Der Übermut, der Übermut,
der steht mir gut, wie`n roter Hut.
Drum geb ich hochmütig zu,
ich tanze um mich selbst,
wie um die goldene Kuh.

Ich bin klug und flott,
ich bin mein eigener Gott,
bin detailversessen,
und von mir selbst besessen.
Meine Eitelkeit,
die treibt mich an.
Weil ich sonst doch keinen Sinn
im Leben finden kann.

Alle sieben Todsünden
Vierundzwanzig sieben.
Im Multitasking rücksichtslos,
zur Maßlosigkeit getrieben.

Alle sieben Todsünden,
Ich tu` doch nichts, nur leben.
Ich bin doch nur aus Fleisch und Blut,
außerhalb vom Garten Eden.

Wer von euch ohne Sünde ist,
werfe den ersten Stein.
Alle sieben Todsünden.
Ich bin halt nur ein Schwein.

Geiz ist geil
Reichtum ist mein Heil,
Ich bin doch nicht blöd,
und meinen Reichtum teil,
mit denen, die ständig hungrig sind.
Ich bin pappsatt,
und auf dem rechten Auge blind.

Hybris, Erfolg und Ungeduld,
die Erfolglosen sind selber Schuld.
Meine Unmoral ist mir egal.
So hab` ich nicht die Wahl der Qual.

Zaubermaus kommt in mein Haus,
mein Verlangen, mein Begehren,
kann oder will mich nicht
gegen deinen Anblick wehren.
Enthaltsamkeit ist nicht mein Ding.
Stört mich nicht – dein Ehering.

Zorn und Rachsucht, meine Wut,
noch so ein böser, roter Hut.
Ich trag ihn an einem dunklen Donnerstag,
wenn ich aus Eifersucht und Missgunst,
deinen Ehemann erschlag`.

Der ist noch viel böser als ich.
Und ich bin schon schlimm und widerlich.
Treib doch mit Belzebub den Teufel aus!
Musst mich nicht lieben, nicht verstehen,
nimm` mich nur einfach mit zu dir nach Haus`!

Alle sieben Todsünden
Vierundzwanzig sieben.
Im Multitasking rücksichtslos,
zur Maßlosigkeit getrieben.

Alle sieben Todsünden,
Ich tu` doch nichts, nur leben.
Ich bin doch nur aus Fleisch und Blut,
außerhalb vom Garten Eden.

Wer von euch ohne Sünde ist,
werfe den ersten Stein.
Alle sieben Todsünden.
Ich bin halt nur ein Schwein.

So kann und sollte es nicht weiter gehen,
ich kann und will mich nicht mehr sehen,
will Fleisch und Trägheit widerstehen,
will bei Gott um Gnade flehen.

Du sagst, es ist mir nicht gegeben,
mir ginge es nur um`s Überleben.
Aber ich verlier`,
den Boden unter mir.
Halt finde ich nur bei dir.
Drum bitte ich:
Gott! Vergib` mir!

Ich bin ein eitles Tier,
oder wie ein Vampir.
Mein altes, träges ICH,
ist wirklich widerlich.


© hartmut holger kraske


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Wer Ohren hat zum Hören, der höre!

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Kommentare zu "ALLE SIEBEN TODSÜNDEN"

Re: ALLE SIEBEN TODSÜNDEN

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.09.2021 9:17 Uhr

Kommentar: erfrischend!

LG Alf

Re: ALLE SIEBEN TODSÜNDEN

Autor: Michael Dierl   Datum: 20.09.2021 12:54 Uhr

Kommentar: Super geschrieben! Gratulation! Solche Menschen gibt's tatsächlich. Hätte ich auch nicht gedacht wenn ich nicht solchen Menschen begegnet wäre. Alles haben aber nix geben! Schlimm, da kann man sich nur ganz schnell aus dem Staube machen.

lg Michael

Re: ALLE SIEBEN TODSÜNDEN

Autor: Hartmut Holger Kraske   Datum: 20.09.2021 13:08 Uhr

Kommentar: Danke Michael! Ich muss gestehen, ich war auch mal so verdorben wie im Text. Gott und Jesus haben mich geheilt.

Re: ALLE SIEBEN TODSÜNDEN

Autor: Michael Dierl   Datum: 20.09.2021 13:19 Uhr

Kommentar: Schön, dass von Dir zu hören. Ich war zum Glück nie so. Komme da eher aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Spielzeug mußte ich mir selber bauen. Dafür war kein Geld da. Meine Oma ist sehr früh gestorben da war ich 9 Jahre. Von ihr habe ich all das Wissen, die paar Dinge die einen kleinen Jungern erfreuen. Meine Eltern waren OK leider auch zu arm! Mit 6 Jahren wurde ich zum Verschickungskind gemacht weil ich für meine Mutter zu mager war :-/. 6 Wochen Folter in Karlshafen mit Erbsensuppe und viel Speck - kotz - von Ordensfrauen organisiert kotz - kann diese Kutte nicht mehr sehn!!! Das prägt für's Leben. Dort habe ich diese Scheinheiligen kennengelernt. Mach mal hier Schluß! Es kommt mir hoch!!! Würg!!!

Lg Michael

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