WIE ENTSTAND DIE GESCHICHTE VON... MARIA, DER MUTTER VON JESUS
Eine wissenschaftliche Analyse
(c) 2012 Hilla M. Faseluka
Auch diese Geschichte beginnt nicht mit ES WAR EINMAL, sie beginnt mit ... stellen sie sich vor...
Das ist die wahre Geschichte von Maria, der Mutter von Jesus.
Maria lebte mit ihren Eltern, Joakim ihr Vater und Anna ihrer Mutter in einem kleinen Dorf in der Nähe von Bethlehem. Maria war ein hübsches junges Mädchen, alle jungen Männer wollten sie heiraten, aber Joachim hatte schon früh bestimmt, dass Joseph Maria heiraten wird, wenn sie achtzehn Jahre alt ist. Bis dahin besuchte Joseph die Familie und machte Maria Geschenke. Langsam gewöhnte sich Maria an den Gedanken, bald die Ehefrau Josephs zu sein.
Joseph war schon etwas älter als Maria, er war, wie Joakim Handwerker. Wenn jemand im Dorf Hilfe bei der Ernte brauchte oder etwas zu reparieren war, dann holte man Joakim oder Joseph. Die Bewohner waren mit seiner Arbeit zufrieden.
Joseph und die Eltern Marias waren gute Nachbarn.
Joseph wohnte, wie die Eltern von Maria in einem kleinen Haus aus Lehm, im Untergeschoss waren die Tiere, meist Ziegen und ein oder zwei Esel, im Obergeschoss lebte Joseph in einem Raum. Dort schlief er, gekocht wurde vor dem Haus. Joseph hatte einen kleinen Platz überdacht, auf dem Platz war eine Kochstelle und ein Backofen.
In drei Monaten war es soweit, die Hochzeit mit Joseph stand bevor. Aber bevor Maria Joseph heiraten konnte, musste sie zu Elisabeth, die Schwester von Maria. Dort sollte sie sich auf die Hochzeit vorbereiten.
Joakim und Maria brachen am nächsten Morgen zeitig in der Früh, wo es noch kühl war, auf. Sie ritten auf Esel zur nächsten Oase, dort machten sie ein paar Stunden rast. Nachdem es wieder kühler geworden war, ritten sie weiter. Spät am Abend kamen sie bei Elisabeth an.
Elisabeth hatte ein kleines Abendessen vorbereitet. Nachdem Joakim und Maria gegessen hatte, gingen sie schlafen. Am nächsten Morgen ritt Joakim wieder nach Hause.
„ Sei brav und mach uns keine Schande!“, sagte er beim Abschied.
Maria nickte und gab Joakim einen Kuss.
Die ersten Wochen vergingen rasch, Maria half Elisabeth im Haus.
Eines Tages sagte Elisabeth zu Maria:“ Ich muss in die Stadt, kannst du bitte zum Fluss gehen und die Wäsche waschen?“
„ Ja, natürlich.“, antwortete Maria.
Elisabeth setzte sich auf ihren Esel und ritt in die Stadt. Maria nahm die Wäsche und ging zum Fluss. Sie begann die Wäsche zu waschen. Plötzlich hörte sie laute Stimmen. Sie erschrak, denn römische Soldaten kamen zum Fluss, sie wollten, nach einem langen Marsch, ein kühles Bad nehmen.
Maria nahm rasch die Wäsche und wollte weglaufen, aber ein Soldat sah sie. Er rief sie. Aber Maria hörte nicht, sie wollte so rasch wie möglich wieder in das Dorf. Der Soldat wurde böse, er lief zu Maria und packte sie am Oberarm.
„ Hast du mich nicht gehört! Ich hab dich gerufen!“, brüllte er sie an.
Maria schüttelte den Kopf.
„ Komm mit!“, brüllte er weiter und zog Maria mit.
Maria wollte sich losreißen, aber der Soldat hielt sie am Oberarm fest. Er zog sie weiter zu seinen Kameraden.
„ Wem hast du uns denn da mitgebracht!“, riefen sie und umringten Maria und den Soldaten.
Einige griffen ihr ins Haar oder auf den Rücken. Aber der Soldat drängte sie zurück.
„ Lasst sie in Ruhe, ich habe sie gefunden und sie gehört mir!“, sagte er, als er die enttäuschten Gesichter sah, sagte er:“ Wenn ich sie nicht mehr brauche, dann könnt ihr sie haben!“
Die Männer lachten und liefen zum Fluss. Der Soldat zerrte Maria zu einer Höhle.
„ Du musst keine Angst haben, es ist gleich vorbei.“, sagte er und begann seine Rüstung abzulegen.
Maria nutzte die Gelegenheit und wollte weglaufen, aber der Soldat war schneller. Nach ein paar Schritten hatte er sie eingeholt, er gab ihr eine Ohrfeige.
„ Wenn du das noch einmal machst, siehst du deine Familie nie mehr! Dann nehme ich dich mit nach Rom und dort wirst du als Sklavin verkauft!“, sagte er.
Maria bekam Angst, sie wehrte sich nicht mehr und ließ alles mit ihr geschehen.
„ Es tut mir Leid, dass ich dich geschlagen habe, aber ich musste es tun.“, flüsterte er und küsste Maria auf die Wange.
Dann führte er sie zu einem Felsvorsprung, er legte sie auf seinen Mantel. Maria versuchte an nichts zu denken und wartete, bis es vorbei war. Nach ungefähr einer Stunde zog der Soldat wieder seine Rüstung an, nahm seinen Mantel und verließ die Höhle. Maria blieb liegen, sie hatte Angst, dass der Soldat wieder kam.
Inzwischen kam Elisabeth wieder von der Stadt nach Hause. Sie war überrascht, dass Maria noch nicht zu Hause war, sie ging zur Nachbarin.
„ Hast du Maria schon gesehen?“, wollte sie wissen.
Aber die Nachbarin schüttelte den Kopf.
„ Aber es sind römische Soldaten durch das Dorf geritten, sie kamen vom Fluss.“, antwortete die Nachbarin.
Elisabeth bedankte sich und ging zum Fluss. Dort sah sie die Wäsche, von Maria war aber nichts zu sehen.
„ Maria! Maria, wo bist du!“, rief sie.
Elisabeth lief Fluss aufwärts.
„ Maria, wo bist du?“
Elisabeth bekam Angst. Sie lief weiter, bis sie zu der Höhle kam.
„ Maria, bitte antworte, wo bist du!“, rief sie in die Höhle.
Sie wollte schon wieder weiter laufen, als sie ein leises Wimmern hörte. Langsam und vorsichtig ging sie in die Höhle.
„ Maria!“, rief sie wieder.
„ Ich bin hier!“, antwortete Maria leise.
Elisabeth lief in die Richtung aus der die Stimme von Maria kam.
„ Maria! Was ist denn passiert!“, fragte sie besorgt.
Als Elisabeth aber sah, wie Maria aussah, schwieg sie und nahm Maria in die Arme. Sie richtete das zerrissene Kleid, strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
„ Es tut mir Leid, ich wollte es nicht.“, flüsterte Maria.“ Er war ein römischer Soldat, er war stärker als ich. Ich hab mich gewehrt, aber ich war zu schwach.“
Maria begann zu weinen. Elisabeth strich ihr über den Rücken.
Langsam beruhigte sich Maria. Inzwischen war es dunkel geworden. Zacharias, der Mann von Elisabeth, er war der Hohepriester des Tempels von Jerusalem, auch bei der Höhle. Er ging hinein. Als er Maria und Elisabeth sah, sprach er nicht viel. Er hob Maria hoch, trug sie zum Esel, Elisabeth folgte den beiden. Wortlos gingen sie zum Dorf zurück. Als sie beim Haus waren, trug Zacharias Maria hinein. Elisabeth half Maria aus dem Kleid, dann brachte sie warmes Wasser und Maria begann sich zu waschen. Inzwischen hatte Elisabeth ein frisches Kleid hergerichtet. Nachdem Maria fertig war, legte sie sich hin. Elisabeth setzte sich zu ihr.
Zacharias kam auch in das Zimmer.
„ Wer war das?“, wollte er wissen.
Maria begann zu weinen.
„ Lass sie doch in Ruhe.“, sagte Elisabeth.
Aber Zacharias schüttelte den Kopf:“ Nein, das geht nicht! Ich muss wissen wer das war! Dieser Mann muss bestraft werden!“
„ Es war ein römischer Soldat.“, flüsterte Maria.
Elisabeth schaute Zacharias an:“ Was willst du jetzt machen? Es ist ein römischer Soldat!“
„ Bitte, sagt nichts den Eltern.“, flüsterte Maria.
„ Das geht leider nicht, wir müssen es deinen Eltern sagen.“, antwortete Zacharias.“ Auch Joseph muss es erfahren.“
Maria schaute Zacharias erschrocken an.
Elisabeth strich ihr über den Rücken.
„ Wir werden eine Lösung finden.“, sagte Elisabeth.“ Aber jetzt sollten wir nach Hause reiten, es wird bald dunkel.“
Zacharias stand auf und hob Maria hoch, dann brachte er sie zum Karren. Er legte sie auf die Ladefläche, Elisabeth setze sich zu ihr.
Als sie bei Elisabeth's Haus waren, ging Elisabeth mit Maria hinein. Zacharias führte den Esel und den Karren in den Stall.
Maria legte sich hin.
„ Elisabeth, müssen wir es Mutter und Vater sagen?“, fragte sie.
„ Ja.“, gab Elisabeth zur Antwort.“ Sie müssen entscheiden, wie es weitergehen soll. Ob Joseph jetzt noch heiraten möchte.“
„ Ich glaub, er wird mich jetzt nicht mehr heiraten.“, sagte Maria.“ Ich habe ihn mit einem anderen Mann betrogen.“
Maria begann zu weinen.
Elisabeth setzte sich zu ihr.
„ Du hast Joseph nicht betrogen!“, sagte Elisabeth.“ Vater wird mit Joseph reden. Du wirst sehen, die Hochzeit zwischen Joseph und dir findet statt.“
„ Warum ist mir das passiert?“; flüsterte Maria.“ Ich hätte besser aufpassen sollen.“
„ Du hast keine Schuld!“, antwortete Elisabeth.“ Wenn ich dich nicht allein zum Fluss geschickt hätte, dann wäre es nicht passiert.“
„ Aber du hast doch auch keine Schuld!“, sagte Maria, sie legte ihren Arm um Elisabeth.
Elisabeth strich ihr über den Rücken.
„ Hab keine Angst. Es wird alles wieder gut.“, sagte Elisabeth.
Inzwischen kam Zacharias in das Haus.
„ Wir fahren morgen zu deinen Eltern.“, sagte er.
Elisabeth und Maria waren einverstanden.
„ Machst du bitte das Abendessen? Wir sind müde und morgen müssen wir zeitig aufstehen.“, sagte Zacharias.
Elisabeth ging zur Kochstelle vor das Haus. Dort machte sie frisches Brot. Zacharias holte aus der Vorratskammer getrockneten Fisch, den legte er auf auf einen kleinen Tisch. Elisabeth kam mit dem Brot und Oliven in das Haus. Nach einem kurzen Gebet, begannen sie mit dem Essen. Danach gingen sie schlafen.
Am nächsten Morgen wurde Zacharias vor Sonnenaufgang wach, er weckte Elisabeth und Maria.
Nach dem Frühstück, sie aßen Fladenbrot und Oliven. Elisabeth packte in einen Korb Brot, Oliven und getrocknetes Fleisch, zum Trinken nahmen sie einen Krug Tee mit. Als alles auf dem Wagen geladen war, fuhren sie los.
Vor der Mittagszeit kamen sie bei Anna, Joakim an.
Anna kam vom Olivenhain, als Elisabeth mit Maria zum Haus kamen. Zacharias kam mit Marias Sachen nach.
„ Warum kommst du mit Maria?“, war Anna überrascht.
„ Was ist passiert?“, fragte sie erschrocken, als sie Maria sah.
„ Gehen wir ins Haus.“, antwortete Elisabeth.
Sie führte Maria ins Haus.
Zacharias nahm Anna an der Hand und ging mit ihr auch in das Haus.
„ Wo ist Joakim?“, wollte Zacharias wissen.
„ Er ist bei Joseph.“, gab Maria zur Antwort.
„ Das ist gut, dann hole ich die beiden.“, sagte Zacharias.
Er lief zu Josephs Haus.
„ Joakim, Joseph!“, rief er.“ Kommt bitte! Wir sind mit Maria gekommen!“
„ Warum? Was ist passiert?“, wollte Joakim wissen.
„ Kommt bitte beide mit, wir müssen euch etwas erzählen.“, antwortete Zacharias.
Joakim und Joseph kamen mit Zacharias.
Inzwischen hatten Anna und Elisabeth die Sachen von Maria in das Haus gebracht. Maria saß im Haus auf einem Polster, sie sah müde aus. Ihr Gesicht war bleich und ihre Augen waren ängstlich.
„ Möchtest du etwas trinken?“, fragte Anna, als sie fertig waren.
Maria nickte und Anna holte Wasser.
Nach ein paar Minuten waren Joakim, Zacharias und Joseph im Haus. Zacharias erzählte von dem Unglück.
Ein paar Minuten herrschte schweigen.
Dann stand Joseph auf, er ging zu Maria.
„ Das ist eine schreckliche Geschichte.“, sagte er.“ Aber das wird unsere Pläne nicht ändern, Maria und ich werden heiraten. Vielleicht ist es aber besser, wenn wir die Hochzeit früher abhalten.“ Joakim war damit einverstanden.
„ Ich glaube, das wäre nicht gut.“, sagte Anna.“ Die anderen würden sofort wissen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wir bleiben bei unserem Plan. Ihr heiratet in drei Monaten.“
„ Und was machen wir, wenn sie jetzt schwanger ist?“, wollte Joakim wissen.
„ Dann ist es mein Kind.“, gab Joseph zur Antwort.
Die anderen schauten ihn an.
Joakim stand auf und ging zu ihm, erlegte seine Hand auf Josephs Schulter.
„ Danke.“, sagte er.“ Du bist ein guter Mann.“
Anna und Maria wischten sich ein paar Tränen ab. Auch Joakim war etwas gerührt.
Er räusperte sich, dann sagte er:“ Wir sind schlechte Gastgeber! Entschuldigt! Aber jetzt gibt es gleich etwas zu essen! Anna, holst du etwas Brot, Oliven und auch etwas Fleisch? Ich hole etwas Wein.“
Anna stand auf und holte etwas zu essen. Während dessen holten Elisabeth und Maria Teller. Nach ein paar Minuten war alles fertig und sie konnten mit dem Essen beginnen. Die Männer gingen nach dem Essen vor das Haus. Während die Frauen alles wegräumten.
Danach ging Elisabeth zu Maria.
„ Ist alles in Ordnung?“, wollte sie wissen.
„ Nein.“, gab Maria zur Antwort.“ Ich habe eine Frage.“
„ Und welche?“, fragte Elisabeth.
„ Wie weiß ich, dass ich schwanger bin?“, wollte Maria wissen.
„ Wenn dir in der Früh schlecht ist und du kein Essen verträgst.“, sagte Elisabeth.“ Das passiert aber schon nach ein paar Wochen. Du musst dann zur Hebamme gehen, die wird dich untersuchen und dir sagen, wann du entbinden wirst.“
Maria schaute Elisabeth ängstlich an.
Elisabeth strich ihr über das Gesicht.
„ Du musst keine Angst haben.“, versuchte Elisabeth Maria zu beruhigen.“ Du hast mit Joseph einen guten Mann, er wird dich nicht allein lassen.“
Maria lächelte und nickte.
„ Bleibt noch, ihr könnt ja auch morgen in der Früh nach Hause fahren.“, sagte Maria zu Elisabeth.
„ Das würden wir gerne.“, sagte Zacharias, als er wieder in das Haus kam.“ Aber ich muss morgen zeitig in der Früh ein Dach in einem Nachbardorf reparieren. Wir müssen leider gleich fahren.“
„ Das ist aber schade.“, sagte Anna.“ Wartet noch ein paar Minuten, ich hole noch etwas Brot und Tee, damit ihr etwas für die Heimreise habt.“
Damit waren Elisabeth und Zacharias einverstanden. Während Maria den Reiseproviant holte gingen Elisabeth und Zacharias zum Wagen. Nachdem der Proviant im Wagen verstaut war und sie sich von allen verabschiedet hatten fuhren sie los. Auch Joseph verabschiedete sich von Anna, Joakim und Maria.
„ Wenn du müde bist, dann leg dich hin und schlafe ein bisschen.“, sagte Anna.
Aber Maria schüttelte den Kopf und sagte:“ Nein, ich bin nicht müde. Ich möchte dir helfen.“
„ Ich brauche neue Körbe, du kannst mir beim Korb flechten helfen.“, antwortete Anna.
Anna und Maria setzten sich unter einem Baum und begannen Körbe zu flechten. Joakim setzte sich zu den Frauen und wollte ein bisschen schlafen. Er wurde aber von einem jungen Mann gestört, er kam aus dem Nachbardorf. Sein Vater brauchte bei der Oliven ernte Hilfe und bei einem anderen musste Joakim das Dach reparieren.
„ Du musst aber heute schon im Dorf sein!“, sagte der junge Mann.“ Du hast noch mehr Arbeit in unserem Dorf. Wir müssen gleich aufbrechen.“
Joakim stand auf und sagte:“ Warte und trink etwas, ich hole nur meine Sachen und mein Werkzeug. Maria, holst etwas zu trinken.“
Maria stand auf und holte frisches Wasser aus dem Brunnen. Maria gab dem jungen Mann einen Becher Wasser. Während er auf Joakim wartete, trank er den Becher aus.
Nachdem Joakim seine Sachen geholt hatte und sich von Anna und Maria verabschiedet hatte, verließ er das Dorf. Anna und Maria flochten an ihren Körben weiter. Am Abend waren sie fast fertig. Maria räumte die Sachen weg und Anna richtete das Abendessen her.
„ Wann kommt Papa?“ , wollte Maria wissen.
„ Heute nicht, er wird sicher ein paar Tage bleiben.“, gab Anna zur Antwort.
„ Bleibt er lange weg?“, fragte Maria.
„ Das weiß ich nicht, wenn er viel zu tun hat, dann muss er bleiben.“, sagte Anna, inzwischen war sie mit dem Abendessen fertig.
Schweigend aßen sie ihr Essen. Danach gingen sie schlafen.
Am nächsten Morgen wurde Maria wach, ihr war schlecht. Sie lief hinter das Haus. Anna kam aus dem Stall, sie hatte frische Milch geholt, als Maria vor das Haus kam.
„ Was hast du?“, wollte sie wissen.
„ Mir war schlecht.“, gab Maria zur Antwort, dabei sah sie Anna erschrocken an.“ Bin ich schwanger?“
„ Das weiß ich nicht. Vielleicht hast etwas schlechtes gegessen.“, gab Anna zur Antwort.“ Warten wir noch ein paar Tage. Aber jetzt setze dich hin, das Frühstück ist schon fertig.“
Maria setzte sich hin.
„ Ich kann aber nicht viel essen.“, sagte sie und nahm ein Stück Brot.
Anna gab ihr einen Becher Milch.
„ Wir müssen die Körbe fertig machen.“, sagte Anna.“ Und dann müssen wir mit deinem Hochzeitskleid beginnen.“
Maria nickte und trank ihre Milch aus.
Während Anna das Geschirr wegräumte, flocht Maria an ihrem Korb weiter. Zu Mittag, waren sie mit den Körben fertig. Danach begannen sie das Hochzeitskleid zu nähen.
„ Hoffentlich werden wir bis zur Hochzeit fertig.“, sagte Maria.
„ Wir haben ja noch drei Monate Zeit.“; antwortete Anna.“ Das Kleid wird fertig sein.“
Die Monate bis zur Hochzeit vergingen sehr rasch. Einen Monat vor der Hochzeit ging Anna mit Maria zur Hebamme.
Maria ging es nicht so gut, ihr war fast jeden Morgen schlecht. Nach einer kurzen Untersuchung, sagte sie den beiden, dass Maria schwanger ist.
„ Da wird sich Joseph aber freuen.“, sagte die Hebamme.
Anna und Maria lächelten und verabschiedeten sich von der Hebamme.
„ Ich kann Joseph nicht heiraten.“, sagte Maria auf dem Nach hause weg.“ Ich kann doch nicht von Joseph verlangen, dass er ein fremdes Kind als sein Kind annimmt. Es ist ja das Kind von einem römischen Soldaten!“
„ Deswegen ist es besser, wenn du Joseph heiratest.“, antwortete Anna.“ Er kann dich beschützen, wenn du Schwierigkeiten hast. Wenn du das Kind allein erziehst, dann hättest du große Probleme. Sag es Joseph, er wird sich freuen auch wenn es nicht sein Kind ist.“
„ Wir müssen es auch Vater sagen.“, sagte Maria.
„ Vater wird es schon erfahren.“, antwortete Anna.“ Mach dir keine Sorgen, es wird alles in Ordnung kommen.“
Anna strich Maria über den Rücken.
Joakim kam drei Wochen vor der Hochzeit wieder nach Hause. Anna erzählte ihm, was die Hebamme gesagt hatte.
„ Hast du es Joseph schon gesagt?“, wollte Joakim wissen.
„ Noch nicht.“, gab Anna zur Antwort.
„ Dann gehe ich gleich zu ihm.“, sagte er.“ Wie geht es Maria?“
„ Jetzt geht es ihr wieder besser.“, antwortete Anna.“ Sie hatte Angst wegen der Hochzeit, ich habe ihr aber gesagt, dass es besser ist, wenn sie und Joseph heiraten. Joseph kann sie und das Kind beschützen.“
„ Ja, da hast du recht.“, war Joakim zufrieden.
Er ging zu Joseph, sie bestimmten den Hochzeitstag. Die Hochzeit sollte am fünfzehnten des Monats Mai sein.
„ Das freut mich.“, sagte Joakim.“ Komm doch heute am Abend zu uns!“
„ Gerne!“, antwortete Joseph.
Joakim verabschiedete sich von Joseph.
Zu Hause warteten Anna und Maria auf Joakim. Nachdem er zu Hause war, sagte er den beiden, dass die Hochzeit am fünfzehnten Mai sein wird.
„ Das ist ja schon in zwei Wochen!“, sagte Anna.“ Wir haben noch so viel herzurichten! Wir brauchen ein Rind, Fische und Hühner!“
„ Das habe ich alles schon mit den Männern vom Nachbardorf besprochen.“, antwortete Joakim.“ Ich bin morgen wieder dort, dann sage ich ihnen, wann sie das Fleisch bringen sollen.“
„ Hast du auch an den Wein gedacht?“, fragte Anna.
Joakim begann zu lachen.
„ Natürlich habe ich an den Wein gedacht.“, antwortete er.“ Den macht Samuel. Warum bist du so nervös? Es ist ja nicht unsere erste Tochter die heiratet!“
„ Das weiß ich. Aber diese Hochzeit ist etwas besonderes!“, sagte Anna.
Joakim schaute sie fragend an.
„ Ich weiß es nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass diese Hochzeit etwas besonderes ist.“, sagte Anna.“ Dieses Kind wird etwas besonderes sein!“
„ Warum?“, wollte Maria wissen.“ Ist nicht ein jedes Kind etwas besonderes?“
„ Ja, aber dein Kind wird mit seinem Leben etwas verändern.“, sagte Anna weiter.“ Ich habe da so ein Gefühl.“
Anna schaute Joakim und Maria an, lächelte und sagte weiter:“ Wir werden schon sehen, aber jetzt ist die Hochzeit wichtig. Ich fahre morgen zu Elisabeth und hole sie.“
Damit war Joakim einverstanden.
„ Joseph kommt heute Abend.“, sagte Joakim.
„ Dann müssen wir noch Brot backen!“, sagte Anna.“ Haben wir noch geräucherten Fisch?“
„ Ja.“, gab Joakim zur Antwort.
Am Abend kam Joseph, er brachte Geschenke mit. Für Anna brachte er eine kleine Statue und für Maria hatte er eine Kette mit einem kleinen Stern.
„ Es ist nur ein kleines Geschenk.“, sagte er.
„ Sie ist aber wunderschön!“, antwortete Maria.“ Danke.“
Während dem Essen besprachen sie die Hochzeit. Es war schon spät, als Joseph wieder nach Hause ging.
„ Ich freue mich schon auf die Hochzeit.“, sagte Maria, bevor sie schlafen ging.
Anna gab ihr einen Kuss.
Zeitig in der Früh brachen Joakim und Anna auf. Joakim musste wieder in das Nachbardorf und Anna fuhr zu Elisabeth.
Zu Mittag waren Anna und Elisabeth wieder zu Hause. Sie begannen sofort mit den Vorbereitungen für die Hochzeit.
Doch während der Vorbereitungen wurde eine Volkszählung befohlen.
Weil Joseph zur Familie des Davids gehörte, musste er mit Maria nach Nazareth ziehen.
" Wir müssen die Hochzeit verschieben.", sagte Joseph zu Anna und Joachim.
" Aber Maria kann doch nicht mitgehen!", antwortete Anna.
" Sie muss mit mir gehen, sie wird meine Frau.", sagte Joseph.
" Er hat recht.", stimmte Joachim zu." Du musst aber auf sie aufpassen."
" Das verspreche ist.", antwortete Joseph." Wir werden morgen zeitig in der Früh aufbrechen. Maria soll ein paar Sachen packen und gleich zu mir kommen."
Schweigend half Anna Maria beim packen. Als sie damit fertig waren, brachen Maria und Joseph auf.
Weil aber Maria schwanger war, kamen sie nur langsam vorwärts. Es dauerte ein paar Wochen, bis sie Nazareth erreichten. Als sie in der Stadt waren, suchten sie einen Schlafplatz. Joseph fragte bei jedem Hausbesitzer, aber nur einer hatte etwas frei. Es war ein Stall, wo Joseph und Maria Platz fanden.
In dem Stall waren ein Ochse, eine Ziege und einige Hühner.
Bei Maria hatten inzwischen die Wehen eingesetzt, sie legte sich auf den Boden, der mit Stroh bedeckt war. Joseph blieb bei Maria, bis ihr Kind geboren war. Es war ein gesunder, kräftiger Junge, der sofort zu schreien begann.
Nachdem die Nachricht von der Geburt in der Stadt bekannt wurde, kamen einige neugierige Bewohner. Alle bestaunten das Neugeborene.
Unter den Neugierigen waren auch drei besonderes gekleidete Männer.
Nachdem sie vor Joseph waren, stellten sie sich vor:“ Wir sind Caspar, Melchior und Balthasar. Wir kommen aus dem Morgenland und haben gehört, das heute das besondere Kind in dieser Stadt geboren wird.“
Joseph war ratlos, er wusste nicht was er sagen sollte. Die drei Männer drehten sich zu dem Neugeborenen.
„ Das ist das besondere Kind!“, sagte Melchior, er war dunkelhäutig, die anderen Männer waren hell.
„ Wie soll es heißen?“, fragte Balthasar.
„ Jesus!“, antwortete Maria.
Die drei Männer nickten zufrieden.
Dann sagten sie:“ Wir haben auch etwas aus unseren Heimatländern mitgebracht.“
Nacheinander stellten sie die Geschenke vor die Krippe. Die Männer aus dem Morgenland hatten Weihrauch, Myrre und Gold mitgebracht.
Als es schon spät war, sagten die Männer:“ Wir sollten jetzt gehen! Die Mutter und das Kind sind schon müde!“
Alle nickten und verließen langsam den Stall.
„ Warum waren diese Menschen bei uns?“, wollte Joseph wissen.
„ Weil heute das besondere Kind geboren wurde.“, antwortete Maria und schaute lächelnd auf Jesus.“ Er wird viele Wunder vollbringen.“
Joseph schaute sie fragend an.
„ Du wirst es schon erfahren, alle Menschen werden es erfahren!“, sagte Maria.
Joseph, Maria und Jesus schliefen bald ein.
ENDE

Diese Geschichte ist aber nur eine Idee, wie es passieren hätte können. Sie ist keine wissenschaftliche Erklärung.


© (c) 2012 Hilla M. Faseluka


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