Mensch, dieses Leben wirkt wie Arsen,
nimmst du’s Tag für Tag, Stück für Stück,
kann’s bis zum Punkt irgendwie geh’n –
bist du drüber, gibt es kein zurück.

Mit Medizin und Geld und Krücken,
mit Reizhusten und Herzstechen -
gebücktem Gang, krummem Rücken,
im Fieberwahn, mit Erbrechen,

so schleppt man sich dem Tage nah.
An dem, was lange in uns reift,
mit voller Giftwirkung endgültig da -
wenn’s tödlichen Besitz ergreift.

Mit jedem Tag, den wir so leben,
glaubt man länger an Versöhnung -
doch unbeirrt lässt weiterstreben,
ans Gift die lange Gewöhnung.

Gen Ende, das man dreht und wendet,
was Menschen täglich neu beginnen –
es endet, wenn’s nicht endlich endet,
im Blutbad – frei von Herz und Sinnen.

Mensch, es wird dir deinen Rest hingeben,
hast du den Punkt erstmal passiert -
die Wirkung ist da, nimmt dir das Leben,
hast du den letzten Rest einst konsumiert.


© Sebastian Deya


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