So ging ich ins Bett,
lief fort hinweg.
Es kam eine Menge,
die warf mit Steinen,
gegen meinen Kopf,
wie unbedacht.
Ich sagte ihnen,
sie sollen nicht gegen
meinen Kopf werfen,
denn man soll nicht töten;
sie wollten nicht hören,
die Menge warf mit Steinen.
Darum wurde ich wütend und
sprang davon, schneller denn
ein Zebra mit Elefantenbeinen.

Sie sprangen nach und
einer sogar, der mir nahe kam,
in jeder seiner Händen einen
riesigen Felsbrocken,
gegen meine Ohren
haute. Der Gong ertönte gedämpft.
Das schmerzte so, darum sagte ich,
bald wäre ich mausetot; doch die
liebten ihre Beschäftigung sehr.

Gut, dann schlug ich zu,
mit der Faust einem Werfer
gegen die Nasenspitze,
wollte zeigen wie man mit Händen formt,
nicht tötet. Aber Ihnen gefiel das nicht,
darum sprang ich lieber davon,
meine Zähne springbrunnenartig
aus dem Mund spuckend.

Der Kopf geschwollen und
aufgebaut mit Beulen, elend
besoffen, erreichte ich den Fluss.
Die Menge verschwand.

Hoffte auf ein Blumenbeet, um reine Luft einatmen zu können,
damit das Gewölk in meinen Kopf verschwindet.
Es kamen tausende Löwenzahn,
der Nasenlöcher Durchmesser weiteten
sich, Luft drang in die Lungenflügel,
Wolken blieben.
Wetterbericht auf Stumm geschaltet,
Zerstörung des bewegten Bildes mit Fernbedienung.

Wünschte meinen Kopf in das kühle Wasser des Baches zu halten,
die Ohrenschmalzstaumauer würde überfüllt und Wasser
samt Hundepisse könnten kühl in meine Gehörgänge strömen.
Happyend und Küsse mit Blumenstrauss.
Ich sprang von der Brücke,
legte mich seitlich hin, das Hirn erhitzte das Wasser,
wenigstens schlief ich ein, und floss mit
dem Strom abwärts plötzlich Kopf voran einen Wasserfall hinunter
, so landete ich schlussendlich auf der Theaterbühne.

Stille und Theaterschminkenschweissgeruch
, meine Beine konnten sich nicht
bewegen und so blieb auch die Welt stocken.
Mein Körper dampfte noch, Verdunstungskälte und Angstschweiss,
wahrscheinlich kriege ich Fieber, dachte ich.
Ein Räuspern eines Zuschauers, den
ich nicht sehen konnte, das Scheinwerferlicht verbrannte mir zu fest die Augen,
daraufhin erbrach ich mich in ein Milchglas, das zufälligerweise
in meiner Hand lag, das Publikum staunte.

Ein Geschrei, jemand sprang links von der Bühne und schnitt mir mit
einer grossen Knopflochschere die Hälfte vom Kopfe ab.
Ich gehörte also zum Theaterprogramm, konnte immerhin noch denken.
Tosender Applaus, der Vorhang ging auf und zu,
bis dann der Vorhang zerriss und mich begrub.


Mein halber Kopf war so schön anzusehen, dass
die Kritiker ihn in das Museum für Gegenwartskunst
stellten um sich daran zu ergötzen.
Menschen sind schöner wenn sie kein Gesicht zeigen,
doch mit ihnen wird es schnell
mal verdammt langweilig.

Ende der Migräne


© J.Schopfer


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