Aus kürzlich gefundenen Schriftrollen zitierte Texte. Fundort: das Nullstromland Sol, in Vorderkaukasien. Geschrieben mit einer Mischung aus Blut, Schweiß und Tränen (wie die Mitarbeiter des Instituts für Realforschung, in Denken, an der Steiß ermitteln konnten). Erstmals gelesen im Schutzanzug bei einer Million Grad Celsius!


1. Rolle – Kleine Ermahnungen


So also bist du geworfen, in den Zeitstrom der Welt, die ICH dir zugänglich gemacht habe, auf daß du seiest, wie ein Halm, wie ein Tier, wie ein Baum. Du solltest MICH nicht unqualifiziert hinterfragen, denn in dir drücke ICH MICH aus – allenthalben.

Schau nicht auf deine Finger, denn sie sind Zweige, achte nicht auf dein Herz, es sei denn du hättest es nicht im Griff und sagtest „Gefühle“ dazu, denn sonst bin ICH nicht in dir, du, der du nichts bist als MEIN Wille!

Ich leite dich durch die Untiefen deiner Verlorenheit, aber ICH habe dir nicht nur ein Zeichen gesetzt: MICH. Ich habe dir, durch deine Hilflosigkeit im Herzen und die Zweige deiner Gestalt, das Tier zugewiesen, das nicht nur dein Seelenbild ist, sondern das wiederum ICH bin.

Du selbst aber musst dich vergessen, denn du bist des Begreifens nicht fähig! Dafür hast du dich hineinverwandelt (verkörpert), in eine Form, die geschaffen ist, um sich immer weiter zu verwandeln. So ist das Licht!

Denn ich bin die Ewigkeit und die ewige Wandelbarkeit, und MIR sollst du nachstreben! Wenn du aber daran gehst, das Haus deines HERRN, MICH zu zerstören, indem du dir selbst schadest, also allem was ICH mit dir erschaffen habe, dann will ICH einen Bann auf dich legen!

Der wird deinen Wurzeln schaden, damit dir, dem Tier die Zähne ausfallen und du nicht mehr weiden kannst – weder im Gras, noch im Fleisch! Dann sollst du erkennen, wie klein du vor MIR bist!

Denn du bist nur ein Halm, ein Strauch nur, in der Steppe des HERRN, der alle Landschaften schuf, damit sie dich aufnehmen – je nachdem, was dir gebührt: Hüte dich!

Ein Schatten bist du, geworfen in den Zeitstrom der Welt, aus dem ich dich nicht erretten werde! Das musst du selber tun, zu MEINER Ehre und MEINER Beschaffenheit. Und achte darauf, daß man dem nicht Hohn spreche, denn ICH bin die Vollkommenheit selbst. Finde MICH!

*

2. Rolle – Kleine Warnungen


Wisse, daß du im Grunde ein ekelhaftes Monstrum bist! Allein dein Speichel ist MIR Abscheu genug, um dich zu hassen, und wenn ICH dich nicht erschaffen hätte, dann würde ich dich vergessen! Dein Geist produziert Exkremente, doch dafür habe ich MEIN Licht nicht scheinen lassen in deine Seele, nichtswürdiges Wesen, das nicht einmal imstande ist, sinnvoll zu gebrauchen, was ICH ihm gab!

Und ICH gab ihm den Geist, damit er erkenne was ICH bin, nicht was er ist, denn der Geist der Menschen ist klein. Aber er ist imstande ein ebenso großes Stück von MIR zu erkennen, wie er selbst ist: die Wahrheit wird nicht in ihrer Größe gemessen, sondern in der Richtigkeit der Wege die sich auftun in deinem Horizont!

Nur wer den Horizont weitet, wird dessen angesichtig werden was ICH bin, denn ICH bin der Horizont selbst und als Horizont unendlich, weil nach dem einen immer ein anderer kommt. Wer aber sich nicht in seinem Geist bescheidet, der kann erkennen, daß dort, wo ICH bin, alles unendlich ist! Wer jedoch stehenbleibt, umringt von der Eitelkeit des eigenen Tuns, dessen Horizont ist nur der Tod!

So du kniest knie ich auf dir! So du mich nur verehrst nach festgeschriebenen Zeilen, so du dich oder andere geißelst, so wenig hast du erkannt was ICH bin! Meine Trugbilder, die du dir erschaffen hast sind zahlreich wie die Sterne, einsam wie der Mond und dunkel wie die Nacht, die dein Himmel ist – aber es ist ein Himmel ohne MICH!

MEINE Botschaften kommen von allen Seiten, von Dies-seits und Jen-seits, von oben und unten, aber du erkennst sie nicht, wenn du nur dich in deinen kleinen Horizonten erkennst. Erhebe also deine Stimme nicht zu MIR, ich höre sie nicht! Aber du kannst MICH hören, wenn du deine Stimme nicht erhebst!

Kehre zurück zu MIR, indem du zu dir zurückkehrst, an die Stelle, an der ICH dich erschaffen habe. Sie ist nicht im Mutterleib! Sie ist nicht in der ungestümen Kraft väterlicher Begierden zu suchen, aber zu finden, außerhalb der Elemente, die dich gebildet haben, und innerhalb dessen was mit ihnen geschieht! Denn in dir geschehe ICH und du bist nur Element, solang ich dich führe!

Geh in dich, sei Elemente und Geist, unbeeinflussbar, durch den Wind, der stets ein anderer ist, unberechenbar, aber Gedanken erfrischend, sofern du nur fähig bist dich MEINER Führung anzuvertrauen und nicht der selbsternannter Propheten, denen Lüge und Irrtum aus den Gesichtern springt!


© Alf Glocker


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