Auuuugen geradeausss! Immer an der Wand lang! Die Mühlen Gottes mahlen das Korn der Unendlichkeit, aber sie sind taub und blind – sie mahlen nur…und das Volk wird zum Schlachtvieh in diesen Mühlen, wo sich sämtliche Perversionen versammelt haben. Hauptsache das Material geht nicht aus. Wer eine Fahne hat kommt zur Ausnüchterung! Außer es sind gekreuzte Knochen drauf abgebildet und ein Hohlschädel dämlichster Ausprägung.

Überall stinkt es penetrant nach dem Lügenbrei der Geschichte: „Die Neandertaler haben das Hochrad erfunden“ – aber nur im Nanu-Bereich. Die Erfinder der Tiefstapelei gehen trotzdem nicht leer aus, sie bekommen eins mit dem Knüppel übergezogen, denn der Neandertaler ist zurück. Er löst den Dollar ab und hortet goldene Herzen in der untersten Schublade des Unmöglichen, das, jederzeit möglich gemacht wird, wenn man in den Größtstädten U-Bahn fährt.

Ausschreitungen sind an der Tagesordnung! Die Vernunft hat sich sporadisch, nein vereinzelt, nein, kaum registrierbar, aufgestellt und ihr Froschmaul geöffnet. Alle Prinzen und Prinzessinnen passen hinein, werden aber sofort wieder ausgespuckt, damit die hässlichsten aller Sumpfkröten ihren Weg in die Zukunft fortsetzen können. Doch das muss allgemein „Unken“ genannt werden, denn Unken haben keinen Funken Anstand, aber reichlich Abstand zur Irrealität.

Irreal sind alle realen Ereignisse, deren Ablauf logisch nicht nachvollziehbar ist…Menschen gehen in die Kirche, den Krieg, in den Kreischsaal, ohne zu fragen, warum Störche überall dort nisten, wo ganze Armaden, respektive Armadas, von Kleinbürgern nach dem Groschen suchen, der ewig nicht fallen will…bis er überhaupt nicht mehr, dafür aber Kleinbürger fallen. Das ist der Hunger nach Leben? Wie viele verschiedene Hünger gibt es denn dann?

Wie entdeckt sich ein Wurm – ob Glüh oder Band – in der Welt aus Kartoffelschals oder Stricken um den Hals der Gerechtigkeit, wenn man Sterne nicht mit selbst so oft malnehmen kann, bis etwas Gutes dabei herauskommt? Rechnungen gibt’s… Da dreht sich so manchem der Magen um, aber verstehen kann man das deshalb noch lange nicht. Na, dann schon lieber einen Urlaub auf einem Querfahrtschiff, das von Seh-Räubern geentert wird.

Aber zuerst immer alle schön gleichmäßig in den vorgezeichneten Abgrund! Neien, wir sind nicht fatalistisch, wenn wir sagen: „Es ist doch egal wer die Atombombe hat, passieren kann immer was!“ Es ist auch belanglos wo der ganze Dreck herkommt – fliegen wir doch einfach weiter so, wie die Fliegen fliegen, wenn überall Leimruten hängen. Irgendwas wird schon irgendwann hängen bleiben – und wenn wir das nicht sind, dann geht es halt irgendwie anders weiter.

Ist das jetzt Pessimismus? Ha, wo denken wir hin?! Das ist die pure Lebensfreude, die sich von nichts und niemandem madig machen lassen will…dabei kriechen sie schon überall aus den Mülltonnen, die Maden, aber nicht nur aus denen. Sie überfallen angerichtete Speisen und bedrohen die Särge, noch bevor einer drinliegt, der nichts kommen sah, weil er sich auf die „Schönen Dinge“ konzentrieren wollte, bevor er ausfallend wurde.

Apropos „Ausfall“ – ein Richard Taubenherz hört vermutlich gar nicht, wenn vor der Burg eine scheußliche Meute steht und ihn herausfordert. Er denkt, daß ein Ausfall vielleicht gar kein so guter Einfall wäre, deshalb lässt er die Zugbrücke runter und pfeift sich eins: „Pfiiie-pfiiiie-jjiiie“ Der neue Käpt’n kommt an Bord und er hat urtümliche Werkzeuge dabei: Ein Hochrad aus dem Nanu-Bereich, ein Kriegsbeil mit Blumenmuster und eine Tarnkappe aus Schmieröl!

Dann ist es passiert: Wieder wurde nichts begriffen Das war – und das ist wirklich das Einzige, was – immer schon so (war). Alles andere sind langweilige Neuigkeiten, die, ganz entscheidend, das Wichtigste einleiten, das im Universum geschöpft werden kann: der Zeitverbrauch! Alle wollen dabei sein und mitquaken…unter dem Motto „Unken verboten“. Die Störche werden es uns danken, wenn alle anderen ausgeboren sind, wie Grendel vom Moor.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Das langsame Anstinken"

Re: Das langsame Anstinken

Autor: possum   Datum: 22.07.2019 2:27 Uhr

Kommentar: Hallo lieber Alf,
dies hast du Knallhart verfaßt
und leider ist es Realität die hier den Leser erreicht,
liebe Grüße an dich!

Re: Das langsame Anstinken

Autor: Alf Glocker   Datum: 22.07.2019 6:54 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Possum!

Liebe Grüße
Alf

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