt, ist, wie ich sehe, verschwunden. Vielen Dank!
12.11.2022

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