Die menschliche Gattung ist schon eine großartige Erfindung der Natur.
Robust, witterungsbeständig, anpassungsfähig und vor allem: absolut unbrauchbar für irgendeine andere Spezies in diesem Universum.
Unbehelligt evolutionieren wir vor uns hin. Gut, in den letzten paar Millionen Jahren nicht mehr so. Wir sind vielleicht am Ende unserer grandiosen Fahnenstange. Was sollte die Natur auch noch verbessern wollen? Kleinere Korrekturen übernehmen wir inzwischen selbst, perfektionieren unsere DNA - wenn das überhaupt noch möglich ist.
Aber man bedenke die riesige Entwicklung vom Anfang allen Lebens bis hin zu ihrer Perfektion! Eine Amöbe, nur eine Zelle, keine Arme, keine Beine, kein Gehirn.
Und was ist aus ihr geworden? Einfach großartig!
Gut, es gab auch andere Parallel-Entwicklungen. Nicht so hochwertig. Fressen und Fortpflanzen als einziger Daseinsinhalt. Aber immerhin von Nutzen für den Menschen. Für deren Überleben ist kein Opfer anderer Spezies zu groß.
Ich will nicht zu überheblich sein: es gibt auch unter den Humanoiden einzelne Exemplare, für die Fressen und Fortpflanzen eine geradezu willkommene und absolut ausreichende Daseinsform darstellt. Man wird sein Erbe eben nur schwer los.
Ich bin sicher, es gibt auch etliche, die ohne Gehirn leben. Aber der Mensch ist so genial konstruiert, dass diese gar nicht so auffallen. Sie werden unter ihresgleichen einfach akzeptiert, man spricht nicht darüber. Oft können diese Menschen ein erstaunlich erfolgreiches Leben führen. Die große Sozialkompetenz dieser humanoiden Rasse trägt sie mit sich wie auf einer Welle. In der Tierwelt wären sie verloren, als Mensch steht ihnen ein erfülltes Leben offen.
Diese wunderbare Spezies entwickelt sich inzwischen nur noch geistig weiter.
Und das, liebe Brüder und Schwestern im Geiste, ist das grandioseste an unserer Rasse: Es gibt Hoffnung für alle Zweifler!
Am Beispiel der Amöbe sehen wir doch, was aus dem geringsten Wesen noch werden kann!
Wir brauchen nur Geduld.
Beschreibung des Autors zu "Hoffnung für die Zweifler"
Ich wünschte, wir hätten bald den Zustand der Transzendenz erreicht, dann bräuchten wir weder Flora noch Fauna auszurotten um uns gut zu fühlen.
Meine Geduld scheint so manches mal nicht auszureichen...
Kommentar:Liebe Verdichter, ich bewundere immer wieder, wie du ohne Wortpeitschen so treffend kritisch schreiben kannst.
Nachdenklich gelesen, aber auch an manchen Stellen mit einem Schmunzeln ... das darf sein und gönne ich mir gerne, wenn ich im Schreiber Netzwerk unterwegs bin.
Danke und einen schönen Sonnentag für dich!
Ikka
Kommentar schreiben zu "Hoffnung für die Zweifler"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.