Neben mir stehen zwei Kerzen. Ein einfaches kleines Teelicht in einem kugeligem Glas, zusammengesetzt aus roten Scherbenstücken, und eine blutrote Kerze in einem schlichten Glas mit braunem Sand.
Es ist mitten in der Nacht und die Musik in meinem Ohr, fordert mich förmlich dazu auf, irgendetwas aufzuschreiben. In meinen Ohren klingt eine Akustik-Gitarre begleitet von einer samtigen Männerstimme. Immer wieder muss ich meine Augen schließen und mich kurz der Musik hingeben. Es ist mal wieder so ein Moment, indem man alles vergessen möchte.
In dem Lied geht es einfach nur darum, dass alles jeden Tag das gleiche ist. Immer wieder dasselbe tun, dieselben Gesichter sehen.
Zu so später Stunde liebe ich es über das Leben nachzudenken. Mache auch ich immer das gleiche? Ist mein Leben so vorhersehbar? Will ich es eigentlich so oder sehne ich mich tief in meinem Innern nach etwas ganz anderem?
Immer wieder drücke ich die Play Taste um mich den Klängen noch einmal hinzugeben und philosophiere weiter über mein kleines Leben. Ab und an kommt mir sogar der Gedanke, was mich überhaupt hier hält. Sind es die Freunde, die sich bei der kleinsten Schwierigkeit aus dem Staub machen? Ist es mein Sport, bei dem ich mich immer öfter fehl am Platz fühle? Ist es meine Familie, für die ich schon immer nur die zweite Geige gespielt hatte? Ich weis es einfach nicht. Diese Gedanken machen mich selber so traurig, dass ich anfangen muss zu weinen. Ich bin doch beliebt, ich helfe doch gerne und bin auch immer für meine Freunde da. Jeder kann zu mir kommen und ich sage fast immer „Ja“. Nur wieso? Brauche ich die Aufmerksamkeit von anderen? Die Anerkennung? Nein, ich glaube nicht. Ich bin einfach nur zu Nett. Zu gut erzogen um in dieser Gesellschaft zu überleben, mit all den Gemeinheiten.
Nach Außen wirke ich für alle Stark. Keiner in meiner Umgebung würde auch nur annähernd meinen Seelenzustand beschreiben können. Aber das dürfte auf so ziemlich jeden zutreffen. Denn wer ist schon so offen zu sich selbst, sein wahres Ich ungeschminkt nach draußen zu kehren. Ohne Schutz und ganz unverblümt…?
Kommentar:ich behaupte mal das viele leute,die deinen text lesen,sich damit identifizieren können,ich zumindest kann das,er gefällt mir,weil er ehrlich ist,das ehrliche aber nur für den leser in dem moment erkennbar und bewusst zu sein scheint.
Kommentar:Danke für Deine Antwort,hat mich gefreut,das Dir mein Text gefallen hat...Ich warte auf Deinen,mal gespannt,ob ich mich in ihn hineinversetzen kann...Die meisten meiner Texte gehen in diese Richtung...Wahrscheinlich hat es in der Tat mit dem Lebensbild zu tun,Erfahrungen,Sehnsüchte,Wünsche...Viel Spass und freie Gedanken beim Schreiben,Gruss Marcus :-)
Kommentar:Das ist so cool geschrieben,ich finde das es zu meiner Person passt,ich kann mich in Deinem Text absolut finden,in jedem Satz,schön geschrieben :-)
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Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
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setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]