Mensch, dieses Leben wirkt wie Arsen,
nimmst du’s Tag für Tag, Stück für Stück,
kann’s bis zum Punkt irgendwie geh’n –
bist du drüber, gibt es kein zurück.
Mit Medizin und Geld und Krücken,
mit Reizhusten und Herzstechen -
gebücktem Gang, krummem Rücken,
im Fieberwahn, mit Erbrechen,
so schleppt man sich dem Tage nah.
An dem, was lange in uns reift,
mit voller Giftwirkung endgültig da -
wenn’s tödlichen Besitz ergreift.
Mit jedem Tag, den wir so leben,
glaubt man länger an Versöhnung -
doch unbeirrt lässt weiterstreben,
ans Gift die lange Gewöhnung.
Gen Ende, das man dreht und wendet,
was Menschen täglich neu beginnen –
es endet, wenn’s nicht endlich endet,
im Blutbad – frei von Herz und Sinnen.
Mensch, es wird dir deinen Rest hingeben,
hast du den Punkt erstmal passiert -
die Wirkung ist da, nimmt dir das Leben,
hast du den letzten Rest einst konsumiert.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]