Der Bug des kleinen Küstenmotorschiffes pflügte sanft durch die Wellen. Es entwickelte sich weißer Schaum der auf den kleinen Wellen davon ritt.
Auf dem Wasser spiegelte sich die Sonne. Sie glitzerte sich auf dem Wasserspiegel wie kleine silbrige Fische.
Der leicht bewölkte Himmel überdeckte das Meer wie ein Zelt.
Auf der Brücke drehte ein Matrose am Ruder. Sein Käpt,n saß auf einen Hocker und schmauchte an einer Pfeife.
Bleib auf Kurs, ermahnte er den Rudergänger.
Weit voraus küssten sich Wasser und Himmel.
Kommt was auf! murmelte der Alte.
Ein schmaler, schwarzer Streifen legte sich bedrohlich über den Horizont.
Der Kurs ging Heimwärts. Die kleine Mannschaft freute sich bald zu Hause zu sein.
Ein Regen setze ein. Die Wolken vermehrten sich und färbten sich schwarzgrau.
Von weitem grollte es.
Der leichte Wind wurde stärker und bot dem Schiff Widerstand. Das Ruder ließ sich schwerer drehen.
Dann brach es los.
Ein greller Blitz schoss quer über den Himmel und erhellte die ganze Szene. Es folgte ein ohrenbetäubendes Krachen.
Es geht los, meinte der Rudergänger.
Die Ladung auf dem Schiff war gut verstaut.
Das kleine alte Radargerät brummte eingeschaltet. Es nützte fast nichts da die größeren Wellen sich im Radar reflektierten.
Der Regen nahm zu und peitschte gegen die Fenster. Die Sicht war schlecht.
Der Alte ließ einen Matrosen auf die Brücke kommen. Er brauchte ihn in der Nock zur Aussicht.
Irgendwann schrie dieser: Leuchtfeuer voraus!
Auf der Brücke begann ein Kampf mit den Gewalten.
Das kleine Küstenmotorschiff schwankte hin und her.
In der kleinen Messe unter Deck flog das Essen von der Back.
Manche der Matrosen klammerten sich irgendwo fest.
Immer wieder tauchte das Schiff in unregelmäßigem Rhythmus in das Meer das sich grün, grau gefärbt hatte.
Das Leuchtfeuer war endlich beständig sichtig. Auch die kleine Einfahrt des Hafens konnten sie schemenhaft sehen..
Der Alte musste alle Erfahrung aufbieten um in die Nähe der Hafeneinfahrt zu kommen.
Nach erneuten Anlauf fuhren sie ein. Dabei streiften sie ein Duckdalben der stark schwankte.
Sie waren sicher in den kleinen Hafen angekommen und manövrierten sich an eine freie Kaimauer.
Der Käpt,n klopfte seinen Rudergänger auf die auf die Schultern.
Gut so!
Mehr sagte er nicht und doch lag so viel Freude in den Worten.
Bernd Tunn - Tetje


© bernd tunn - tetje


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Beschreibung des Autors zu "Heimwärts!"

Seefahrt

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Kommentare zu "Heimwärts!"

Re: Heimwärts!

Autor: Jens Lucka   Datum: 28.01.2021 17:32 Uhr

Kommentar: Zum Glück bin ich kein Seefahrer geworden. Schwitz

Gruß, Jens

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