Ich liebe es,
wie du deine Fehler machst,
wie du die Welt in Atem hältst,
und du auf Beerdigungen lachst.
Ich liebe es,
wie du die falschen Kleider trägst,
deinen Stolz und deinen Mut,
wenn du Unmögliches erwägst.
In deiner Gegenwart
wird kein "Nein" akzeptiert,
weil du stets das Gute für das Bessere
riskierst.
Ich liebe es,
wie du über den Dingen schwebst,
übernächtigt und doch gut gelaunt
dein sehr spezielles Leben lebst.
Wer weiß,
vielleicht hätte ich
ohne dich
kein Leben, keinen Spaß.
Ich feiere jedes Jahr den Tag
als ich mein Goldfischglas
in deinem Taxi vergas.
Ich liebe es,
wie du dich
und all dein Hab und Gut verschenkst,
wie du subtil und nebenbei
das Weltgeschehen lenkst.
Ich liebe es,
wie du auf den Wolken gehst,
wie du in deinem Sinne
mich absichtlich falsch verstehst.
Ohne dich
wäre ich ganz und gar verkehrt.
Ohne dich hätt ich mich nie
zu deinem Wahnsinn hin bekehrt.
Ohne dich
wär für mich
gar nichts mehr im Lot,
ohne dich wär ich ein Goldfisch,
einsam, im Glas, oder wie tot.
Wer weiß,
vielleicht hätte ich
ohne dich
kein Leben, keinen Spaß.
Ich feiere jedes Jahr den Tag
als ich mein Goldfischglas
in deinem Taxi vergas.
Ich, auf der Flucht.
Ich wollte nirgendwo hin.
Du gabst mir ein Zuhause,
und meinem Leben einen Sinn.
Die Flucht im Goldfischglas...
vorbei,
dank dir, weiß ich, wer ich bin.
»Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein« (1. Mose 2,24)
Kommentar:Wir hocken irgendwie alle in einem solchen Goldfischglas so habe ich das Gefühl manchmal. Es wäre groß genug für alle dennoch wollen einige hinaus um zu schauen ob es nicht noch größer gibt, weil die Wertschätung an das was wir haben nicht mehr vorhanden ist schätze ich mal so ein! Gut gemachtes Gedicht mit Tiefsinn!
lg Michael
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