Vereinzelt flammen Feuer auf – die großen Schlachten sind passè.
Die Menschheit ist in ihrem dreisten Weisheitswahn erstickt.
Nichts lebt mehr wirklich – alles fügt sich in den falschen Schein.
Und eine Armut ist am Werk, die ihresgleichen sucht!
Staubwolken steh'n nicht am Himmel, obwohl schon längst
die Wüsten auf dem Vormarsch sind, doch sie betreffen
nur metaphorisch das trübe Zeitgesche'n – sie zeigen nur
den Strom der ungezügelten Vernichter an, die da marschieren.
Nicht Lied, nicht Militär, nicht Kriegserklärungen finden
ihren Raum auf dem freien Feld und Ehre gibt es auch nichts
zu erwerben: es gibt nur diesen Tod, der jenen droht,
die sich für superklug und für unfehlbar halten.
Der Himmel stinkt zur Erde nieder – kein Engel, außer
jenem, der die Rachsucht gern befriedigt, steigt hernieder.
Wer geht hinauf, um dort das Wunder „Eiszeit“ zu vollbringen,
das letztlich Vergeltung bringt, für längst vergangn'e Taten.
Und in den Meeren reichert sich der Unmut an, den wir
vergessen haben auszuschalten, damit die Fische jeden Tag
gesünder werden, so wie wir sie brauchen würden, dächten
welche von uns noch an das Glück, in dem die Zukunft liegt.
Die Hirne sind entmachtet und sie stammeln nur noch Haufen
von ungereimten Phrasen in die Glut, die schwelen muss
wenn sich ein Brand daraus entwickeln will, der von den Enden
unserer Erde bis in die Hölle reicht, wo wir geborgen sind.
Nachwuchssorgen völlig andrer, völlig neuer Art, beschmutzen
eine Welt aus attraktiven Sinnen und sie pervertieren etwas,
das vor gar nicht allzu langer Zeit noch als die große Elternschaft,
ein Ansehen genoss, von dem man heute nicht mehr spricht!
Zu fehlbar ist der Wust geworden, aus dem das Wachstum
sprießt und etwas zum Gedeihen bringt, aus dessen Angesicht
nur Tod und die Zerstörung blicken, die nicht genannt sein will,
so man den eignen Kopf noch aufbehalten kann: die Pest!
Es greift wild um sich, was da ungehindert, ungescholten,
im Rücken aller Welt und doch vor aller Augen Unzucht treibt -
die Unzucht eines Gärtners, der im Pflanzenrausch ertrinkt!
Sogar die Pracht der Blüten will dadurch erblassen!
Wer muss die Fülle denn noch haben, die um sich greifend
gar sich selber würgt und dabei lacht als würde nichts geschehen?
Das wird das Seelenheil nicht sein, wenn man den Seelen
einen Raum verschafft, den niemand hat um weiterzubestehen.
Die Erde kann das Leid nicht tragen, das, ausgesandt von diesen
Kriegern, die da unbewaffnet streiten, wie eine Krankheit
nach den Leibern und der Freiheit greift, als wäre es Gesetz -
als gäbe es die Lösung der Vernunft nur in den hohen Hallen.
In Hallen, die vor sogenannten Pflichten stinken, die es nicht gibt,
wo man sich Dinge ausdenkt, die ganze Völkerschaften brechen.
Doch: lass es sein dich deshalb noch zu grämen. Du störst
das Schicksal bloß in seinen Wirren, nur weil sich welche irren!
Kommentar:Das ist doch die Quintessenz aller Erleuchteten Frommen:
Die absolute Seinsstille!
Ich weiß gar nicht warum dies nicht mit Freude begrüßt wird? ;)
Der letzte Vers erreicht dabei ganz besonders mein Herz.
Nicht nur meinen Verstand.
Denn die Pflicht zum Gehorsam verstopft nicht nur den Gehörgang.
Allein der Untergang scheint davon nicht betroffen.
Darum überleben stets die Kriechtiere solche Epochen...
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!
Ich habe dir Angst gemacht so gut es nur ging,
aber du warst ja hemmungslos gutgläubig –
nein, natürlich nicht mir gegenüber…
das hätte dir [ ... ]