Er fand den Brief auf dem Küchentisch,
unterzeichnet mit einem Kuss von Ihrem Lippenstift.
Mein heißgeliebter Pierre...
Was ich dir jetzt schreibe fällt mir schwer,
bisher hattest du keinen Schimmer,
denn ich verlasse dich für immer.
Ich fange ein neues Leben an,
ohne dich mein geliebter Mann,
verstehen wirst du mich sicher nicht,
und ich sehe vor mir dein trauriges Gesicht.
Wir leben zusammen auf unserer Welt,
nur das diese mir nicht gefällt,
ich will „LEBEN“ spüren hier und jetzt,
fühle mich gefangen wie in einem Netz.
Habe dagegen gekämpft, so wie ein wildes Tier,
doch mein Freiheitsdrang war stärker als das „Wir“.
Ich kann dir nicht sagen, ob ich mein Ziel finde,
nur, dass ich aus deinem Leben verschwinde.
Verzeihe mir, doch es ist nicht deine Schuld,
hattest mit meinen Launen immer Geduld,
und es tut mir im Herzen sehr leid,
doch du wirst mich vergessen mit der Zeit.
Kommentar:Liebes Vergissmeinnicht,
Zeilen, wie sie das Leben schreibt. Hast du schön verfasst. Ich sage mal; wenn es krieselt, sind beide Partner Schuld. Anstatt zu klären ist abhauen manchmal leichter.
Liebe Grüße Wolfgang
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]